Interview mit Heidrun Hurst

✽•*¨*•Autoreninterview ๑•*¨*•

1. Wer ist Heidrun Hurst? Magst du dich mal vorstellen?

Mit meinem Mann, drei Söhnen und einem Hund lebe ich in einem reinen Männerhaushalt, wenn man einmal von meiner Wenigkeit absieht. Mein Wohnort befindet sich in einem kleinen Dörfchen, in der Nähe von Kehl am Rhein. Das Bedürfnis nach Kultur und deutlich größeren Menschenansammlungen stille ich in regelmäßigen Abständen mit einem Ausflug in die Stadt, vorzugsweise Straßburg, das nur einen Katzensprung von meinem zu Hause entfernt liegt. Ansonsten nimmt das Schreiben einen immer größeren Teil meiner Zeit ein.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

In der etwas eintönigen Idylle eines Bauernhofes aufgewachsen, war ich schon immer darauf angewiesen, mein Leben auf eigene Faust etwas spannender zu gestalten. So bin ich mithilfe von Büchern auf die Reise gegangen. Ich tauchte ab in fremde Länder und unbekannte Kulturen, erlebte Abenteuer und erträumte mir selbst Geschichten. Mein Hunger nach Literatur wurde über die Jahre immer größer – und die Bücher immer dicker – obwohl sich der Geschmack mit den Jahren natürlich veränderte. Im Alter von zwanzig Jahren wagte ich den ersten Versuch, selbst einen Roman zu schreiben, doch ich spürte bald, dass die Zeit dafür nicht reif war. – Wenn sie überhaupt einmal kommen sollte.

Etliche Jahre später, nach einer beruflichen Tätigkeit als Arzthelferin und der Gründung einer Familie zog mich das Schreiben wieder in seinen Bann. Seit dieser Zeit sind bereits mehrere Historische Romane aus meiner Feder entstanden, denen sich in regelmäßigen Zeitabständen ein weiterer anschließt.

3. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Ich weiß nicht, ob man dies als besonderes Ritual bezeichnen kann: Immer wenn ich einen neuen Roman beginne, nehme ich mir viel Zeit für die Recherche. Ich sammle alle Informationen, die ich kriegen kann und versuche mich so gut wie möglich in die Zeit und Lebensumstände der Charaktere hineinzuversetzen. Das finde ich sehr spannend und erst so entsteht aus einer Idee nach und nach eine runde Geschichte, die auch glaubwürdig ist.
Ansonsten schreibe ich wann und wo immer ich Zeit habe. Im Sommer am Liebsten draußen.

4. Wo holst du dir deine Inspirationen? Hast du dafür einen Lieblingsort oder eher eine Muse?

Die hole ich mir zum einen bei der oben genannten Recherche, aber auch Spaziergänge mit meinem Hund und die Bewegung in der Natur, helfen mir bei der Entwicklung meiner Geschichten. Vor langer Zeit hatte mein Mann mir aus diesem Grund ein Diktiergerät geschenkt, mit dem ich diese Einfälle während des Laufens festhalten konnte. Inzwischen übernimmt das Handy diese Aufgabe.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Aber unbedingt. Mit der Zeit gehören die Figuren quasi zur Familie. Man lacht, leidet und freut sich mit ihnen.

6. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Wenn ich ein Buch beendet habe, kümmere ich mich um Lesungen, Leserunden usw. Schließlich nützt es nichts ein Buch zu schreiben, wenn niemand etwas davon weiß. In der Regel habe ich aber in dieser Zeit schon Ideen für ein neues Projekt. Das wird dann danach in Angriff genommen.

7. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Die schönsten Momente sind immer noch die, wenn die Geschichten für meine Leser lebendig wurden. Wenn sie sich mit den Charakteren und ihren Lebensumständen identifizieren, ihre Liebe, Freude und auch ihr Leid nachempfinden konnten. Dann weiß ich, dass sich die monatelange Arbeit gelohnt hat.

8. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Rezensionen sind sehr wichtig. Sie können neugierig auf eine Geschichte machen, die Grundzüge der Handlung charakterisieren und über den Kauf eines Buches entscheiden. Grundsätzlich kann ich mit Kritik umgehen. Schließlich will ich meine Leser ernst nehmen und mich weiterentwickeln. Nicht schön finde ich allerdings, wenn die Rezension die komplette Handlung verrät, oder das Buch mit respektlosen Worten sozusagen „in die Tonne geklopft wird“. Jeder Autor hat sich viele Gedanken über die Entstehung seines Werkes gemacht und die meisten bringen etliche Monate damit zu, diese dann so gut wie möglich auszuarbeiten. Aber auch dann trifft man nicht jeden Geschmack. Und selbst wenn einem Leser ein Roman nicht gefällt, kann er dies dennoch mit fairen Worten tun.

9. Du hast auch noch andere Bücher geschrieben? Erzähl…

Außer „Der Teufel von Straßburg“ meinem ersten Mittelalterkrimi, gibt es noch eine Trilogie, die von der Zeit des Dreißigjährigen Krieges handelt:

„Die Kinder des Bergmanns“ 1. Teil
„Im Feuer des Lebens“ 2. Teil
„Der Beginn eines neuen Tages“ 3. Teil

Die eBooks kann man bei allen gängigen Buchportalen erwerben.

Ansonsten gibt es noch eine zweiteilige Wikinger-Saga und nächstes Jahr einen oder vielleicht auch zwei neue Romane. Mehr darf ich im Moment leider noch nicht verraten.

10. Liest du auch selbst gerne mal? Wenn ja, welches Genre bevorzugst du dann persönlich?

Ich lese immer noch sehr gerne. Als Genres bevorzuge ich historische Romane, Thriller, Fantasy und was mir sonst noch so in die Hände fällt.

Ein Gedanke zu „Interview mit Heidrun Hurst

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