✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽
1. Wer ist Stefanie Schreiber? Magst du dich mal kurz vorstellen?
Sehr gerne, Alexandra. Seit zweieinhalb Jahren bin ich Vollzeitautorin und lebe vom Schreiben. Gestartet habe ich als überzeugte Selfpublisherin. Durch meinen Erfolg mit meinen humorvollen nordfriesischen Kuschelkrimis – ich bin Amazon- und Bild-Bestsellerautorin – habe ich mittlerweile mehrere Verlage als Partner gewonnen, bin jetzt also Hybridautorin. Die Paperbacks meiner St. Peter-Ording-Krimis erscheinen im Kampenwand Verlag, die Hörbücher bei Shooting Star Audio und im RB Media Verlag. Außerdem ermittelt mein Protagonist Torge Trulsen in einem Kurzkrimi einer Anthologie der Mörderischen Schwestern, die bei HarperCollins erschienen ist.
In meiner Kernkompetenz bin ich Dipl.-Kauffrau. Bereits mit 28 Jahren habe ich mich selbständig gemacht und war in mehreren Branchen erfolgreich. Aus diesem Grund habe ich nach meinem weiterführenden Journalismus-Studium für meine ersten Veröffentlichungen einen eigenen Verlag gegründet. Marketing war schon immer mein Steckenpferd. Als Unternehmerin bin ich also bestens für das unabhängige Publizieren aufgestellt.
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Eigentlich wollte ich schon sehr früh mit dem Schreiben beginnen, aber direkt nach dem Studium entschied ich mich erst einmal für „bodenständiges Arbeiten“ – einfach weil das Schreiben ja doch oft eine brotlose Kunst ist.
2011 habe ich mich auf der Suche nach einer berufsbegleitenden Schreibausbildung für ein Studium an der Freien Journalismusschule Berlin entschieden. Für das Kreative Schreiben kamen zahlreiche Workshops hinzu.
Allerdings bin ich durch das Studium erst mal vom Weg abgekommen. Mich hat das Fach- und Sachbuchschreiben inspiriert. Da ich meine Altersvorsorge über Ferienimmobilien absichere und es in diesem Segment bis dato noch kaum Bücher gab, habe ich mich für das Schreiben von Wirtschaftsratgebern zum Vermögensaufbau mit Ferienimmobilien entschieden. Das waren meine ersten sechs Bücher. Hinzu kam noch ein Anekdotenbüchlein.
3. Wie viele Bücher hast du bis heute veröffentlicht und in welchem Genre? Und warum eine Buchreihe?
Ja, also sechs Wirtschaftsratgeber und ein quasi zugehöriges Plauderbuch. Schließlich habe ich mich 2017 entschieden, nun endlich meine Geschichten zu erzählen. Da ich selbst am liebsten Krimis lese, wollte ich auch welche schreiben. Mein Sehnsuchtsort ist St. Peter-Ording. In Tating steht mein verbliebenes Ferienhaus. Damit stand der Schauplatz schnell fest. Ich liebe es auf Eiderstedt oder in ganz Nordfriesland unterwegs zu sein, um zu recherchieren und zu fotografieren. Bisher sind neun St. Peter-Ording-Krimis erschienen, jetzt im Oktober startet meine neue Nordfriesen-Reihe – natürlich auch Küstenkrimis.
Erschienen sind also bislang 16 Bücher und ein Kurzkrimi in einer Anthologie. Das 17. Buch ist in der Vorbestellung, das 18. geht jetzt ins Lektorat.
Buchreihen sind sowohl für mich als Autorin als auch für meine Leser wie „nach Hause kommen“. Man kennt die Protagonisten und freut sich aufs Wiedersehen.
4. Wie lange brauchst du, um einen Roman zu beenden?
Für den ersten Roman habe ich weit mehr als ein Jahr gebraucht, wollte damals allerdings auch noch nicht unbedingt Geld damit verdienen. Im Grunde habe ich es als Hobby nebenher betrieben – ganz entspannt. Mittlerweile brauche ich acht bis zwölf Wochen für das Rohmanuskript und dann kommt noch die Überarbeitung und Finalisierung.
5. Welche sind deine Lieblingsprotagonisten?
Natürlich mag ich mein ganzes Team. Alle haben ja ihre Eigenarten – aber mein Lieblingsprotagonist ist mein Hobbyermittler Torge Trulsen, der schrullige Hausmeister der Ferienanlage Weiße Düne. Er ist mir ja jetzt schon über Jahre ans Herz gewachsen und natürlich der Star der Reihe.
Nun bekommt er Verstärkung von meinen neuen Hobbyermittlern Emilia und Piet, die unter dem gemeinsamen Pseudonym Emily Anderson ebenfalls Kriminalromane schreiben. Ob das Torge gefällt, bleibt noch abzuwarten.
6. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Auf jeden Fall! Tatsächlich ist es mir bei der Überarbeitung des dritten Falles passiert, dass ich mich beim Lesen einer Szene selbst halb schlappgelacht habe. Ich dachte, wenn mich jetzt jemand beobachtet, dann lässt er mich einliefern.
7. Wie sieht dein Alltag aus? Was machst du noch neben dem Schreiben?
Ich habe seit meinem Durchbruch im April 2020 meine anderen Geschäftsbereiche heruntergefahren oder sogar aufgegeben, allerdings gibt es neben dem Schreiben immer noch sehr viel, was ich selbst mache. Dazu gehören zum Beispiel meine Website, die Buchhaltung und auch meine Steuererklärung.
8. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Der schönste Moment war, als ich merkte, dass ich mein Ziel, vom Schreiben zu leben, schneller als erwartet erreiche. Erst im Oktober 2019 nach der Frankfurter Buchmesse habe ich diesen Entschluss gefasst. Der erste Krimi war mit einem teuren ebook auf dem Markt. Ich wusste, ich muss meine Strategie ändern und mich mit Amazon beschäftigen. Ich habe nebenbei in meiner Freizeit den zweiten Krimi geschrieben und mich ins KDP eingearbeitet – mit dem Ziel im April 2020 durchzustarten. Natürlich wusste ich vorher nicht, dass ich damit mitten im ersten Corona-Lockdown lande.
Aber es hat trotzdem sofort funktioniert. Meine Geschichten und mein lockerer Schreibstil kamen bei den Lesern an und bescherten mir einen Senkrechtstart.
9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?
Rezensionen sind natürlich heutzutage für jeden wichtig, der mit einem Produkt oder einer Dienstleistung auf den Markt geht. Da sich meine Bücher sehr gut verkaufen, erhalte ich viele Rezensionen und Bewertungen – glücklicherweise überwiegend gute. Schlechte Bewertungen nerven besonders, wenn sie nicht konstruktiv sind. Ich habe aber nicht den Anspruch, dass es jedem gefallen muss. Trotzdem muss man erst lernen, schlechten Bewertungen mit einer gewissen Gelassenheit zu begegnen.
10. Was ist deine Lieblingsfreizeitbeschäftigung?
Ein großer Ausgleich für die Arbeit am Schreibtisch ist unser Garten. Ich liebe es, draußen zu sein und in der Erde zu wühlen. Das entspannt mich total. Wenn ich an der Küste bin, gehe ich natürlich gerne an den Strand oder bummele durch Städtchen wie St. Peter-Ording, Husum oder Friedrichstadt.
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Dankeschön für das Teilen des Interviews. Es ist schon enorm, was diese Powerfrau, Stefanie Schreiber, schon alles erfolgreich geschaffen hat. Die Krimis habe ich bisher regelrecht verschlungen und freue mich auf neue Abenteuer.
Herzliche Grüße
Ute Belew