Interview mit Gitta Edelmann

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1. Wer ist Gitta Edelmann? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Gerne. Ich stamme aus Baden, habe später als Übersetzerin in Brasilien und Schottland gelebt und mich dann mit wachsender Kinderzahl mit meiner Familie im Rheinland angesiedelt. Seither lebe ich in Bonn.
Hauptberuflich schreibe ich, gelegentlich gebe ich Lesungen und Workshops oder ich begleite interessante Projekte von Nachwuchsautor:innen als Schreibcoach.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe mir schon als Kind gerne Geschichten ausgedacht und in der vierten Klasse eine sogar aufgeschrieben und illustriert. So richtig mit dem Schreiben fing ich dann an, als meine Kinder klein waren und ich für sie Spannendes und Lustiges erdachte. Ein wenig später entstand mein erster Kurzkrimi und mit der Zeit habe ich ganz Verschiedenes ausprobiert: Romane, Kurzgeschichten, für Kinder, für Erwachsene, Krimi, historischer Roman, Romantik, Fantastik.

3. Wie viele Bücher hast du bis heute veröffentlicht?

Das kann ich so gar nicht sagen, ich glaube, es waren beim letzten Zählen 38, bei denen mein Name auf dem Cover stand. Dazu kommen dann etwa 80 Kurzgeschichten und über 150 Kindergeschichten, die ich früher für Zeitschriften geschrieben habe.

4. Wie sieht dein Alltag aus? Was machst du noch neben dem Schreiben?

Ich bin Vollzeit-Autorin. Das heißt, ich setze mich morgens nach dem Frühstück an den Laptop und arbeite dann mit kleinen Päuschen zum Teekochen meistens bis gegen zwei, danach gehe ich ein Weilchen raus, spazieren oder einkaufen oder etwas erledigen und später sind solche Aufgaben wie E-Mails beantworten oder Buchhaltung dran. Auch meine Ehrenämter bei den „Mörderischen Schwestern“ und im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller VS-NRW brauchen Zeit.
Ich habe eine Zeitlang häufig abends und am Wochenende Workshops für Kreatives Schreiben gegeben, das steht derzeit ein wenig hintenan, weil ich in den letzten Monaten mehrere Buchverträge bekommen habe und so natürlich in erster Linie Abgabetermine zu erfüllen sind.

5. Welche sind deine Lieblingsprotagonisten?

Die, über die ich gerade schreibe. Ich mag es, wenn ich meine Hauptfiguren längere Zeit, also z.B. in einer Serie oder Buchreihe, begleiten kann, irgendwie schließe ich ja immer mit ihnen Freundschaft. Und wenn wir uns dann so gemeinsam durchs Manuskript entwickeln, kommen wir uns sehr nahe.

6. Woher nimmst du deine Ideen?

Von überall her. Manche Ideen kommen mir tatsächlich im Traum, andere entstehen durch eine Bemerkung, etwas was ich sehe oder lese oder eine vage Idee von „Was wäre, wenn …?“ Ich habe immer viel mehr Ideen, als ich ausarbeiten kann diese sammle ich kurz zusammengefasst in einer Plots-Datei und kann dann, wenn ich z.B. auf Anfrage schnell einen Stoff entwickeln soll, darauf zurückgreifen und mir eine Idee heraussuchen, die gerade passt und mich anspricht.

7. Wie lange brauchst du, um einen Roman zu beenden?

Das kommt auf die Art und die Länge des Buchs an. Historische Romane brauchen natürlich länger, weil zusätzlichel Rechechearbeit nötig ist und viele Seiten zu füllen sind, einer meiner gemütlichen Schottlandkrimis, die deutlich kürzer sind und bei dem ich die Hauptfiguren schon aus den vorigen Folgen gut kenne, lässt sich recht schnell schreiben. Ich würde sagen, ich brauche zwei bis sechs Monate für ein Buch, wobei ich meine Manuskripte nicht immer nacheinander und am Stück verfasse, sondern gelegentlich auch parallel oder abwechselnd, je nach Abgabetermin oder Lust auf eine bestimmte Geschichte.

8. Welche Autoren finden wir in deiner privaten Bibliothek?

Bei mir finden sich vor allem englische Bücher. Von Klassikern wie Jane Austen, Charles Dickens, Oscar Wilde und Shakespeare bis zu klassischen oder modernen Krimis und historischen Romanen – und natürlich habe ich alle Harry-Potter-Bände. Agatha Christie gibt es bei mir übrigens in fünf Sprachen, weil diese Bücher mir beim Fremdsprachen-Lernen immer sehr geholfen haben.
Dazu gibt es eine ganze Reihe Bildbände über Länder, die in meinem Leben eine Rolle gespielt haben (besonders Schottland), und die Freundinnen-Abteilung mit Büchern von Regine Kölpin, Fenna Williams, Ulrike Bliefert, Klaudia Zotzmann-Koch u.a.
Ein halbes Billy-Regal steht voller Sachbücher zu historischen Themen mit dem Schwerpunkt 19. Jahrhundert. Die andere Hälfte besetzen meine eigenen Belegexemplare.
Sehr häufig lese ich E-Books. Die sind praktisch zum Mitnehmen, und falls ich abends beim Lesen einschlafe, schlägt das Buch nicht zu. Platzsparend ist das außerdem und ich kann mir die Schriftgröße einstellen. Da findet man dann eine ganz bunte Mischung von Margaret Kirk und Linda Gillard oder auch Marion Chesneys Regency-Romane und P. G. Wodehouse neben Hape Kerkeling.

9. Was ist deine Lieblingsfreizeitbeschäftigung?

Ich lese natürlich viel und bin eine Serienjunkie – Geschichten sind eben irgendwie mein Leben. Stricken, Zeichnen oder Puzzlen mag ich ebenfalls, ebenso Radfahren oder Spaziergänge im Wald (von Wanderungen spreche ich lieber nicht 😉 ). Und ich treffe gerne nette Menschen.

10. Der perfekte Ort, um deine Bücher zu lesen?

Überall!!! 

Ein Gedanke zu „Interview mit Gitta Edelmann

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