✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Charlotte Blum? Wollt ihr beide euch mal vorstellen?
Charlotte Blum, das sind zwei Autorinnen, nämlich Dorothea Böhme und Regine Bott. Gemeinsam schreiben und lesen wir für die Lesebühne „Get Shorties“, sind beide Mörderische Schwestern in der Region Stuttgart und haben uns so kennengelernt. Irgendwann dachten wir, weil wir die Geschichten und Persönlichkeit der jeweils anderen mochten, „warum nicht mal ein gemeinsames Projekt“. Und da sind wir: Charlotte Blum schreibt historische Krimis aus den 20er Jahren!
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie seid ihr zum Schreiben gekommen? Und dann natürlich: Warum ausgerechnet ein Pseudonym und nicht eure Realnamen?
Zum Schreiben gekommen sind wir jeweils auf unterschiedliche Art: Dorothea hat immer gern gelesen und auf den Vorschlag einer Freundin hin vor knapp 15 Jahren den Stift in die Hand genommen und ihren ersten Krimi geschrieben. (Sauhaxn, Gmeiner-Verlag) Regine Bott hat 2015 das Schreiben als Ventil gewählt, nachdem das Unternehmen, in dem sie damals arbeitete, gezielt in die verschleppte Insolvenz geführt worden war.
Für unser gemeinsames Projekt haben wir ein Pseudonym gewählt, weil wir deutlich machen wollten, dass Regine Bott + Dorothea Böhme = ein ganz neues Genre, ein neuer Stil geworden ist. Charlotte Blum ist sozusagen „mehr als nur die Summe ihrer Teile“.
Und praktisch ist es auch noch: Unsere Bücher haben zusätzlich zum eigentlichen Titel noch den Reihentitel „Fräulein vom Amt“. Wenn dann noch zwei Autorinnennamen oben drüber stehen, ist das Cover schon ganz schön vollgepackt!
3. Wie lange, habt ihr an dem Buch “Fräulein vom Amt” zusammen gearbeitet? Braucht ihr beide für eure Werke immer gleich lang? Wie viele habt ihr alleine oder jetzt auch zusammen schon geschrieben?
Am Fräulein vom Amt haben wir etwa ein Jahr gearbeitet, der zweite Band ging dann etwas schneller – wir kannten schon unser Personal, wir wussten, wo unsere Figuren ungefähr hinwollen, und unsere Arbeit hatte sich eingespielt. Je nach Thema oder Rechercheaufwand dauert es unterschiedlich lang, einen Roman zu schreiben, man kann natürlich immer grob planen, muss aber immer flexibel bleiben. Manchmal dauert ein Kapitel länger, eine Figur entwickelt sich nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte, oder ein Handlungsstrang muss doch noch einmal zurechtgebogen werden. Umgekehrt hat man vielleicht manchmal doch eine zündende Idee und die Worte sprudeln nur so!
Gemeinsam arbeiten wir als Charlotte Blum jetzt am dritten Band unserer Reihe.
Allein hat Dorothea unter ihrem richtigen Namen schon ein paar Krimis und Liebesromane verfasst, als Johanna Forst schrieb sie zwei Liebesromane, und unter dem Pseudonym Ellis Corbet wird Ende März 2023 mit „Das Schweigen der Klippen“ der zweite Band einer Krimireihe auf der Insel Guernsey erscheinen, in der eine Polizistin und ein Archäologe auf der Insel ermitteln.
Regine schreibt als Kris Brynn Science-Fiction, dort ist kürzlich ihr neuester Roman „A.R.T. – Coup im Weltall“ erschienen. Ihr Debüt „The Shelter“ wurde mit dem Seraph preisgekrönt und ihre Dystopie „Born“ schon als Seminarliteratur an der Universität Potsdam verwendet. Außerdem hat Regine unter ihrem richtigen Namen den Kriminalroman „Kern der Angst“ veröffentlicht.
4. Was macht ihr hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt ihr euch gleich in den nächsten Schreibmarathon?
Zuerst einmal stoßen wir an! Das ist nämlich immer der schönste Moment – wenn sich die harte Arbeit auszahlt und man das Buch endlich in den Händen hält. Aber dann geht es tatsächlich gleich weiter, denn nach dem Roman ist vor dem Roman.
5. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in eurer gemeinsamen und bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Die Premierenlesung von „Das Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders“: Kurz nach Erscheinen durften wir am Ort des Geschehens sozusagen, im schönen Baden-Baden, unser Fräulein vom Amt präsentieren, und es hat unglaublich viel Spaß gemacht!
6. Habt ihr schon Neue Ideen für ein weiteres gemeinsames Buch? Wenn ja, könnt ihr uns etwas darüber berichten?
Ja! Wir schreiben gerade an Band drei unseres Fräulein vom Amt, und wir wollen noch nicht zu viel verraten, aber es geht um ein strategisches Brettspiel. Und natürlich wieder um Leben und Tod.
Was danach kommt, das wissen wir selbst noch nicht, aber wir haben einige Ideen in petto und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.
7. Ist euch Kritik von den Lesern wichtig und wie geht ihr dann damit um?
Kritik ist immer willkommen, wir wollen uns ja verbessern! Wir freuen uns, wenn man die Kritik in nette oder neutrale Worte kleidet, denn der Ton macht nun mal die Musik. Optimal ist auch ein konstruktiver Vorschlag wie „ich hätte mir mehr „Dieses oder Jenes“ gewünscht“. Damit lässt sich gut arbeiten und wir können uns überlegen, ob und wie wir diese Wünsche einbauen!
8. Welches von den folgenden Fragen, trifft eher auf euch beide zu?
Kaffee oder Tee? – Tee
Sommer oder Winter? – Da sind wir uns uneins, aber eins steht fest: Glühwein und Dominosteine sind immer gut!
Gut oder Böse? – Immer auf der Seite der Guten! Wobei die bösen Charaktere interessant zu schreiben sind.
Süß oder Sauer? – Hier sind wir uns auch uneins, warum also nicht süß-sauer
Print oder Ebook? – Eindeutig Print! Allerdings sind Ebooks im Urlaub praktisch, da muss man nicht so viel schleppen.
Film oder Buch? – Buch
Fernsehen oder Lesen? – Lesen
9. Das, was ihr schon in eurem Leben erreicht habt, ist es das was ihr wolltet? Was würdet ihr ändern wollen?
„Hope fort the best, expect the worst“.
Es ist gut, Ziele zu haben, aber sie sollten nicht unerreichbar sein. Im Falle eines Rückschlags nicht verzweifeln! Denn: Das nächste Ziel kommt bestimmt bald in Sichtweite. Wir sind Realistinnen, erwarten nicht das Unmögliche und freuen uns über jeden kleine Schritt nach vorn. Wir sind sehr zufrieden, mit dem, was wir haben: privat und beruflich.
10. Seid ihr auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was macht ihr dann auf so einer Veranstaltung?
Wir gehen sehr gern auf Messen, waren jetzt im Oktober auch auf der Frankfurter Buchmesse. Dort haben wir an den Ständen der Mörderischen Schwestern (Dorothea) und bei PAN (Regine) Standdienst gehabt, Regine hatte eine Science-Fiction-Lesung, Dorothea eine Krimi-Lesung: Wir haben viel mit Leser*innen und anderen Autor*innen geplaudert, und wir haben unsere Lektorin(nen) getroffen!
Pingback: Interviews – Lesebuch