Interview mit Natascha Keferböck

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Natascha Keferböck? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Also, in erster Linie bin ich eine Frau, die gerne 50+ ist, sich rundum wohl fühlt und seit drei Jahren Salzburger Landkrimis veröffentlicht.
Aufgewachsen als überzeugtes Landei hat es mich der Liebe wegen vor über zwanzig Jahren in die große Stadt Wien verschlagen. Beide Beziehungen haben sich prächtig entwickelt.
Hauptberuflich bin ich ebenso lange der Technik und der Finanzwelt treu, zum Ausgleich schreibe ich meine Krimis und Geschichten.
Leider hab ich keine eigenen Kinder, dafür aber bin ich leidenschaftlich gern Tante von zwei mittlerweile erwachsenen Neffen, einer sweet-17-Nichte und zwei hübschen Patentöchtern – die ich alle von Herzen liebe. Ganz nebenbei bin ich Teilzeit-Frauchen eines sehr eigensinnigen Shiba-Inu Rüden, den ich um nichts in der Welt gegen einen anschmiegsameren Kerl eintauschen würde.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Eigentlich ist meine Volksschullehrerin daran schuld. Im Alter von 8 Jahren schrieb ich eine phantasiereiche Geschichte über die Reise eines kleinen Regentropfens, die ihr so gut gefallen hat, dass sie diese für alle anderen Kinder vervielfältigt hat. Ab diesem Zeitpunkt stand für mich fest: ich möchte Autorin werden.
Dennoch hat es 42 Jahre gebraucht, bis ich mir ein Herz gefasst und meinem Mann sowie zwei lieben, aber durchaus auch kritischen Freundinnen eines meiner Manuskript zu Lesen gegeben habe. Das Resultat war die Einsendung desselben beim Verlag Emons und ein Jahr später wurde mein erster Salzburger Landkrimi „Bierbrauerblues“ veröffentlicht.

3. Du schreibst im Genre Krimi für den Emons Verlag. Warum gerade Krimis und keine Liebes, Historische- oder Fantasyromane?

Krimis wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Aber als ich 2018 meinen ersten Regionalkrimi gelesen habe, war ich ganz angetan von der Möglichkeit, rund um einen eigentlich ernsten Mordfall die unterschiedlichsten Menschen und deren Befindlichkeiten aus einer humoristischen Perspektive beschreiben zu können. Das wollte ich unbedingt ausprobieren. So ist nicht nur mein „Bierbrauerblues“ entstanden, sondern auch die Liebe zu „meinen“ Koppelrieder Dorfbewohnern.
In diesem Genre ist es mir möglich, die Lebensgeschichten der handelnden Personen weiterzuspinnen und nebenbei ein wenig Spannung und Humor reinzubringen. Denn das Leben bietet – auch wenn alles scheinbar im Argen liegt – immer wieder die Möglichkeit für den ein oder anderen Schmunzler. Das weiß ich nur zu gut aus persönlicher Erfahrung.

