✿゚¨゚✎…. Mrs. Tetterby gab ihrem Mann einen
dankbaren Kuß und fuhr fort: “Ich kann mir gar
nicht erklären, wie es über mich gekommen ist. Ich
weiß nicht, ob ich krank war oder verrückt oder
was sonst. Aber ich war mir plötzlich nicht mehr
klar darüber, was uns eigentlich aneinanderknüpft
und was mich mit meinem Geschick je versöhnen
könnte. All die Vergnügungen und Freuden, die wir
jemals gehabt, sie schienen so armselig und unbe-
deutend. Ich hasste sie. Ich hätte sie mit Füßen
treten können, und ich konnte an nichts weiter
denken, als dass wir arm sind und wie viele Mäuler
zu Hause sind.”
“Nun, nun, meine Liebe”, sagte Mr. Tetterby und
schüttelteihr ermutigend die Hand, “das ist doch
die Wahrheit. Wir sind arm und es sind eine
Menge Mäuler im Hause.”
“Ach, aber Dolph, Dolph”, rief seine Gattin und
legte ihm die Hände um den Hals, “mein gutes,
liebes, geduldiges Männchen, als ich eine kleine
Weile erst zu Hause war, wie wurde es da anders!
Mir war, als flösse alles in mir über vor einem
Schwall von Erinnerungen, der mein hartes Herz
erweichte und zu zersprengen drohte. All unser
Ringen um einen Lebensunterhalt, alle unsere Sorgen
und Entbehrungen seit unserer Hochzeit, alle die
Zeiten, wo wir krank lagen, all die Stunden, die wir
durchwacht, beieinander oder bei den Kindern, schie-
nen zu mir zu reden und zu sagen, dass sie uns zu
einer Person gemacht, und ich hätte nie mehr etwas
anderes sein mögen, sein können oder wollen als die
Gattin und die Mutter, die ich bin. Dann wurden
die kleinen billigen Vergnügungen, die ich eben noch
so grausam hatte mit Füßen treten wollen, so kost-
bar, o so wertvoll und teuer, dass ich gar nicht mehr
daran denken durfte, wie sehr ich sie verkannt hatte,
und es immer und immer wiederholen mußte und es
jetzt noch hundertmal sagen möchte, wie konnte ich
mich nur so aufführen, Dolphus, wie konnte ich das
Herz haben, so etwas zu tun.”
Charles Dickens