Interview mit Anke Schläger

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1. Wer ist Anke Schläger? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Gerne! Ich bin Jahrgang 1966, stamme aus Ostwestfalen, habe während des Studiums (Germanistik, Politikwissenschaft, Pädagogik) ein paar Abstecher in andere Regionen unternommen und lebe nun schon ziemlich lange wieder in der Nähe meiner Geburtsstadt. Tiefste Provinz? Von wegen, diese Gegend hat allerhand zu bieten, und darum nehmen meine Romane auch hier ihren Anfang. Hauptberuflich arbeite ich seit einem guten Vierteljahrhundert als Redakteurin in der Unternehmenskommunikation. Ich bin verheiratet, habe eine erwachsene Tochter, und mein Autorenname ist kein Pseudonym.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich würde eher sagen „wieder zum Schreiben gekommen“. Meine ersten Versuche habe ich als Jugendliche unternommen und beiseite gelegt, als Studium und Berufseinstieg mehr Zeit kosteten. Anfang der Neunzigerjahre habe ich bei einer Tageszeitung volontiert. Vieles, was ich damals gelernt habe, kommt mir jetzt zugute. Die Grundidee für meinen Erstling „Festtagsgäste“ hat schon 2007 angeklopft, doch es brauchte erst einen Anlass, um wirklich wieder loszulegen. Das war im Januar 2014, nachdem ich mich kurz vor Weihnachten gründlich verfahren hatte. In dem Moment tauchte in meinem Kopf Marlene auf, die wie ich gern mal links und rechts verwechselt … da war’s dann keine Entscheidung mehr. Nun habe ich drei Romane veröffentlicht, und der vierte entsteht gerade.

3. Wovon handelt der Roman Sonnenplätze”?

Von Mutter und Tochter, die gemeinsam nach Florida reisen, um endlich ihren Dauerstreit zu beenden. Mama hat die Reise allerdings mit Hintergedanken geplant, weil sie wissen will, warum ein geheimnisvoller Amerikaner so viele Briefe an ihren verstorbenen Mann geschrieben hat. Was die beiden Frauen – die übrigens Ostwestfälinnen sind – im Urlaub erleben, stellt ihre Welt auf den Kopf. Auch später noch, denn der Unbekannte hat einen attraktiven Sohn, in den sich die Tochter verguckt und der seine Heimat nicht verlassen will …

4. Welche sind deine Lieblingsprotagonisten aus dem Buch?

Karin, die Mutter, und Friederike, ihre Tochter. Warum ihnen manche Entscheidungen schwerfallen, kann ich gut verstehen, weil ich selbst Mutter und Tochter bin. Am Ende hilft Karin der Tochter, den eigenen Weg zu finden, obwohl ihre Welt zusammengebrochen ist. Und Friederike dankt es ihr – ganz anders, als Karin je erwartet hätte.

5. Drei Wörter die den Roman beschreiben?

Festhalten, Loslassen, Wiederfinden.

6. Hast du einen Lieblingssatz aus diesem Buch, der dich besonders bewegt?

Zwei Sätze, die zusammengehören: „Garantien für die Zukunft gibt es leider nicht. Freu dich lieber über das Glück, sobald es dir über den Weg läuft, und halt es fest.“

7. Hast du einen Lieblingsort, an dem du besonders gut deine Geschichten schreiben kannst?

Wenn ich mich in eine Szene hineinschreiben will und nicht viel Recherchematerial brauche, irgendwo draußen im Dunkeln mit dem Laptop auf den Knien. Sonst ganz schnöde in meinem Arbeitszimmer hinter verschlossener Tür und vor einem großen Bildschirm.

8. Was ist deine Lieblingsfreizeitbeschäftigung?

Schreiben! Ach, und sonst? Lesen, Musik hören, fotografieren und neue Kochrezepte ausprobieren – mal mit mehr und mal mit weniger Begeisterung meiner Familie.

9. Der perfekte Ort, um das Buch zu lesen?

Ein großer, bequemer Schaukelstuhl oder ein Liegestuhl im Grünen.  

10. Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?

Hoffnungsvoll. Das würde ich mir jedenfalls wünschen. Und vielen Leserinnen und Lesern den Mut, die Suche nach dem eigenen Sonnenplatz nicht aufzugeben. Die kann etwas dauern, lohnt sich aber – gerade in einer Zeit, wie wir sie jetzt erleben.

Ein Gedanke zu „Interview mit Anke Schläger

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