4. Wie lange schreibst du an einem Buch? Und wieviele hast du schon veröffentlicht? Erzähle uns bitte davon…

Das erste Manuskript schreibe ich meist in einem Rutsch. Für den „Bierbrauerblues“ brauchte es etwa drei Wochen. Allerdings muss man dann die zahlreichen Korrektur-Runden hinzurechnen. Geändert wird schon vor der Einsendung an den Verlag, dann viele Male im Lektorat und zum Schluss noch im Korrektorat. Also wirklich ein Knochenjob, der viel Zeit in Anspruch nimmt.
Mein erster Krimi rund um Kommissar Aigner, Witwer und Teilzeit-Hallodri, erschien im Corona-Jhr 2020. Der zweite Band „Im Flachgau wartet der Tod“ kam im Oktober 2021 auf den Markt. Am 23. Februar 2023 ist mein dritter Aigner-Krimi „Salzburger Männerherzen“ im Emons Verlag erschienen.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja, total. Vor allem in meinem 2. Band „Im Flachgau wartet der Tod“ geht es um ein sehr emotionales Thema. Aigners verschollene Mutter, die sich nie um ihre Kinder gekümmert hat, kommt nach beinahe vierzig Jahren ins Dorf zurück und wird dann auch noch ermordet. Der Inspektor muss nicht nur den Mord aufklären, sondern auch seine unfreiwillig mutterlose Kindheit ein wenig aufarbeiten.
Da gibt es Parallelen zu meiner Familiengeschichte, denn mein Vater hat uns ebenso plötzlich verlassen und sich erst fünfundzwanzig Jahre später bei seinen Kindern gemeldet.
Bestimmte Szenen, wie das erste Gespräch Aigners mit seiner Mutter oder die Konfrontation mit der toten Mutter im Leichenschauhaus sind mir da schon ein bisserl an die Nieren gegangen.
Auch bei lustigen Szenen geht es mir ähnlich. Wenn in „Salzburger Männerherzen“ beispielsweise der junge Praktikant unfreiwillig auf verdeckte Ermittlungen geschickt wird, muss ich selbst beim Schreiben schmunzeln.
Als ich im „Bierbrauerblues“ die spannende Szene mit Aigners fünfjährigem Buben aus der Sicht des Entführers beschrieben habe, hatte ich beinahe selbst Herzrasen vor Aufregung. Aber da musste ich durch – gemeinsam mit dem kleinen Felix.

6. Wie authentisch ist eigentlich der Hintergrund in deinen Krimis? Beruhen die Handlungen auf wahre Begebeneiten?

Ich bin ein leidenschaftlicher Beobachter. Ich liebe es, immer und überall Menschen und ihre Handlungsweisen, ihre Charaktere, aufmerksam zu studieren.
Die Jahrzehnte, die ich selbst in einem kleinen Ort am Land gelebt habe, kommen mir dabei sehr zugute. Ich konnte die skurrilsten Begebenheiten miterleben, auf Hochzeiten, bei Begräbnissen, auf Kirtagen, Volksfesten, Familienfeiern, am Amt usw.

Daher ist in vielen von mir beschriebenen Szenen immer auch ein Körnchen „wahre Begebenheit“ zu finden. Aber sonst sind die Geschichten frei erfunden.

7. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich glaube, ich bin eine eher untypische Autorin. Mir fällt eine Grundidee ein, ich öffne am Computer ein leeres Dokument und beginne zu schreiben. Ich „plotte“ nicht, sondern notiere mir nur ein paar Ideen auf einer Seite, einige handelnde Personen und ein paar ihrer Eigenschaften. Wenn ich dann schreibe, verselbständigen sich Geschichte wie auch Charaktere schon nach wenigen Seiten. Ich hab da nicht mehr viel mitzureden.
Beispielsweise hatte ich im „Bierbrauerblues“ anfangs einen ganz anderen Täter vorgesehen, aber dann wuchs mir die Figur im Laufe der Geschichte so ans Herz, dass jemand anderer als Täter herhalten musste.

8. Und was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Als unbekannte Autorin ist es schwer, irgendwo an Lesungen zu kommen. Vor allem, auch weil wegen meines Hauptberufs kaum Zeit bleibt, bei Buchhandlungen deswegen Klinken zu putzen.
Trotzdem war ich vor einem Jahr zu meiner allerersten Lesung bei einer Kriminacht mit mehreren Autoren eingeladen. Ich bin sehr impulsiv und verfüge wohl über einen „vererbten“ Hang zur Bühne (meine Großmutter war Seiltänzerin, mein Großvater Volksschauspieler). Daher lese ich in sehr lebhafter Weise aus meinen Büchern vor, in den unterschiedlichsten Stimmlagen für die verschiedenen Personen. Nach meiner Lesung kam ein Mann zu mir und sagte: „Also, ich werde ja von meiner Frau ständig auf Lesungen geschleppt. Aber ihre, die war die erste, bei der ich von Anfang bis zum Schluss aufmerksam zugehört habe, weil es so viel Spaß gemacht hat.“
Das war so ein Moment, würde ich sagen.

