✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Ana Pawlik? Magst du dich mal vorstellen?
Ana Pawlik ist eine Schriftstellerin, Anfang vierzig, geboren in Süddeutschland und nach einer längeren Rucksackreise seit 2006 sesshaft in Österreich. Neben dem Schreiben ist für mich Klimaschutz momentan das wichtigste Thema. Denn wenn ich einmal sterbe, möchte ich sagen können: Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um den Planeten Erde meinem Kind und seiner Generation guten Gewissens zu hinterlassen.
2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich wollte Schriftstellerin werden noch bevor ich überhaupt schreiben konnte; das war mit fünf oder sechs Jahren. Mit zwölf habe ich angefangen, Geschichten zu schreiben, mit Anfang zwanzig den ersten Roman. Während meiner langen Rucksackreise habe ich in mein Tagebuch schreibend die vielen Eindrücke aus den verschiedenen Ländern verarbeitet. Mein Debütroman „In den Klauen der Macht“ ist dann 2021 im BUCHER Verlag erschienen.
3. Du wurdest mit dem Buch “In den Klauen der Macht” für den Goldenen Homer 2022 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hast?
Ich war gerade im Zug auf dem Weg zur abgesagten Leipziger Buchmesse, als ich die Info bekommen habe. Zuerst konnte ich das gar nicht glauben, dann habe ich mich riesig gefreut.
4. Wie kamst du auf die Idee zu diesem Buchtitel? Wie lange hast du an diesem Buch gearbeitet?
Die Titelfindung war gar nicht so leicht, denn in meinem Roman gibt es ja verschiedene Handlungsstränge. Es geht um Ännlin, die von ihrer Mutter in der Wildnis großgezogen wurde und sich nun auf die Suche nach ihrem Vater macht. Dann geht es um den rebellischen Knecht Claus, der in ein Bergdorf zwangsversetzt wird und nun versucht, die Dörfler gegen ihren tyrannischen Meier aufzuwiegeln. Und dann ist da Dietmar von Losenstein, der alles daransetzt, Graf von Styra zu werden. Jede Figur in meinem Roman hat ihre eigene Geschichte, und doch verbindet sie eines: Sie alle sind der Macht von anderen Menschen ausgesetzt. Ursprünglich sollte es ein einziges dickes Buch werden. Mit dem Schreiben habe ich 2017 begonnen. 2020 habe ich dann auf Anraten einer Literaturagentur aus dem vielen Textmaterial einen ersten dünneren Band herausgearbeitet, mit dem Ziel, das Gesamtwerk als Trilogie erscheinen zu lassen. Mitte 2020 war der erste Band fertig.
5. Wie verlief die Recherche zu diesem Buch und was war für dich bei den Recherchen die größte Herausforderung?
Eine Freundin von mir ist Historikerin, spezialisiert auf das Mittelalter im Alpenraum. Von ihr habe ich zahlreiche Tipps für Geschichtsbücher und sonstige Artikel bekommen. Ich habe auch viele Museen und Romanschauplätze besucht. Die größte Herausforderung war vielleicht, bei allem den Überblick zu behalten und mir zu merken, wo ich was gelesen hatte.
6. Wie authentisch ist eigentlich der Hintergrund? Beruht dein Buch auf wahre Begebeneiten?
Die meisten meiner Hauptfiguren sind fiktiv, die Hintergrundkulisse hingegen habe ich versucht so authentisch wie möglich zu beschreiben. Auch die historischen Ereignisse rund um Rudolf von Habsburg I. und um Přemysl Ottokar habe ich sehr genau recherchiert.
7. Erzähl uns doch ein wenig aus Deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast Du bestimmte Rituale?
Da ich noch andere Jobs nebenbei habe, muss ich mir zum Schreiben immer wieder „Platz schaffen“. An solchen Schreibtagen kann es dann sein, dass ich von morgens bis abends nur schreibe und das mehrere Tage und Wochen hintereinander.
8. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?
Meistens mache ich dann erstmal eine Schreibpause und widme mich meinen anderen Jobs. Doch meistens durchwandern dann schon wieder neue Gedanken, Pläne und Fantasien meinen Kopf und ich sitze bald wieder am PC und arbeite an einem neuen Projekt.
9. Weißt Du bereits vorher genau, was in Deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest Du Dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen Dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?
Ich habe gelernt, dass ich am besten arbeiten kann, wenn ich mir vorher ein ziemlich genaues Konzept erarbeite. Darin steht dann grob angerissen, was in jedem Kapitel passieren wird. Aber einige Handlungen kommen dann auch noch spontan später hinzu.
10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen Du erzählen möchtest bzw. darfst?
Band 2 „Die Welt im Nebel“ erscheint noch im November 2022. Als nächstes steht Band 3 meiner Österreich-Saga an. Hier wird es letztlich dann auch zur Schlacht auf dem Marchfeld nordöstlich von Wien kommen, wo Rudolf von Habsburg I. und Přemysl Ottokar mit ihren Heeren gegeneinander antreten.
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