✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Claudia Bardelang? Magst du dich mal kurz vorstellen?
Ich mach’s kurz: Neugierig – Freude an vielen (auch an kleinen) Dingen – Mäandernde Vita mit rotem Faden: Kunst und Schreiben – Familie und Freunde – Schwarzwald – Bayrischer Wald – Italien – Schweiz – Bücher – Flohmärkte – Guter Kaffee – Schweizer Schoggi – Backen – Gute Gespräche – Frühstück auf meinem Balkon.
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schreiben wollte ich schon immer, aber ich habe im Deutschunterricht jedes Mal so zielsicher das Thema verfehlt, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, meine Leidenschaft für Lesen und Bücher zum Beruf zu machen. Meine Traumvorstellung vom Berufsleben war inspiriert von „Mord ist ihr Hobby“, doch gelernt habe ich dann Lithographin, mit dem Ziel die Kunstakademie in Basel zu besuchen. Mit Schreiben losgelegt habe ich erst während meines Lehramtstudiums, als sich die Hausaufgaben eines Schreibseminars gegen Schreibblockade (beim wissenschaftlichen Schreiben) verselbständigt haben.
3. Wie lange, hast du immer an einen der Krimi-Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und wie viele Krimis sind es bis heute schon geworden?
Jedes Buch ist einzigartig und hat einen sehr individuellen Zeitaufwand. Der geht von drei Monaten bis zu einem dreiviertel Jahr. Wenn ich schreiben könnte wie ich will, soll heißen ohne Berufsleben und Alltag, kann ich einen Krimi in drei Monaten schreiben. Eine gründliche Vorabrecherche ist dabei nicht inbegriffen und dauert manchmal ebenso lang wie das Schreiben. Kürzlich habe ich den zwölften Krimi beendet und abgegeben.
4. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Ich darf als Autorin sehr viele schöne Momente erleben, wenn ich zum Beispiel bei den Recherchen interessante und liebenswürdige Menschen kennenlerne. Viele der Kontakte bestehen seit Jahren, einige sind sogar zu Freundschaften geworden. Ein ganz besonderer Moment ist auch jedes Mal das Auspacken der ersten gedruckten Exemplare eines neuen Buches.
5. Du lebst ja in der Schweiz und du schreibst aber die Krimis über den Schwarzwald und das Leben dort. Was gefällt dir denn da am meisten, das du uns dann diese Geschichten schreibst?
Ich bin am Fuße des Schwarzwalds aufgewachsen und habe bis vor Kurzem in Freiburg i.Br. gewohnt, deshalb bin ich dem Schwarzwald emotional sehr verbunden. Heimat, obwohl ich nie mitten im Schwarzwald gelebt habe. Die Schönheit der Landschaft ist natürlich das, was mir als erstes in den Sinn kommt, aber auch die liebeswürdige Originalität der „Schwarzwälder“ ist eine stete Quelle der Inspiration.
6. Du bist ja keine Vollzeit Autorin. Dein Brotjob ist in einer Schule als Lehrerin. Wie machst du das dann, das Lehren und Schreiben?
Zeitmanagement ist die halbe Miete! Ich arbeite seit fünf Jahren nur noch mit einem 80% Pensum und schreibe an meinem freien „Schreibtag“ und in den Schulferien. Meine fantastische Kollegin und ein gutes Arbeitsklima sind natürlich enorm hilfreich. Ansonsten hält mir mein Partner im Alltag und ganz besonders in den Ferien den Rücken frei, wofür ich sehr dankbar bin.
7. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?
Das ist mir sehr wichtig. Ich lasse alle meine Skripte vorab von verschiedenen „Probeleserinnen“ und „Probelesern“ lesen und bin dankbar für jede Kritik und alle Hinweise, die das Buch besser machen. Schlechte Kritik lässt mich natürlich nicht kalt, aber ich versuche daraus zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen, wobei Lesen natürlich immer Geschmacksache ist. Gute Kritik ist dagegen ein Energie-Boost ohnegleichen.
8. Das, was du schon in deinem Leben erreicht hast, ist es das was du wolltest? Was würdest du ändern wollen?
Ich habe als Kind und Jugendliche davon geträumt eine Krimi Autorin wie „Jessica Flechter“ zu sein und kann’s auch heute noch kaum glauben wo ich gelandet bin. Also ja, ich habe alles erreicht was ich mir erträumt habe: Kind, Lebenspartner, Freunde, einen Job der Spaß macht, wohnen in Basel und meine Krimis im Buchhandel. Nein, ich würde nichts ändern wollen.
9. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?
Ich bin auf der Frankfurter Buchmesse, treffe meine Verleger und die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und lasse mich ansonsten durch die Hallen treiben.
10. Ich bin neugierig auf deinen Schreibplatz. Wie sieht es da bei dir aus? Willst du vielleicht ein Foto zeigen und etwas darüber berichten, wieso gerade da die Krimis entstehen können?
Ich habe zwei Schreibplätze: In Basel schreibe ich an meinem über zweihundert Jahre alten Tisch, der mich seit dreißig Jahren begleitet. Der steht mitten im Wohnzimmer, umgeben von allem was mir Freude macht: Bilder, Bücher und Flohmarktschätze. Mein Urlaubsschreibplatz steht in den Bündner Bergen, mit Blick auf die Alp Zuord.
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