9. Liest du auch selbst gerne mal? Wenn ja, welches Genre bevorzugst du dann selbst persönlich?

Ich lese leidenschaftlich gerne und so oft ich Zeit habe. Eigentlich mag ich fast jedes Genre, ausgenommen blutrünstige Thriller.
Beim Humor verehre ich den Alt-Meister Hugo Wiener von Herzen. Ich liebe alle Kinderbücher von Erich Kästner, aber auch seine genialen Werke und Gedichte für Erwachsene. Astrid Lindgren ist ebenso aus meinem Bücherregal nicht zu verbannen wie die „Herr der Ringe“-Trilogie von Tolkien. Die wunderbaren Sätze von Stefan Zweig brauche ich oft als Balsam für meine Seele, fürs Herz lese ich gern Lily Brett. Aber auch Krimis haben es mir angetan: der Kluftinger von Klüpfl Kobr, ausnahmslos alle Brenner-Krimis vom begnadeten Wolf Haas, Metzger-Krimis von Raab und Regionalkrimis von wunderbaren Kolleginnen wie Marion Stadler, Heidi Troi oder Thea Fischer.
Mein persönliches Highlight, unangefochten seit fast vier Jahrzehnten, ist allerdings das einzige Buch der wunderbaren Emily Brontë: Wuthering Heights, zu Deutsch Sturmhöhe. Für mich die schönste und aufregendste Liebesgeschichte, die ich jemals lesen durfte.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Leider ist es ja so, dass nicht nur der Schreibwille und die Ideen der Autoren ihre Werke bestimmen, sondern auch der Verlag und die Verkaufszahlen. Abhängig vom Erfolg meines neuesten Krimis hoffe ich, dass auch ein viertes Mal in Koppelried gemordet werden darf. Die Idee und meine A4-Seite dazu gibt es schon und ich darf verraten: es kann wieder geschmunzelt werden.
Außerdem arbeite ich an einem Wien-Krimi, ein Spin-off mit der jungen Kommissarin Rita Ratinger aus den ersten beiden Aigner-Krimis. Mal schauen, was daraus noch werden wird.

Prost, auf die Singles von Friedrich Kalpenstein

✿*゚¨゚✎…. Kommissar Tischler’s fünfter Fall

Ich habe diesmal die Geschichte mit dem Hörbuch zusammen gelesen und gehört. Es war mir so noch bayrischer vorgekommen, als nur das Buch selbst zu lesen. Ich bin mit Tischler und seinem Team wieder unterwegs gewesen. Und natürlich war die kleine Dackeldame Resi mit dabei. Singlebörse, Speed-Dating, Konkurrenzkämpfe um Gebäude, wie auch Ärzte ohne Grenzen waren hier erstklassische Themen. Friedrich Kalpenstein hat mich wieder richtig mit viel Humor und auch kriminalistisch mit seinem Bayernkrimi entführen können. Ich sehe beim Lesen irgendwie immer eine kleine Serie vor mir. Er schreibt richtig toll. Und man kann die Geschichten immer und überall lesen. Ich bin echt schon ein Fan vom Tischler aus Brunngries. Ehrlich! Absolut zu empfehlen…

Hallo April 2023

✿*゚¨゚✎…. Der April

Der Regen klimpert mit einem Finger
die grüne Ostermelodie.
Das Jahr wird älter und täglich jünger.
O Widerspruch voll Harmonie!

Der Mond in seiner goldnen Jacke
versteckt sich hinter dem Wolken-Store.
Der Ärmste hat links eine dicke Backe
und kommt sich ein bisschen lächerlich vor.
Auch diesmal ist es dem März geglückt:
er hat ihn in den April geschickt.

Und schon hoppeln die Hasen,
mit Pinseln und Tuben
und schnuppernden Nasen,
aus Höhlen und Gruben
durch Gärten und Straßen
und über den Rasen
in Ställe und Stuben.

Dort legen sie Eier, als ob’s gar nichts wäre,
aus Nougat, Krokant und Marzipan.
Der Tapferste legt eine Bonbonniere,
er blickt dabei entschlossen ins Leere
Bonbonnieren sind leichter gesagt als getan.

