✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Marion Stieglitz? Magst du dich mal vorstellen?
Ich wurde in Cham im Bayerischen Wald geboren. Nach einem Germanistik-Studium in München zog ich nach Offenburg. Dort arbeite ich hauptberuflich als Redakteurin für verschiedene Wohn- und Gartenzeitschriften des Burda Verlags. Mittlerweile lebe ich mit meinem Partner mitten in den Weinbergen und wir genießen die schöne Lebensart im Badener Land und die Nähe zu Frankreich.
2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Deutsch war schon in der Schulzeit mein liebstes Fach und ich habe immer gern geschrieben – so entstand auch mein Berufswunsch, dass ich Redakteurin werden wollte. Irgendwann hatte ich Lust, statt der vielen kleinen Artikel auch mal ein größeres Schreibprojekt anzugehen: und so entstand mein erster Roman „Annas (fast) perfekte Hochzeit“.
3. Dein Erstlings Krimi “Schwarzwälder Kirsch mit Blutwurz” ist im April 2024 bei Gmeiner erschienen. Wie kam dir die Idee zu diesem Kriminalroman und was möchtest du den Krimi-Lesern mitgeben?
Die wichtigste Idee hinter meinem Krimi war, dass ich meine bayerischen Wurzeln mit meinem jetzigen Wohnort im Schwarzwald verknüpfe. Es gibt ein paar Unterschiede und auch sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Bayern und Baden-Württemberg – diese in einer Romanhandlung zu verpacken, hat mit viel Freude gemacht. Und ich hoffe sehr, dass die Leser an meinem Krimi auch viel Freude haben: er soll unterhaltsam und (das wäre zumindest mein Wunsch) natürlich auch ein bisschen spannend sein.
4. Du hast bereits Romane und Sachbücher veröffentlicht, doch mit dieser Krimi-Geschichte begibst du dich in ein neues Genre. Warum schreibst du in mehreren Genre? Was inspiriert dich zu diesem Schritt?
Das stimmt: Ich habe schon Liebesromane, Reiseführer und neuerdings einen Krimi geschrieben. Es macht Spaß, sich in verschiedenen Genres auszuprobieren, denn jedes Genre hat seinen eigenen Reiz. Bei Liebesromanen mag ich den Herzschmerz-Faktor, bei Reiseführern kann ich meine Entdeckerfreude stillen und bei Krimis kann ich meiner verbrecherischen Ader nachgehen – ich bin nämlich ein leidenschaftlicher True Crime-Fan.
5. Erzähl uns doch ein wenig aus deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast du bestimmte Rituale?
Als absoluter Morgenmensch schreibe ich am liebsten am frühen Morgen gleich nach dem ersten Kaffee und zwar gemütlich auf dem Sofa – ich schreibe selten länger als 2-3 Stunden am Stück, denn meistens lässt dann meine Konzentration nach. Und da ich das Bücherschreiben als Hobby betreibe, möchte ich mir die Freude daran bewahren und vermeide Mammut-Schreibsitzungen.
6. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?
Bevor ich mit einem Roman starte, verfasse ich einen etwa zweiseitigen Plot. Für mich ist es wichtig, einen groben Plan zu haben, in welche Richtung die Handlung gehen soll. Aber zugleich bin ich immer offen für Veränderungen, die sich während des Schreibprozesses ergeben. Denn mitunter entwickeln sich Figuren in eine andere Richtung als geplant – und dem möchte ich natürlich nachgehen. Das kann ungeheuer spannend sein.
7. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Unbedingt! Beim Schreiben fühle ich mich möglichst intensiv in die jeweilige Szene rein und habe detailgenaue Bilder im Kopf, die an einen Kinofilm erinnern.
8. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?
Nach dem Krimi habe ich einen Schwarzwald-Reiseführer geschrieben, der voraussichtlich im Spätsommer 2025 beim Droste Verlag erscheinen soll. Hier steht das Thema „Auszeit“ im Mittelpunkt. Da ich selber Yoga betreibe und gern in die Therme gehe, konnte ich diesmal beim Schreiben meinen Hang zum Wellness ausleben.
9. Hast du Lieblingsautoren/Innen oder Romane, die du uns empfehlen kannst?
Ich werde mein Leben lang ein großer Jane Austen-Fan sein und bleiben – sie ist für mich die Königin des gelungenen Liebesromans. Und ihre smarten Frauenfiguren wie Emma Woodhouse oder Elizabeth Bennet sind zeitlos tolle Heldinnen. Bei den modernen Autoren bevorzuge ich diejenigen, die Witz und Spannung verbinden wie Rita Falk, Daniel Glattauer oder Jan Weiler.
10. Und zum Schluss eine ganz allgemeine Frage: Welches von den folgenden Stichpunkten trifft eher auf dich zu?
Kaffee oder Tee?
Ich mag beides, aber auf Kaffee könnte ich noch weniger verzichten als auf Tee.
Sommer oder Winter?
Sommer – und noch lieber: Frühling!
Gut oder Böse?
Gut – vor allem, wenn es um Literatur geht: Bücher sollten beflügeln und nicht bedrücken.
Süß oder Sauer?
Süß – wobei ich auch den Mix aus Süß-Saurem gern mag, zum Beispiel diese sauren Gummibärchen-Gurken, die es schon in meiner Kindheit hab. Die sind zwar nicht gesund, aber höllisch lecker.
Print oder Ebook?
Ich mag beides. Aktuell bevorzuge ich Hörbücher. Zu meinem großen Glück gibt es fast alle meine Romane auch als Hörbücher.
Film oder Buch?
Offen gestanden gucke ich sehr gern Filme oder Serien, um abends abzuschalten. Und ich bin ein großer Kinofan. Aber ein Buch ist in seiner Vielschichtigkeit und seiner imaginativen Kraft immer jedem Film vorzuziehen.