Interview mit Mila Sommerfeld

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1. Wer ist Mila Sommerfeld? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin Mila Sommerfeld und stamme aus Oberneudorf in Rumänien, einem Dorf, in dem Hühner im Hof frei herumliefen. Als ich sechs Jahre alt war, zog meine Familie nach Deutschland. Und nun wohne ich wieder in einem kleinen Dorf in der Nähe von Würzburg. Hier laufen die Hühner nicht frei auf den Höfen herum, aber ich stehe manches Mal mit ihnen auf, um zu schreiben. Nachdem ich zwei Töchter großgezogen habe, ist mein letztes „Kind“ eines mit Fell, nämlich mein Hund, mit dem ich am Main oder im Wald spazieren gehe.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Zum Schreiben bin ich – kaum zu glauben – über das Lesen gekommen. Wie wohl die meisten Schriftstellerinnen und Schriftsteller denke ich mir zu allen Gelegenheiten Geschichten aus, führe aber auch gerne die in den gelesenen Büchern gedanklich für mich fort. Niedergeschrieben habe ich die ersten Kurzgeschichten aber erst vor wenigen Jahren.

3. Warum hast du ausgerechnet eine Kaufhaus Saga in Würzburg um 1933 geschrieben? Was hatte dich dazu inspiriert? (Vielleicht mit Buchfotos)

Die Kaufhaussaga entstand aus der ursprünglichen Idee, eine Liebesgeschichte zu schreiben. Die wollte ich aber vor einen ernsten Hintergrund stellen. Da ich eine ähnliche Zeit wie damals niemandem wünsche und vor einer Wiederholung dieser Ideologien mit ihren schrecklichen und grausamen Folgen warnen möchte, wählte ich eben die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Da aber damals so viel geschehen ist, erzähle ich das in drei Büchern und es gäbe natürlich noch mehr dazu zu sagen. Meine Protagonistinnen führen in den Geschichten deswegen ein Kaufhaus, weil ich selbst in einem kleinen Laden angestellt bin und mich daher ein wenig auf dem Gebiet auskenne.

4. Wie lange hast du an dieser Trilogie geschrieben?

Die Kaufhaussaga ist eine Trilogie, weil ich jeder Protagonistin – es sind drei Schwestern, aus deren Perspektive ich erzähle – eines der Bücher gewidmet habe. Band 1 erschien 2019, Band 2 und Band 3 wurden 2020 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr 2024 erschienen die Bücher unter neuen Titeln und neuen Covern.

5. Hast du denn Rituale oder einen Rückzugsort beim Schreiben? Wenn ja, welche/wo?

Am liebsten schreibe ich in den frühen Morgenstunden, der Ruhe wegen, und am riesengroßen Tisch in unserem Esszimmer mit Blick auf meinen Hund, der seelenruhig im Körbchen schläft.

6. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Die drei Bücher der Trilogie waren meine ersten Veröffentlichungen und danach legte ich eine längere Pause ein. Gerade schreibe ich an der Fortsetzung, darin geht es um die erwachsenen Kinder der drei Schwestern aus der Kaufhaussaga. Das Buch wird noch in diesem Jahr erscheinen.

7. Wenn Du eine traurige, witzige, spannende oder gar magische Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Meine Protagonisten und Protagonistinnen sind Heldinnen und Helden, aber mit Ecken und Kanten, machen Fehler, wie echte Menschen auch. Daher erlebe ich ihr Handeln auch in jeder Szene, fühle also auch mit ihnen. Ich habe schon mit ihnen gelitten, weinte mit ihnen und freute mich auch, als ihnen Gutes widerfuhr. Ich denke, dass ich sie nur „zum Leben“ erwecken kann, indem ich mein Herzblut in die Geschichten einfließen lasse.

8. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Der schönste Moment in meiner Zeit als Schriftstellerin war der, als ich mein erstes Buch in den Händen hielt. Ich stellte es für einen kurzen Moment in mein Bücherregal zu den anderen Bücher, weil es eben mein Traum war, ein von mir geschriebenes Buch in mein Bücherregal zu stellen. Natürlich nahm ich es gleich wieder heraus und tanzte damit durch die Wohnung.

9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser?

Jede Reaktion der Leser und Leserinnen sind mir wichtig, weil ich schließlich Geschichten für sie erzähle. Ich freue mich über E-Mails, denn dort trete ich in direkten Kontakt mit den Lesern und Leserinnen, antworte auf Fragen auf Portalen, auf denen es möglich ist, und bin wirklich sehr berührt, wenn ich sehe, wie viel Mühe sich manche Leserinnen und Leser mit Rezensionen geben, wie tief sie in die Geschichte tauchen und sogar daraus zitieren. Mehr braucht es dann auch für eine Schriftstellerin nicht, um glücklich zu sein.

10. Und zu guter Letzt: Hast du Vorsätze für das Neue Jahr?

Meine Vorsätze fürs neue Jahr sind kurz, denn schreiben werde ich natürlich weiterhin, arbeiten muss ich auch. Daher will ich nur versuchen, meine Lieben um mich zu haben. Mittlerweile bin ich Oma und möchte mit meinen bezaubernden Enkelinnen so oft wie möglich Zeit verbringen.

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