Dann geht es ans Malen. Das dauert Stunden.
Dann werden noch seidene Schleifen gebunden.
Und Verstecke gesucht. Und Verstecke gefunden:
Hinterm Ofen, unterm Sofa,
in der Wanduhr, auf dem Gang,
hinterm Schuppen, unterm Birnbaum,
in der Standuhr, auf dem Schrank.

Da kräht der Hahn den Morgen an!
Schwupp, sind die Hasen verschwunden.
Ein Giebelfenster erglänzt im Gemäuer.
Am Gartentor lehnt und gähnt ein Mann.
Über die Hänge läuft grünes Feuer
die Büsche entlang und die Pappeln hinan.
Der Frühling, denkt er, kommt also auch heuer.
Er spürt nicht Wunder noch Abenteuer,
weil er sich nicht mehr wundern kann.

Liegt dort nicht ein kleiner Pinsel im Grase?
Auch das kommt dem Manne nicht seltsam vor.
Er merkt gar nicht, dass ihn der Osterhase
auf dem Heimweg verlor.

Erich Kästner

Interview mit Kerstin Garde

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1. Wer ist Kerstin Garde? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin Autorin von Wohlfühl- und Liebesromanen. Ich liebe das Schreiben, bin dabei vielleicht ein bisschen zu perfektionistisch, weswegen auch die Lektoratsphase eines Buches meine Lieblingsphase ist. Ich überarbeite einen Text unglaublich gerne und versuche dabei alles, was noch verborgen in ihm steckt, herauszukitzeln. Und das ist oft mehr, als man denkt. Außerdem bin ich Großstadtkind und großer Musical-Fan, kann die meisten Songtexte mitsingen, und gehe auch gerne ins Theater. An einem ruhigen Tag setze ich mich zum Ausspannen mit meinen Katzen in den Sessel, um zu lesen. Am liebsten etwas zum Wegträumen.


2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Das war bei mir recht klassisch. Ich habe mir schon als Kind Geschichten ausgedacht und, nachdem ich schreiben gelernt hatte, auch aufgeschrieben. Ein richtiger Roman ist dabei vielleicht nicht entstanden, aber sicher waren es die ersten “Gehversuche”. Später habe ich eine tolle Agentur gefunden, die mich  vertritt und meine Ideen den Verlagen anbietet. Zum Glück hat das bisher gut geklappt, wofür ich sehr dankbar bin.


3. Der kleine Trödelladen im Löwensteg ist ja der Start einer Buchreihe bei Lübbe-beHEARTBEAT.
Wovon handelt der Roman? Wie entstand die Idee zu der Buchreihe?

Nachdem schon die Sanddornweg-Reihe bei beHEARTBEAT ein schönes Zuhause gefunden hatte, kam mir noch eine Idee für ein ähnliches Setting. Der Verlag mochte auch den Löwensteg sehr gerne und wir überlegten, dass wir beide Reihen miteinander verknüpfen könnten. So tauchen im Löwensteg auch ein paar Nebenfiguren aus dem Sanddornweg auf. In beiden Reihen geht es um verschiedene Ladenbesitzerinnen, die ihre Geschäfte am Fuß der Ostsee betreiben und so einige Schwierigkeiten meistern müssen, jedoch stets zusammenhalten und eine fast schon familiäre Gemeinschaft bilden. Natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle. In jedem Band findet eine der Protagonistinnen ihr Glück.


4. Welche sind deine Lieblingsprotagonisten aus dem Buch?

Eigentlich mag ich alle Figuren aus dem Buch, aber ganz besonders natürlich Stella und Sam, weil ich mit den beiden die meiste Zeit verbracht habe. Em und Mandy mochte ich ebenfalls gerne. Doch auch Gundi und Tante Agnes sind mir ans Herz gewachsen, sind sie doch ein tolles Team und immer für die anderen da.


5. Drei Wörter die den Roman beschreiben?

Wohlfühlen, Träumen, Ostsee-Feeling


6. Hast du einen Lieblingssatz aus diesem Buch, der dich besonders bewegt?

Es ist eigentlich eine Szene, die mir sehr am Herzen liegt. Ein inniger, ruhiger Moment zwischen Stella und Sam, den ich sehr gut nachfühlen kann. Die Welt um uns herum ist oft hektisch genug und es tut gut, in solchen Augenblicken jemanden an der Seite zu haben.

