✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Bettina Reiter? Magst du dich mal kurz vorstellen?
Steckbrief (wie aus der Schulzeit):
Name: Bettina Reiter
Wohnort: Tirol
Alter: Erst 46
Größe: 170cm
Gewicht: 58 kg
Augenfarbe: grün-braun
Haarfarbe: hellbraun (zumindest steht das auf der Tönungspackung)
Lieblingsfarbe: Türkis (eigentlich mag ich alle)
Lieblingsessen: Spaghetti al Pomodoro, ein gemischter Salat, dazu ein Gläschen Zweigelt
Lieblingsmusik: Balladen, Klassik, Rock – von Michael Bolton bis AC/DC
Hobbys: Fotografieren, Kaffee trinken, Radfahren, mein Garten, Lesen (wenn ich Zeit habe) und in der Natur sein
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Eigentlich kam das Schreiben ja zu mir – bereits in der Grundschule merkte ich, dass ich gerne Geschichten erzähle (auch manchen Lehrern, warum ich diese oder jene Hausaufgabe vergessen habe … oder schon mal Gruselgeschichten mit dem mäßigen Erfolg, dass meine Eltern von anderen empörten Eltern angerufen wurden mit der Bitte, ich möge das künftig lassen, da ihre Kinder nicht mehr schlafen könnten. Da wusste ich: Eines Tages werde ich Bücher schreiben.
3. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?
Feste Rituale habe ich nicht – aber manchmal zünde ich eine Kerze an und wenn ich traurige Szenen habe, höre ich Musik – oft ein bestimmtes Lied, das ich dann auch im Buch mit der oder dem Prota verknüpfe – ansonsten brauche ich während des Schreibens mittlerweile absolute Stille (allerdings liebe ich es, wenn es regnet oder in der Ferne grollt – ganz weit weg natürlich). Beim Überarbeiten höre ich dann mitunter gerne Musik, gerade bei den historischen Romanen die Kompositionen von James Horner.
4. Wo holst du dir deine Inspirationen? Hast du dafür einen Lieblingsort oder eher eine Muse?
Oft aus dem Alltag, aber auch Fantasie ist für mich eine große Inspiration – ich bin eine Träumerin und Realistin. Das spießt sich vielleicht, doch bei mir trifft es zu. Wenn man so will, sind das meine Musen, die sich zu einer Geschichte verbinden.
5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Ja, und manchmal habe ich schon Mitleid mit meinen Protas, denen ich einiges aufbürde. Hin und wieder kommt es auch vor, dass Figuren ein Eigenleben entwickeln – hört sich komisch an, ist aber wirklich so. Dann kann es passieren, dass sie eine völlig andere Rolle spielen, als ursprünglich von mir erdacht.
Insbesondere sind die Histos oft eine Herausforderung für mich, die doch sehr in die Tiefe gehen. Allein schon aufgrund der anderen Zeiten, in denen das Leben gerade für Frauen oft schwierig war. Deswegen „gönne“ ich mir eine kleine Auszeit mit Liebesromanen, die in der Gegenwart spielen. Es ist ein schöner Ausgleich zu den historischen Romanen, die mir schon nahe gehen und mich nachhaltig beschäftigen.
6. Wieviele Bücher hast du insgesamt schon geschrieben?
Zehn bis jetzt!
7. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?
Nein, das könnte ich nicht und das ringt mir Respekt ab, da ich einige kenne, die das machen. Aber ich brauche Zeit zum Abschalten, denn wenn ich schreibe, bleibt vieles auf der Strecke. Umso mehr genieße ich es, wenn ich mir abends wieder mal einen romantischen Film oder irgendeine Doku ansehen kann. Nachts ist meine Schreibzeit und ich bin sehr diszipliniert. Das heißt jeden Abend, sobald die Kinder schlafen, hinsetzen und schreiben. Ich brauche das auch, um „in“ der Geschichte zu bleiben. Dahingehend bewundere ich Kollegen sehr, die dann schreiben, wenn sie Zeit haben. Ich bin da gefühlsmäßig viel zu schnell raus – das merke ich, wenn ich notgedrungen aussetzen muss wegen Kranksein oder irgendwelchen Verpflichtungen.
8. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Die schönsten Momente sind die, wenn ich Rückmeldungen von Leserinnen oder Lesern bekomme, denen meine Geschichten gefallen hat und die sich sogar mitunter damit auseinandersetzen. Ein ungemein wichtiges Feedback, das man am besten mit einen Zitat von Stendhal sagen kann: Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers.
Natürlich war auch die erste Veröffentlichung ein besonderer Moment, diverse Bestseller-Platzierungen oder die netten Kontakte, die ich nach Cornwall knüpfen konnte, seitdem ich mich für die Reihe „Liebesromanzen in Cornwall“ in St. Agnes niedergelassen habe.
Viele schöne Momente gab es auch mit meiner Großmutter, mit der ich die Leidenschaft zum Schreiben teilen durfte. Mit ihr über meine Geschichte zu reden, gehört für mich zu den wunderbarsten Erinnerungen. Das fehlt mir sehr.
9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?
Wie vorhin gesagt, finde ich Rückmeldungen sehr sehr wichtig. Auch, um zu reflektieren, wo man steht, ob man etwas verbessern kann. Keiner ist perfekt und das perfekte Buch gibt es auch nicht – ich denke, wir würden es alle gerne schreiben, aber es wird immer welche geben, denen es gefällt, während andere gar nichts damit anfangen können. Mir persönlich ist bei alldem wichtig, mir selbst treu zu bleiben. Mich nicht zu verbiegen, aber offen sein für konstruktive Kritik. Natürlich gibt es auch Rezensionen, die unter die Gürtellinie gehen. Dann frage ich mich, wie sich derjenige selbst fühlen würde, denn mal nimmt man es schwerer und mal leichter – wie man eben solche oder solche Tage hat. Aber größtenteils habe ich gelernt, mich von solchen Kritiken abzugrenzen.
10. Liest du auch selbst gerne mal? Wenn ja, welches Genre bevorzugst du dann persönlich?
Leider lese ich weniger, seitdem ich selber Bücher schreibe – früher habe ich Bücher geradezu verschlungen. Allerdings habe ich angefangen, in den Schreibpausen wieder mehr zu lesen. Dann sind es meistens Thriller.
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