Interview mit Susanne Morel/Nora Lynn

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1.Wer ist Susanne Morel/Nora Lynn? Magst du dich mal vorstellen?

Sehr gerne! Ich bin eine österreichische Autorin und lebe mit meiner Familie am Rande einer ländlichen Kleinstadt. Hier finde ich die Ruhe, die ich zum Arbeiten brauche. Und weil ich als Autorin noch nicht genug mit Büchern zu tun habe, arbeite ich nebenher in der städtischen Bibliothek. Diesen Job liebe ich sehr, weil ich da – anders als beim Schreiben – umgeben von Menschen bin.
Bevor ich hauptberuflich Autorin wurde, gab es jede Menge Berufswechsel. Ich fühlte mich nirgendwo wohl und hatte jeden Job nach wenigen Jahren satt. Warum das so war, wurde mir erst klar, als ich das Schreiben für mich entdeckt habe …

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Das war tatsächlich ein unglaublicher Zufall. Meine Mama und ich machten uns gemeinsam auf die Suche nach ihrem Vater, der nach dem Zweiten Weltkrieg das Land verlassen und in seine Heimat Frankreich zurückgekehrt war. Während der Suche erfuhr ich von der tragischen Liebesgeschichte meiner Großmutter und war davon getrieben, diese Geschichte aufzuschreiben. Damals (vor etwa fünfzehn Jahren) entstand mein erster Roman, der heute allerdings nicht mehr erhältlich ist, und den ich auch niemandem empfehlen würde! In mir war ein Feuer entfacht und ich wusste, dass ich noch ein Buch schreiben möchte!

3. Wie lange, hast du immer an einen der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und warum verwendest du Pseudonyme?

Durchschnittlich arbeite ich an einem Roman sechs Monate. In dieser Zeit gibt es für mich keine freien Tage und ich muss jeden Tag mein Schreibziel erreichen, damit ich die Deadlines einhalten kann. Bis jetzt habe ich es immer geschafft und hoffe, dass es so bleibt!
Die verschiedenen Pseudonyme sind auf Wunsch des Verlags entstanden. Man wollte meine historischen Romane von meinen NA-Projekten abgrenzen. Bei der Wahl der Pseudonyme durfte ich mitbestimmen.

4. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Während ich ein Manuskript fertigstelle, arbeite ich gedanklich schon am nächsten. Allerdings hat sich herausgestellt, dass ich unmöglich von einem Projekt zum nächsten switchen kann. Ich brauche eine Pause, um mich auf die neuen Figuren einstimmen zu können. Einige Kolleg*innen arbeiten an mehreren Projekten gleichzeitig, aber das könnte ich mir für mich nicht vorstellen. Wenn ich an einer Geschichte schreibe, dann stecke ich da voll und ganz drinnen.

5. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Der Anruf von meiner (leider) Ex-Agentin und deren Worte: „Setz dich bitte nieder!“ Danach hat sie mir vom tollen Angebot von Knaur für mein Projekt „Die Pfirsichblütenschwestern“ erzählt.

6. Im Mai diesen Jahres wurde der Roman unter dem Pseudonym Susanne Morel “Unter der Sommerlinde von Gourdon” im Knaur veröffentlicht. Möchtest du darüber berichten… vielleicht den Klappentext und das Buchcover?

Das Buch ist nach einem Vorschlag meiner damaligen Lektorin entstanden. Sie meinte, dass Krankenschwestern/Ärztinnen o.ä. gerne gelesen werden. Anfangs war ich von der Idee nicht sonderlich begeistert, wollte den Verlag aber auch nicht vor den Kopf stoßen. Tatsächlich hat sich „Unter der Sommerlinde von Gourdon“ zu einem meiner Lieblingsbücher entwickelt.