„Ich schloss die Augen, schmiegte mich an ihn und genoss die Wärme seines Körpers und seiner Umarmung. Eine Weile saßen wir einfach nur so da, als wäre die Welt für uns stehen geblieben.“


7. Hast du einen Lieblingsort, an dem du besonders gut deine Geschichten schreiben kannst?

Ich schreibe am liebsten in meiner Schreibecke mit einem Kaffee in der Hand und einer Katze auf dem Schoß.


8. Wie viele Bücher hast du denn schon geschrieben?

Neben der Sanddornweg-Reihe, die bereits abgeschlossen ist, arbeite ich derzeit weiter am Löwensteg und am kleinen Katzen-Café, dessen zweiter Band „Frühlingszauber im kleinen Katzen-Café“ bald bei Piper Digital erscheint. Zudem gibt es noch ein paar Einzeltitel und Anthologien von bzw. mit mir.


9. Der perfekte Ort, um das Buch zu lesen?

Da, wo man sich wohlfühlt und sich entspannen kann, um ganz in die Geschichte abtauchen zu können.


10. Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?

… glücklich und zufrieden. Zumindest würde es mich sehr freuen, wenn das so wäre.

 

 

 

 

Interview mit Carmen Mayer

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1. Wer ist Carmen Mayer? Magst du dich mal kurz vorstellen?

 

Wer ist Carmen Mayer? Das frage ich mich manchmal auch … Aaaalso: Ich bin im württembergischen Mühlacker geboren und aufgewachsen, und lebe seit über vierzig Jahren mit meinem Mann, meiner Tochter und deren Familie im bayerischen Ingolstadt. Und weil Frau (vor allem die schwäbischen solchen) ja unbedingt was G’scheites lernen soll, habe ich zunächst eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht, bevor es mich als fille au pair für ein Jahr nach Paris zog. Dort wurde mir klar: Es gibt ein Leben jenseits meines Tellerrandes. Vor allem eines, über das es sich zu schreiben lohnt. Später habe ich mehrmals im Jahr aus beruflichen Gründen Asien und Amerika bereist und ganz nebenbei weitere Eindrücke gesammelt. Daraus wurden dann zunächst einmal die üblichen Schreibtischschubladen-Geschichten, bis eines Tages das Internet erfunden wurde, und ich meine Geschichten auf verschiedenen Literaturforen online stellen konnte. Überrascht hat mich das positive Feedback zu meinen Texten, was letztendlich den Ausschlag dafür gegeben hat, meinen Traum vom Schreiben zu verwirklichen. Neben meiner Arbeit als Autorin bin ich ehrenamtlich als Web- und Organisations-Schwester aktives Mitglied bei den Mörderischen Schwestern e.V., und Jury-Koordinatorin für den Literaturpreis bei HOMER – Historische Literatur. Außerdem engagiere ich mich bei ‚Die FrühStückchen‘, einem Vorlese- und Mitspieltheater für Kinder, und arbeite – ebenfalls ehrenamtlich – in der Krisenintervention beim Bayerischen Roten Kreuz. Zum Ausgleich liebe ich es, in unserem Garten rumzubuddeln, mit meinem Mann auf Recherchefahrt zu gehen, und meine Enkelmäuse zu verwöhnen, die nach der Schule zum Mittagessen zu uns kommen.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Im Grunde genommen durch meinen langen Schulweg, den ich zum großen Teil allein bewältigen musste. Da habe ich mir die ersten Geschichten ausgedacht, damit mir nicht so langweilig war. Nachdem meine Noten in Deutsch deutlich über denen in anderen Fächern lagen, und mir nicht nur meine Lehrer eine ziemlich ausgeprägte Begabung im Bereich ‚Fantasie‘ bescheinigt haben, hatte ich das Ziel, die jüngste Schriftstellerin der Welt zu werden. Hat dann aber doch noch ein paar Jährchen gedauert, es macht aber immer noch Spaß, mir Geschichten auszudenken. Jetzt allerdings nicht nur für mich allein, und ganz bestimmt nicht gegen Langeweile.

