Interview mit Nadja Raiser

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1. Wer ist Nadja Raiser? Magst du dich mal vorstellen?

Hallo zusammen, ich heiße Nadja Raiser, bin Mama von drei Kindern, lebe im wunderschönen Allgäu, direkt am Alpenrand mit dementsprechend vielen tierischen Nachbarn.
Ich bin gelernte Erzieherin und Hobbymusikerin und habe mich in meiner ersten Elternzeit als Autorin selbständig gemacht. Langweilig wird mir daher nie.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Auf die wohl meist gestellte Frage folgt die wohl meist formulierte Antwort: Ich schreibe tatsächlich schon mein Leben lang. Bereits als Kind habe ich es geliebt, kurze Geschichten zu schreiben, in der Jugendzeit kamen Gedichte hinzu. Worte waren schon immer ein Weg für mich, Gefühle auszudrücken. Den ersten Roman habe ich jedoch erst vor vier Jahren geschrieben und veröffentlicht.

3. Du wurdest mit dem Buch “DIE WELTENSEGLERIN” für den Goldenen Homer 2024 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast?

Möchtest du eine ehrliche Antwort darauf? Ehrlich gesagt dachte ich eine Zeit lang, dass sie mich verwechselt haben. „Die WELTENSEGLERIN“ ist mein erster historischer Roman und ich hätte niemals geglaubt, dass ich wirklich nominiert werde. Anschließend bin ich eine gefühlte Ewigkeit jubelnd durch die Wohnung gehüpft und ehrlich gesagt fühle ich mich bis heute ein bisschen sprachlos, wenn ich daran denke, dass „Die WELTENSEGLERIN“ unter den zehn besten historischen Büchern dabei ist.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Das lässt sich schwer beantworten. Da mich die historische Geschichte rund um die erste Weltumsegelung schon viele Jahre lang fasziniert, habe ich immer wieder dafür recherchiert. Als ich irgendwann den Schritt gewagt habe, daraus einen Roman zu entwickeln, war ich hochschwanger und hatte zudem zwei kleine Kinder in Zeiten des Lockdowns zu Hause. Aus diesem Grund waren meine Schreibzeiten sehr begrenzt. Insgesamt habe ich bestimmt über zwei Jahre gebraucht, den Roman fertigzustellen.

5. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja! Und genau das liebe ich am Schreiben. Ich tauche tief in die Geschichte ein und werde selbst ein Teil davon. Ich leide mit ihnen, ich weine mit ihnen, aber ich lache auch oder verliebe mich. Schreiben ist für mich eine andere Form von Fühlen.

6. Welche Dinge verfolgst du mit Leidenschaft?

Neben dem Schreiben bin ich leidenschaftliche Hobbymusikerin. Ich singe viel, spiele Geige, ein bisschen Gitarre und Cajon. Außerdem bin ich sehr aktiv in einer christlichen Kirchengemeinde und dort als religionspädagogische Lehrkraft tätig, gestalte Kindergottesdienste und engagiere mich für alles, was mit Musik zu tun hat.
Eine weitere Leidenschaft ist das Reisen. Ich liebe die Vielfalt der Natur in unserer Welt, die unterschiedlichen Kulturen und fühle mich diesbezüglich genauso neugierig und wissbegierig wie meine Protagonistin „Mariella“, da ich am liebsten die ganze Welt bereisen würde.

7. Wer ist deine liebste historische Figur?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. In „Die WELTENSEGLERIN“ gibt es so viele historische Persönlichkeiten, die mich allesamt faszinieren. Aber je länger ich darüber nachdenke, bleibe ich bei einem Namen hängen: Antonio Pigafetta. Denn ohne diesen Chronisten wüssten wir längst nicht so viel über die erste Weltumsegelung. Trotz unscheinbarer Hilfskraft war er doch derjenige, der diese Seefahrt mithilfe seiner geschriebenen Worte berühmt gemacht hat.

8. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Richtige Rituale habe ich keine, allerdings setze ich mir feste Ziele und Wordcounts für die Woche und für den Tag, damit ich meine Deadlines einhalten kann. Außerdem beginne ich immer damit, die letzten ein bis zwei Kapitel zu lesen, bevor ich weiterschreibe.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert? Oder arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Das kommt tatsächlich auf das Buch und das Projekt an. In „Die Weltenseglerin“ war der Plot, bis auf die Liebesgeschichte, historisch sehr genau vorgegeben. Die Figuren darin hatten daher nur einen geringen Spielraum, auszubrechen oder sich selbst zu verwirklichen. Allerdings schreibe ich auch gern mal komplett frei und mit nur einem groben Plan und Ziel, weil ich das total spannend finde, wenn Figuren ein Eigenleben entwickeln.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Es gibt aktuell ein paar Projekte in unterschiedlichen Stadien, an denen ich arbeite. Eines davon ist wieder ein historisches Werk – eine Reise in eine sehr, sehr alte Zeit, die ich extrem spannend finde. Viel mehr kann und will ich dazu allerdings noch nicht verraten.

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