Inhalt:
“Unter der Sommerlinde von Gourdon” von Susanne Morel entführt auf eine Kräuterfarm in die Provence in den 30er Jahren und schildert das spannende Leben einer mutigen Krankenschwester.
Provence, 1935. Manon lebt für ihren Beruf als Krankenschwester. Nicht immer stößt sie mit ihrem Engagement bei den Vorgesetzten auf Zustimmung und muss sich mit ungerechtfertigten Demütigungen auseinandersetzen. Unweit des Anwesens ihrer Eltern trifft sie eines Abends auf Léandre, der dort eine Kräuterfarm bewirtschaftet. Umgeben vom würzigen Duft seiner Gewürzfelder erlebt sie ihre Heimat ganz neu und lässt den Traum von einer gemeinsamen Zukunft mit Léandre entstehen.
Als Manon unerlaubt einen totkranken deutsch-jüdischen Jungen ins Krankenhaus schleust, kommt es zum Skandal, und Manon wird aus dem Dienst entlassen. Ihre hart erarbeitete Unabhängigkeit scheint in Stücke zu zerfallen. Doch dann bietet sich ihr eine Gelegenheit, die alles verändern könnte und Manon fragt sich, wie weit sie bereit ist, ihren Traum zu gehen …  

Ein historischer Roman über eine junge Frau, die ihren eigenen Weg sucht – und die Liebe findet. 
Vor dem Hintergrund des heraufziehenden 2.Weltkriegs verströmt dieser inspirierende Roman den Duft von Thymian und Rosmarin.
Susanne Morel ist die Autorin der spannenden historischen Familiensaga “Die Pfirsichblütenschwestern”. 

7. Im Oktober 2024 wurde dann mit dem Pseudonym Nora Lynn der historische Roman “Rebellin der Hohen Schule” auch durch Knaur veröffentlicht. Was inspiriert dich denn an diese Zeit in Wien um 1875?

Nach zwei Romanen, die in der Provence angesiedelt waren, wollte ich endlich eine Geschichte schreiben, die in meiner Heimat spielt. Historisch liegt mir sowieso am meisten und Wien ist eine meiner Lieblingsstädte. Als Kind/Jugendliche bin ich immer geritten und dann war da plötzlich die Idee mit der Spanischen Hofreitschule. Dass wir daraus eine historical Romance für NA-Leser*innen machen, war allerdings der Vorschlag meiner Lektorin. Ich bin ihr heute noch dankbar dafür!

8. Du hast bestimmt schon viele Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, darfst du uns etwas darüber berichten?

Schon im April erscheint mein nächstes Buch. Und auch wenn der Stil des Covers völlig anders ist als der von „Rebellin der Hohen Schule“, so handelt es sich trotzdem wieder um eine historical Romance für NA-Leser*innen. Wir bleiben ins Österreich und begleiten dieses Mal eine junge Falknerin, die mit ihrem Habicht auf Jagd geht und sich in einem großen Falkenjagdturnier beweisen möchte. Konrad ist dabei ihr größter Rivale, den sie über alles hasst … oder etwa doch nicht???

9. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Natürlich! Und wie! Ich liebe meine Figuren und wünsche ihnen von Herzen nur das Beste. Aber manchmal müssen sie einfach harte Zeiten durchleben, damit wir das Happy End umso mehr feiern können!

10. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?

Messebesuche sind für mich immer ein Highlight. Zwar schaffe ich nicht jede Messe, aber wenn mein Kalender und meine finanziellen Möglichkeiten es erlauben, dann reise ich an. Natürlich vereinbare ich Termine, um meine Lektorin/Agentin/Kolleginnen zu treffen, ich nutze die Zeit aber auch total gerne, um einfach durch die Gänge zu schlendern und in Bücher reinzuschmökern.

2 Gedanken zu „Interview mit Susanne Morel/Nora Lynn

  1. Ein schönes Interview Danle Das Buch Die Rebelin der hohen Schule steht auf meiner Wunschliste. Wien interessiert mich schon lange mit allen was dazu gehört.
    Liebe Grüße aus Leipzig ich hoffe du kommst zur Buchmesse.

  2. Pingback: Interviews | Lesebuch

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