Interview mit Johanna von Wild/Biggi Rist

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1. Wer ist Johanna von Wild? Magst du dich mal vorstellen?

Eigentlich lautet mein Realname Biggi Rist und ich bin in Reutlingen/Baden-Württemberg geboren. Nach einer Ausbildung an der Naturwissenschaftlich-technischen Akademie in Isny/Allgäu und anschließend vielen Jahren Arbeit in der medizinischen Labordiagnostik und in der Forschung, unterbrochen durch einen 2jährigen Aufenthalt in Melbourne/Australien, erfolgte im Jahr 2005 der Umzug von BaWü nach Niedersachsen und eine weitere Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin am Deutschen Institut für Pferdeosteopathie.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und warum mit einem Pseudonym?

Schon als Kind schrieb ich eigene Geschichten, eine davon findet sich auf meiner Website. Endgültig zum Schreiben kam ich dann aber erst 2010. Gemeinsam mit meiner Freundin und Kollegin Liliane Skalecki veröffentlichte ich 7 Krimis, auch schrieb ich 5 Kurzgeschichten für diverse Anthologie. 2019 wechselte ich zum Genre des historischen Romans und dafür musste ein Pseudonym her, denn ein historisch anmutenden Titel geht schlecht Hand in Hand mit meinem Realnamen, finde ich zumindest.

3. Du wurdest mit dem Buch “Der Pfeiler der Gerechtigkeit” für den Goldenen Homer 2022 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast?

Natürlich habe ich mich riesig gefreut, wieder unter den Nominierten zu sein, zumal ich im Jahr zuvor schon mit „Der Getreue des Herzogs“ auf der Shortlist stand. Und natürlich machen mich die Nominierungen auch ein wenig stolz. Schließlich stehe ich damit in einer Reihe mit Bestsellerautoren/Autorinnen, wie Petra Schier, Sabine Weiss und Mac P. Lorne.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Etwa 1 Jahr dauerte es von der ersten Idee bis zum letzten Punkt, bis das Manuskript veröffentlicht wurde. Der reine Schreibprozess inkl. Recherchearbeiten ca. 9 Monate.

5. Erzähl uns doch ein wenig aus Deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast Du bestimmte Rituale?

Einen typischen Schreiballtag gibt es nicht. Da ich nebenher noch im medizinischen Bereich tätig bin, schreibe ich dann, wenn ich die Zeit und Muße dafür aufbringen kann. Setze ich mich aber dann hin und vertiefe mich in meine Arbeit, bemerke ich kaum etwas um mich herum. Am liebsten bin ich ganz alleine zu Hause, es läuft keine Musik, nichts, brauche viel Ruhe. Recherche und Schreibprozess laufen bei mir parallel, mal schreibe ich nur wenige Sätze, habe mir aber dafür jede Menge Wissen angeeignet und mal schreibe ich bis zu zehn Normseiten an einem halben Tag.

6. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Wenn ich mein Manuskript ans Lektorat schicke, habe ich meist bereits mit einem neuen Projekt begonnen.

7. Du hast bereits mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. Gibt es noch Romanideen für andere Genre, z.B. Sachbuch oder Krimis …?

Sachbuch sicher nicht, und von den Krimis habe ich mich erstmal verabschiedet. Ich möchte weiter historische Romane schreiben.

8. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Nein! Ich erstelle ein grobes Exposé mit Figurenbiographien und so in etwa, was geschehen soll. Während des Schreibprozesses übernehmen aber meine Figuren, ob fiktiv oder historisch belegt, das Kommando und ich lasse ihnen ihren Willen. Sie machen das schon!

9. Hast du Vorbilder im Schreibbereich – Lieblingsautoren oder Romane, die du selbst gern geschrieben hättest?

Vorbilder? Nein. Lieblingsautoren? Ja, sicher. Romane, die ich selbst gerne geschrieben hätte? Nein. Ich will mein eigenes Ding machen, meinen Stil behalten bzw. selbstständig verbessern und niemanden kopieren. Das funktioniert nicht. Ich bin mir selbst gegenüber päpstlicher als der Papst, recherchiere bis ins kleinste und klitzekleinste Detail, was mich sehr viel Zeit kostet und teilweise fast in den Wahnsinn treibt. Nur mal so zum Beispiel: Jeder hier kennt Winterlinge, diese kleinen gelben Frühjahrblumen, und ich stelle mir dann die Frage, ob sie zu der Zeit, in welcher meine Geschichte spielt, überhaupt schon nativ in Deutschland waren… und natürlich schau ich das dann nach.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ja, mein nächster Roman erscheint im April 2023 und spielt über 25 Jahre hinweg im 30jährigen Krieg, mehr verrate ich nicht. Und natürlich habe ich bereits Roman Nummer 6 begonnen, über dessen Inhalt ich aber jetzt gar nichts kundtun möchte.

Ein Gedanke zu „Interview mit Johanna von Wild/Biggi Rist

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