1. Wer ist Sina Kaiser? Magst du dich mal kurz vorstellen?
Ich bin Sina, Jahrgang 80, Südhessin, Familienmensch und Hebamme. Konzertmädchen und Autorin. Reisende und Fernwehgeplagte. Hasenfuß und Löwenherz. Bloggerin und Podcasterin. Momentesammlerin und Geschichtenerzählerin. Ich bin die mit und hinter Nordlandfieber.
Mit meinem Mann, meiner Tochter und unseren zwei Katzen lebe ich in Südhessen, doch mein innerer Kompass zeigt stur gen Norden und so lande ich, obwohl mich die ganze Welt fasziniert, meist weit nördlich meines kleinen Heimatortes. Das skandinavische Lebensgefühl, die Menschen, die Landschaften — einen Teil meines Herzens habe ich vor vielen Jahren „da oben“ verloren und möchte meine Geschichten, Erfahrungen, Tipps und Bilder mit Menschen teilen. Denn neben dem Norden und dem Reisen ist das meine große Leidenschaft: Storytelling. Ich blogge seit 2017 auf nordlandfieber.de und betreibe mit meiner Bloggerkollegin von finnweh.de den Nordeuropa-Podcast noniin.de. Im März 2023 erschien mein erstes Buch „Meine Midsommar-Momente – Die schönsten schwedischen Traditionen zum Selbermachen“ im Groh-Verlag.
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Denn eigentlich bist du ja Bloggerin, wie ich?
Genau, ich bin Bloggerin, aber Geschichtenerzählerin war ich wohl weit vorher. Ich habe schon als Kind und Jugendliche gern geschrieben. Irgendwann fehlte die Zeit und es schlief ein. 2016 war es eine mittlerweile sehr gute Freundin, die früher als Lektorin gearbeitet hatte, die mich ermunterte über meine Reisen und die Liebe zum Norden zu schreiben. Ich schrieb den ersten Text seit Jahren und ließ sie ihn lesen. Sie mochte ihn und gab mir einen Schubs. Relativ spontan entstand so nordlandfieber und besagter Text war einer der ersten, die ich postete. Eine Liebeserklärung an Helsinki: https://nordlandfieber.de/helsinki-eine-liebeserklaerung
3. Hast du Rituale beim Bloggen bzw. Schreiben? Wenn ja, welche?
Ehrlich gesagt nicht so wirklich. Ich muss in den „Flow“ kommen. Mal geschieht das quasi von alleine, mal brauche ich Ruhe und Ordnung und mal hilft kreatives Chaos. Auch der Ort an dem ich schreibe variiert. Am Besten schreibt es sich natürlich irgendwo in der Natur Nordeuropas, was aber natürlich nicht immer möglich ist.
4. Hast du dir die Inspirationen für das Midsommar Momente Buch – alle aus den Skandinavischen Ländern geholt?
Hauptsächlich und aus den Büchern meiner Kindheit. Astrid Lindgren hat meine Vorstellung vom Midsommar-Fest doch sehr geprägt muss ich sagen, auch wenn ich weiß, dass das natürlich eine sehr romantisierte Variante des Festes ist.
5. Hast du einen skandinavischen Lieblingsort?
Ich habe vor allem eine Entscheidungsschwäche und kann mich immer unmöglich auf den einen Ort festlegen. Helsinki hat einen festen Platz in meinem Herzen, sowie Sevedstorp, also das Bullerbü-Vorbild. Ich liebe das Nordkap-Plateau, die Schären vor Turku und die schroffen Landschaften Islands. Am allerschönsten ist der ganze Norden wahrscheinlich abseits der Hauptstraßen in der Natur. Im Wald, am See, am Fjord, auf kleinen Inseln und hohen Bergen.
6. Sind die Ideen im Buch von dir auch alle eigenhändig umgesetzt worden? Also hast du die Rezepte selber für dein Midsommar schon mal zubereitet?
Ja, alle. Es sollte nichts kompliziert sein. Die Leichtigkeit sollte sich durch alles Aspekte ziehen und so musste und wollte ich es natürlich selbst probieren. Die meisten Tipps und Rezepte waren ohnehin schon familiär erprobt und wurden „nur“ nochmal in Form gebracht und natürlich erneut zubereitet und fotografiert.
7. Du bist ja jetzt nicht nur eine angehende (Bildband) Autorin, sondern du bist ja auch Fotografin, Bloggerin von Nordlandfieber? Wie koordinierst du all die Tätigkeiten? In welcher Zeit fühlst du dich am wohlsten?
Ich bin auch noch Mama und Partnerin und Hebamme. Ich schreibe nicht hauptberuflich und muss natürlich schauen, dass sich alles die Waage hält. So erscheint auch mal einige Wochen kein Blogbeitrag, wenn gerade viel zu tun ist oder es dauert länger bis zur nächsten Podcastepisode. Aber es geht immer weiter. In meinem eigenen Tempo.
8. Wie wichtig sind dir nun die ersten Rezensionen für den Bildband?
Sehr wichtig. Und sehr spannend. Ich war sehr aufgeregt ob den LeserInnen gefallen würde, was ich über Monate ausgetüftelt hatte und bin sehr glücklich mich über ganz viel tolles und herzliches Feedback freuen zu dürfen. Das ist wirklich toll und macht mich sehr glücklich.
9. Sind weitere Projekte dieser Art von dir geplant? Darst du uns davon ein wenig erzählen….
Noch ist kein weiteres Buchprojekt geplant, aber ich wäre definitiv nicht abgeneigt, wenn sich nochmal etwas ergäbe und das Projekt passt. Es war aufregend, anstrengend, aber auch eine ganz tolle Erfahrung.
10. Liest du auch selbst gerne mal? Wenn ja, welches Genre bevorzugst du dann persönlich?
Ich lese gerne. Leider weniger als früher, dafür höre ich mehr Hörbücher und Podcasts. Auf ein Genre kann ich mich gar nicht recht festlegen. (Wie war das mit der Entscheidungsschwäche? ;)) Ich mag tolle historische Romane ebenso wie spannende Skandi-Thriller, es gibt Kinder- und Jugendbücher, die ich auch als Erwachsene nicht verpassen möchte, grandiose Reisereportagen und lustig darf es auch mal sein – unmöglich sich festzulegen. Ich mag vor allem gut geschrieben Bücher, die mich direkt fesseln und überraschen.