3. Wie lange, hast du immer an einen deiner Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang?

Nein, das ist ganz unterschiedlich. Eine Kurzgeschichte habe ich in wenigen Stunden fertig, für einen historischen Roman brauche ich ungefähr zwei Drittel der gesamten Zeit nur für Recherchen. Wenn ich alles gefunden habe, was ich brauche, geht es relativ schnell. Aber ein gutes Jahr dauert es schon, bis ich mein Manuskript so weit fertig habe, dass ich damit zufrieden bin und es an meinen Verlag schicken kann. Beim Krimi geht es schneller, da ist die Vorlaufzeit mit Recherche nicht so lang. Wenn es drauf ankommt und ich so richtig im Flow bin, habe ich in zwei, drei Monaten ein Manuskript fertig. Mein Problem ist in beiden Fällen hin und wieder, was wohl auch die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen kennen: Mitten drin reißt der Faden, und die Geschichte ‚hängt‘. Oder meine Protagonisten haben sich verselbstständigt und ich muss erst mal wieder einen Weg aus der neuen Situation finden. Oder das Leben abseits meines Schreibtisches nimmt mich für andere Dinge in Anspruch … Oder …

4. Du hast auch schon mehrere Bücher geschrieben? Erzähle uns bitte etwas davon… ? Und ganz besonders vom aktuellen?

Meine ersten Gehversuche im Krimi-Genre haben mich in fünf Fällen mit Hauptkommissar Walter Braunagel von Würzburg nach Ingolstadt geführt, bevor ich meine Schubladenidee zum Thema Dreißigjähriger Krieg in Schriftform umzusetzen begann. Nach einem kleinen Umweg über eine nicht so gelungene Erstveröffentlichung des ersten Teils bei einem kleinen Verlag hat der Verlag MAXIMUM mit dem Awaren-Amulett, der Trossfrau und dem Schwedenschimmel einen Volltreffer gelandet. Dazwischen sind Kurzgeschichten zu verschiedenen Themen entstanden, Theaterstücke für bayerische Laientheater, Dezember-Geschichten für Kinder, ein weiterer historischer Roman, ein Krimi der etwas anderen Art … Vor kurzem ist mein zweiter Krimi aus der neuen Bergmann- und-Plank-Reihe fertig geworden, aber dazu verrate ich jetzt noch nichts. Ah doch, a bisserl was geht immer: Der erste Fall des Ermittler-Duos ‚Wenn der Schatten kommt‘ spielt wie der neue in Bayern.

Anhang der schon geschriebenen Bücher….

Krimis

Der Fall Susann K.

Die Braunagel-Reihe:

Eiswein

Rauhnächte

Kreuzzeichen

Hurentöchter

Kellerasseln

Bergmann und Plank ermitteln:

Wenn der Schatten kommt

Der zweite Fall ist in Bearbeitung

Historische Romane:

Das Geheimnis der Dame im roten Samtkleid

Das Awaren-Amulett

Die Trossfrau

Der Schwedenschimmel

Kurzkrimis und Kurzgeschichten:

Der Fall Katzengold und Das Eiskellergrab

Menschen nebenbei

Das Café am Markt

Kinderbuch:

Dezember-Geschichten

Anthologien:

Grenzen

Zur falschen Zeit am falschen Ort

und einige andere mehr.

5. Könntest du deinen Arbeitsplatz beschreiben?

Uuuuuh, mein Arbeitsplatz … Also den fotografiere ich dir lieber. Er ist quasi unbeschreiblich.

6. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Da gab es tatsächlich mehrere. Die Freude mancher Informanten während meiner Recherchen, dass sie ihr Wissen mit mir teilen konnten, mein erster Buchvertrag, meine erste Lesung. Aber mit einer der schönsten Momente war der, als mich Petra Mattfeldt anrief und mich gefragt hat, ob ich für ihren gerade vor ein paar Stunden notariell bestätigten neuen Verlag schreiben möchte. Ich wollte, und wie!

7. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Oh ja. Ich hab schon über Szenen Tränen gelacht, bevor ich sie dann endlich in die Tasten hauen konnte, aber auch höllisch mit meinen Protagonisten gelitten, wenn ich sie in schwierige Situationen gebracht habe.

8. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Rezensionen sind mir absolut wichtig. Klar freue ich mich total über positive Feedbacks zu meinen Büchern, und wenn es sich im weniger positiven Fall um konstruktive Kritik handelt, kann ich damit sehr gut umgehen. Zeigt es mir doch, dass meine Leserinnen und Leser genau hinsehen und sich Gedanken machen. Das finde ich dann wiederum positiv und in manchen Fällen tatsächlich auch anregend.

9. Liest du auch selbst gerne mal? Wenn ja, welches Genre bevorzugst du dann persönlich?

Ich lese absolut gern, sobald ich Zeit und Muse dafür habe. Da bleibe ich meistens bei Krimis und historischen Romanen. Letzteres schon deshalb, weil ich ja als Jury-Koordinatorin für HOMER – Historische Literatur viele Neuerscheinungen zugeschickt bekomme und mit meinen Jurys darüber reden möchte.

10. Und die letzte Frage: Welche Jahreszeit magst du am liebsten und weshalb?

Den Frühsommer. Erstens bin ich im Frühsommer geboren, und zweitens mag ich den Übergang vom Frühling mit den ersten Blüten zur Zeit des üppigen Wachsens im Sommer. Und ich mag Wärme lieber als Kälte.

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus von Charlotte Blum

✿*゚¨゚✎…. Fräulein vom Amt (2)

Da ich schon vom ersten Band der Buchreihe von dem Fräulein vom Amt mitgerissen wurde, bekam ich die Möglichkeit auch den zweiten Band zu lesen. Meine Meinung wird dadurch nicht beeinflußt. Ich stelle fest, das Buchreihen irgendetwas haben, dass man beim Beginn des Lesens, in der Geschichte angekommen ist. Hängt bestimmt daran, dass man die Protagonisten kennt und auch die Buchkulisse einigermaßen. Denn ich muss hier unbedingt mitteilen, dass ich Baden Baden auf ein Neues kennen lerne. In der Geschichte sind Ecken erwähnt worden, die man vorher gar nicht wahrgenommen hat. Also Alma Täuber begibt sich schon wieder durch ihre Neugier und Kriminalistische Ader in Gefahr. Ich war wie schon beim Erstlingsbuch der Buchreihe vom Schreibstil des Autorenduos begeistert. Ich finde auch die Kapitelüberschriften schlicht und man kann sich da auch gut dran orientieren und pausieren. Ebenso ist das Buchcover wieder gelungen. Ich finde das edel und Alma Täuber finde ich auf dem Buchcover richtig gut gelungen. Somit habe ich immer ihr Gesicht vor Augen beim Lesen. Absolute Empfehlung, denn ich war wieder erstaunt, wie Alma Täuber den/die Täter/in feststellte. Und die Liebe kam hier auch vor. Sie und Ludwig sind dann doch füreinander bestimmt! Im Herbst kommt Band 3 in den Buchhandel und ich bin gespannt, wie sie dann den oder die Mörder/in ermittelt.

MacTavish & Scott-Die Lady Detectives von Edinburgh 3 von Gitta Edelmann (Hörbuch)

✿*゚¨゚✎…. Tod des Künstlers

Das 3. Hörbuch einer wirklich spannenden Cosy Crime Reihe von Gitta Edelann ist diesmal ganz besonders spannend. Ich war echt von der Entwicklung überrascht. Hätte nie damit gerechnet, wer dann der/die Täter/in ist. Gut geschrieben, hier aber gut erzählt von Bettina Storm. Das Hörbuch kann man mit der Hördauer von 4 1/2 Stunden gut an einem Tag anhören. Ich habe es aber, wie immer, auf der Fahrt zu den Therapien meines Sohnes angehört. Das ungekürzte Hörbuch ist bei Lübbe Audio zu erwerben. Aber auch Audible stellt es zur Verfügung. Ganz klar die Kategorie Krimi. Und der Schreibstil von der Autorin ist einfach nur kriminalistisch. Ich bin nach wie vor von der Hörbuchreihe fasziniert und werde dann demnächst Band 4 anhören.