Interview mit Alexandra Schwarting

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1.Wer ist Alexandra Schwarting? Magst du dich mal vorstellen?

Moin! Mein Name ist Alexandra Schwarting und er ist so echt wie die Themen meiner Bücher. Als gelernte Hotelfachfrau und Ehefrau eines Landwirten, sind genau das die Settings in denen sich meine Liebesromane bewegen:
Gastronomie, Landwirtschaft und Landleben. Doch immer, egal in welchem Bereich ich mich gerade austobe, steht das Projekt immer unter dem Motto „Kopf aus, Seele an!“ Es ist nicht nur ein Zitat aus meinem Debüt- Roman „Umhüllt – Im Mantel von Rosmarin und Lavendel“, es ist auch mittlerweile mein Motto und mein Logo geworden. Marketingmenschen würden jetzt sagen, es sei ein Bestandteil meiner CI. Ich jedoch finde es einfach passend zu mir und meinen Büchern und möchte es gerne so beibehalten.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Hehe. Ja, diese Frage habe ich schon öfter zu hören oder zu lesen bekommen.
Es war eigentlich eher ein Zufall. Ich wollte nie Autorin werden. Natürlich habe ich früher mal ein Gedicht für die Oma zum Geburtstag geschrieben, meine Lehrer haben regelmäßig mit den Augen gerollt, wenn ich meine Aufsätze eingereicht habe. Aber es war nie mein Traum. Aber die können sich ja bekanntlich ändern, nicht wahr?
Ich war eigentlich zum Lernen verurteilt, weil ich für mein Fernstudium zur Hotelbetriebswirtin zu einem Kurs musste. Das Thema war jetzt nicht so meins und zu diesem Zeitpunkt war gerade eine mega angesagte Buchreihe erschienen. Schließlich musste ich wissen, wie es dort weitergeht. Mein Mann fragte mich irgendwann, ob ich nicht eher lernen, anstatt lesen müsste und da habe ich zu meiner besten Freundin am Telefon gesagt: „Wenn ich schon nicht so offensichtlich lesen kann, dann schreibe ich jetzt einfach selbst eine Geschichte. Dann habe ich ja schließlich was zum Lesen.“ Als Antwort kam: „Ja ne, ist klar.“
Vier Wochen später habe ich sie gefragt, ob sie mal die ersten Kapitel lesen möchte, da wurde ihr klar, dass ich tatsächlich angefangen habe zu schreiben. Und durch sie und ihre Mutter (Wir sind ein Dreiergespann, was der Austausch an Leseneuigkeiten angeht), wurde ich bestärkt, weiter zuschreiben. Sie haben regelrecht gedrängelt! Nach drei Monaten hatte ich 500 Seiten geschrieben (Überwiegend nachts) und da stellte sich die Frage: Wohin damit und wie und was und überhaupt? Nun ja, seit dem hat sich vor mir keine neue Welt geöffnet, es war ein ganzes Universum, das seine Tore geöffnet hat. Angefangen hat das alles im September 2016. Jetzt ist gerade mein fünftes Buch erschienen.

3. Du hast mittlerweile nach dem Debüt Umhüllt – Im Mantel von Rosmarin und Lavendel weitere Bücher veröffentlicht! Wie lange, hast du immer an einen der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang?

Also ich habe den ersten Teil innerhalb von drei Monaten geschrieben. Zumindest die Rohfassung. Sie hatte auch schon einige Kapitel vom zweiten Teil umfasst, somit habe ich abgekürzt. Es ist abhängig davon, wie intensiv meine Schreibzeit ist. An manchen Tagen habe ich abends Krämpfe in den Fingern, weil ich so viel geschrieben habe, und dann kommen ganze Wochen, in denen ich zumindest kein neues Wort zustande bekomme. In der Regel sind es jetzt ca. acht Wochen für die Rohfassung, je nach Umfang und Recherche. Auf drei Beinen bis ins Glück habe ich zum Beispiel angefangen, einen Tag nachdem der zweite Teil meiner Trilogie ins Lektorat gegangen ist. Ole und Claralina haben förmliche darum gebettelt, dass ich sie niederschreibe.

4. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Nein, nicht ganz. Ich gönne mir immer erst ein paar Tage Auszeit. Vielleicht nicht direkt nach der Veröffentlichung, aber sobald das Manuskript ins Lektorat oder ins Korrektorat geht. Diese Tage brauche ich, damit ich endlich wieder ein paar Bücher „inhalieren“ kann. Damit mein Bügeleisen nicht zu viel Staub ansetzt und solche Sachen. Aber ich mache mir schon einen Plan, was als nächstes ansteht. Und jetzt stecke ich tatsächlich bereits in einem neuen Projekt, worüber ich aber noch nichts genaueres erzählen kann.

5. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Mh … Das kann ich nicht genau beantworten, denn seitdem hatte ich sehr viele schöne Momente, die ich nicht so schnell vergessen werde. Worüber ich unsagbar glücklich bin, sind die vielen Menschen, die ich durch diese Tätigkeit kennenlernen durfte. Sei es Kolleginnen und Kollegen, die ich zuvor selbst angehimmelt habe (Also im Lesermodus bin ich ein absolutes Fangirl), oder aber die Menschen, die ich tatsächlich mit meinen Geschichten berührt habe. Allein diese Tatsache, das geschafft zu haben, ehrt mich wirklich sehr. Der direkte Kontakt mit den LeserInnen, macht mir besonders viel Spaß. In Leipzig dieses Jahr hatte ich unglaublich tolle Begegnungen. Was für mich aber ein echtes Highlight war, das war die LoveLetter Convention in Berlin, an der ich als Autorin teilgenommen habe. Ich hatte sooooo viel Angst, dass ich komplett unter den „ganz großen“ Autorinnen und Autor untergehe. Aber ich wurde sehr herzlich empfangen. Von den Gästen, von den KollegInnen, sodass es ein unvergessliches Wochenende war. Daraus sind auch wirklich tolle Gespräche entstanden, Kontakte, die noch immer da sind und Menschen, die ich sehr ins Herz geschlossen habe.

6. Ich habe gelesen, du arbeitest als Freie Autorin. Kannst du denn mittlerweile davon leben oder hast du noch einen Job?

Kleiner funfact: Der Zusatz steht da tatsächlich nur, weil mir das Finanzamt gesagt hat, da muss was stehen, was mit dem freien Beruf zu tun hat, bzw. so, dass man das genau einordnen kann. Also steht da freie Autorin.
Mein Job als Hotelfachfrau übe ich seit einem Jahr nicht mehr aus. Er fehlt mir tatsächlich oft, besonders an Feiertagen. Klingt verrückt oder? Dann starre ich oft auf die Uhr und denke an die KollegInnen in meinem alten Betrieb, und weiß genau, was sie gerade machen. Da ich zwei Kinder habe und mein Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb hat, den wir dieses Jahr übernommen haben, hat sich mein Fokus anders ausgerichtet. Und somit habe ich die Zeit für das Schreiben, die ich andernfalls nicht hätte. So ist das ein guter Mittelweg. Und auf einem Betrieb unserer Größe springe ich auch ab und an mal ein.

7. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?

Kritik/Rezensionen ob positiv oder negativ empfinde ich immer wie den Gang zum Gast, nachdem du ihm das Essen gebracht hat. Ob es schmeckt oder nicht, ist wichtig für den Kellner und den Koch. Aber genauso auch das ehrliche Feedback. Wenn das Steak auf den Punkt genau gebraten ist, so wie es bestellt wurde, ist es klasse. Aber wenn einem nicht gesagt wird, dass das Gewürz an den Bratkartoffeln oder dem Salat, oder was auch immer, alles andere übertönt hat, dann muss ich das wissen, damit ich es dementsprechend auch weitergeben kann, bzw. mich selbst darum kümmere, dass dieser Missstand behoben wird. Wenn ein Leser eine Leserin also einen Liebesroman bei mir bestellt oder im Shop, dann ist es toll, wenn er/sie auch einen bekommt. Wenn mir aber nicht gesagt wird, dass das Verhalten meiner Charaktere total unpassend, unrealistisch oder so ist, dann kann ich nicht daran arbeiten, meine Figurenentwicklung zu verbessern. Verstehst du, wie ich das meine? Und wenn man immer wieder etwas serviert und nie ein Feedback erhält, ob es „einem geschmeckt“ hat, oder nicht, dann zweifelt man auch irgendwann. Daher freue ich mich über jede Kritik. Auch wenn ein überwürzter Salat einem erst einmal die Tränen in die Augen treibt.

8. Welches von den folgenden Fragen, trifft eher auf dich zu?
Kaffee oder Tee? – Kaffee
Sommer oder Winter? – Sommer
Gut oder Böse? – Ich kann beides
Süß oder Sauer? –  Süß
Print oder Ebook? – Ebook
Film oder Buch? –  Buch
Fernsehen oder Lesen? – Lesen

9. Das, was du schon in deinem Leben erreicht hast, ist es das was du wolltest? Was würdest du ändern wollen?

Nein, aber es fühlt sich trotzdem gut an. Ändern kann man im Nachhinein nichts, du kannst nur entscheiden, beeinflussen, was daraus wird.

10. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?

Dieses Jahr war ich als Autorin das erste Mal in Leipzig und wie gesagt auch in Berlin auf der LLC. Frankfurt wird dieses Jahr wahrscheinlich für mich ausfallen, da ich an diesem Wochenende eine wichtige Veranstaltung von unserer Kirche aus habe. Ich bin in diesem Jahr in unseren Gemeindekirchenrat gewählt worden und dieses Ehrenamt liegt mir sehr am Herzen. Aber zurück zu den Messen: Wenn es sich ergibt, dann bin ich gerne bei Meet&Greets dabei, schnacke gerne mit Leuten, treffe KollegInnen, die man sonst nicht so oft sieht aufgrund unserer geografischen Lage. Mit LeserInnen und BloggerInnen halte ich ebenfalls gerne ein Schwätzchen und bin für fast alles zu haben. Außer fürs Singen. Das kann ich wirklich nicht.

Ein Gedanke zu „Interview mit Alexandra Schwarting

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