Interview mit Ulrike Sosnitza

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1. Wer ist Ulrike Sosnitza? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Photographie von Gerhard Bayer

Ich bin ein Büchernarr. Lesen gehört zu meinem Leben wie Luft und Schokolade. Kein Wunder, dass ich nach dem Abitur erst mal Bibliothekarin wurde. Das Schreiben von Büchern fand ich allerdings schon immer spannender als deren Verwaltung. Außerdem liebe ich meine Familie und meinen Garten. Früher habe ich auch sehr viel fotografiert und im Chor gesungen, dazu fehlt mir aber heute leider die Zeit.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich war fünfzehn, unglücklich verliebt und fing an, Gedichte über meine Gefühle zu schreiben. Daraus entwickelte sich dann alles andere. Kein Wunder, dass ich gerne Liebesromane schreibe.

3. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Natürlich, sonst wird das Ganze eine hölzerne Sache. Man muss nur aufpassen, im Kontakt mit anderen Menschen wieder in eine normale Stimmung zu kommen und sie nicht wütend anzuschreien, wenn man gerade einen Streit beschrieb.

4. Wie viele Bücher hast du insgesamt schon geschrieben?

Geschrieben habe ich sechs Romane, von denen vier bislang veröffentlicht wurden.

5. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Es ist alles ein steter Fluss – nach Abgabe eines Manuskriptes ins Lektorat mache ich meist gar keine Pause, sondern überlege, was als Nächstes kommen soll. Oder recherchiere bereits, wenn ich weiß was kommt. Zum Veröffentlichungszeitpunkt habe ich bei den letzten Büchern meist schon mehr als die Hälfte des kommenden Projektes fertig. Ich genieße das sehr.

6. Könntest du deinen Arbeitsplatz beschreiben?

Mein Schreibtisch steht quer zu einem Fenster, so dass ich in mein Arbeitszimmer voller Bücher schauen kann und auch aus dem Fenster auf eine wunderschönen alten Baum, eine Esche. Hinter der Esche fließt ein kleiner Bach, den ich gluckern hören kann, wenn das Fenster geöffnet ist. Genauso wie die Gänse und Hühner des benachbarten Bauernhofes. Wir leben sehr idyllisch. Auf meinem Schreibtisch habe ich eine Funktastatur und einen ziemlich alten Bildschirm, der PC steht unterm Tisch. Und vor mir steht ein Flipchart mit Fotos und Notizen zu meinem jeweiligen Projekt. Es ist ein ziemlich schöner Arbeitsplatz, muss ich sagen.

7. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Das Feedback meiner Leserinnen ist mir sehr wichtig. Ganz egal, wer diese Leserin ist – denn auch Lektorinnen sind in erster Linie Leser. Kritik annehmen zu können zeichnet für mich Professionalität aus. Sich alles in Ruhe anhören, drüber nachdenken und dann entscheiden, wie es weitergehen soll.

8. Wenn du an die Schule zurückdenkst, was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Das ist einfach: ich liebte Deutsch und hasste Sport.

9. Hattest du schon so ein richtig peinliches Erlebnis?

Ja, doch, in den vierundfünfzig Jahren meines Lebens ist schon allerhand peinliches zusammengekommen. Ich habe mal an einer Lesung teilgenommen, bei der ich eine unveröffentlichten Kurz-Krimi vortrug. Während ich so las und las dachte ich auf einmal – komisch, der Stapel der Seiten ist so dünn. Schaue auf die letzte Seite und: es war nicht die letzte. Ich hatte drei Manuskriptseiten zu Hause im Drucker liegen gelassen. Das war echt peinlich. Ich habe dann das Publikum raten lassen, wie der Krimi ausging. Es kamen ein paar sehr lustige Ideen zusammen.

10. so spontan… was fällt dir dazu ein?
Lieblingsfarbe: Rot
Lieblingsbuch:
Der Wolkenatlas von David Mitchell
Lieblingsschriftsteller(in): Patricia Highsmith, Jane Austen, Virginia Woolf, Joanne K. Rowling
Lieblingsgetränk: Ostfriesentee

Lieblingsfilm: Game of Thrones
Lieblingsschauspieler(in): Habe ich nicht, da gibt es so viele
Lieblingsort: Eine Bucht in der dänischen Insel Fünen, wo wir beim Ankern Schweinswale beobachtet haben
Lieblingsland: Schweden
Lieblingshobby: Im Garten sitzen und den Eichhörnchen zuschauen

Ein Gedanke zu „Interview mit Ulrike Sosnitza

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