Über Alexandra Richter

Ich bin 1974 in Darmstadt, Hessen geboren. Aufgewachsen in Karlsruhe, Baden Würtemberg. Lebe nun fest mit meiner Familie in Bühlertal im Schwarzwald. Habe Krankenpflegehelferin gelernt und bin jetzt Mutter und Hausfrau.

Lesung: Beate Rygiert

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(.¸.•´ (¸.•` ☆ ¤º.`•.¸.•´ ☆…… Premierenl
esung mit Beate Rygiert

Am Sonntag Nachmittag, 26.11.2023 war ich Gast auf der 1.Teatime-Aktion, mit einer Premierenlesung mit Beate Rygiert, in der Buchhandlung Bücherwurm in Gaggenau (https://www.buecherwurm-gaggenau.de/). Zur Begrüßung bekam ich von dem Team einen Wintertee und etwas Süßes angeboten, um in das literarische Ambiente mit Genuss einzutauchen. Die Chefin Andrea Biedermann hat mit der 1.Teatime-Aktion einen wundervollen Sonntagnachmittag für Lesebegeisterte geschaffen.

Es las Beate Rygiert u.a. auch als Tabea Bach bekannt, aus ihrem neuen Buch “Mona Lisa” vor. Die Lesung wurde mit Musik von Daniel Oliver Bachmann, ebenfalls Schriftsteller und Ehemann von der Autorin, untermalt. Der neu erschienene historische Roman “Mona Lisa” wird durch den Lübbe Verlag verlegt. Die Autorin hat in 14 Jahre Recherchearbeit endlich die Geschichte über das Geheimnis des Gemälde um die Mona Lisa von Leonardo da Vinci etwas gelüftet. In der Geschichte wird das mitreißende Schicksal über diese Frau mit dem schönsten Lächeln der Welt berichtet. Man wird auf 608 Seiten nach Florenz, Italien entführt. Der Verlag hat ein Lesealter ab 16 Jahren empfohlen. Die Autorin begann mit dem Lesen auf der ersten Buchseite. Während dem zuhören bin ich mit der Mona Lisa vertraut geworden. Wir bekamen an dieser Lesung nur die Erzählsichtweise der Mona Lisa zu hören. Leonardo da Vincis Erzählsichtweise ist mir daher noch unbekannt. Beate Rygiert ist es gelungen über das berühmte Gemälde, aus dem Louvre Museum, eine Geschichte zu erschaffen. Sie las fest und deutlich die ersten Zeilen vor und der musikalische Einsatz von Daniel Oliver Bachmann war mächtig und eindrucksvoll.

 

Interview mit Emily Ferguson

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Emily Ferguson? Magst du dich mal vorstellen?

Sehr gerne. Ich bin 42 Jahre alt und lebe mit meiner Familie im wunderschönen Nürnberg. Obwohl ich mich hier ausgesprochen wohl fühle, betrachte ich mich als jemanden, der überall zuhause ist. Vielleicht liegt das daran, dass in mir verschiedene Nationalitäten vereint sind – von Osteuropa bis nach Amerika, über Afrika hinweg. Ursprünglich bin ich in Texas geboren und in Nürnberg aufgewachsen.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Oder seit wann schreibst du?

Im Jahr 2018 wurde mein erstes Buch, „Der letzte Glanz des Sommers“, veröffentlicht. Die Geschichte hat tatsächlich mich gefunden. Ich erinnere mich noch daran, wie ich darüber nachdachte, wie es gewesen wäre, meine Uroma väterlicherseits kennengelernt zu haben. Da meine Vorfahren native Amerikaner, konkret Cherokees, sind, begann meine Fantasie auf eine Reise zu wandern. So entstand die Geschichte des bayerischen Cherokeemädchens, das auf der Suche nach seinen Wurzeln und der großen Liebe ist. Doch schon vor dieser Idee habe ich gerne geschrieben und noch mehr gelesen. Fun Fact: Um meine Tagebucheinträge vor meinen beiden jüngeren Geschwistern geheim zu halten, habe ich meine Erlebnisse so stark verzerrt niedergeschrieben, dass niemand eine Verbindung zur Realität hätte herstellen können. Man könnte sagen, mein Leben als Märchen.

3. Wie sind denn deine beiden Protagonisten Elina und Nick für “Küsse in der Polarnacht” entstanden?

Ich bin ein großer Fan von Second-Chance Romanen und von Frauen, die, wie in meinen Geschichten, tough sind. Elina verkörpert genau diese starke Protagonistin, die sich mit Herz und Seele für ihre Familie, in diesem Fall für das Bed & Breakfast, einsetzt. Trotz ihrer Stärke besitzt sie einen weichen Kern, den sie nur Niklas preisgibt (auch wenn sie das zuerst natürlich nicht wahrhaben will). Niklas hat mir besonders gefallen, da er unkonventionell denkt und ein Mann ist, der seinen Horizont erweitert. Die beiden Charaktere sind grundverschieden und sich gleichzeitig sehr ähnlich. Aber das könnt ihr am besten selbst herausfinden, indem ihr das Buch lest.

4. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja, das tue ich wirklich, denn Bücher leben von Emotionen. Manchmal bewahre ich sogar bestimmte Schlüsselszenen auf, um sie entsprechend meiner Stimmung zu schreiben oder zu überarbeiten. Musik ermöglicht es mir übrigens, meine Gefühle wunderbar aufs Papier zu übertragen. Allerdings kann ich nicht immer beim Schreiben Musik hören. Auch das ist stimmungsabhängig.

5. Warum schreibst du ausgerechnet im Genre Romance? Was fasziniert dich daran?

Gibt es etwas Wunderbareres als die Liebe?  Wobei ich dazu sagen muss, dass ich auch zeitgenössische Romane schreibe, in denen die Entwicklung der Protagonistinnen im Mittelpunkt steht. Hier spielt die Liebe natürlich auch eine große Rolle, aber nicht nur. Meine Bücher behandeln Themen wie Vergebung, Selbstverwirklichung, Vertrauen, Familie und Geheimnisse. Ich liebe es, im Selfpublishing die Möglichkeit zu haben, mich in die Richtungen kreativ auszuleben, auf die ich Lust habe. So, wie in ‘Küsse in der Polarnacht’, einer klassischen Liebesgeschichte.

6. Wie ist das gemeinsame Schreiben mit deiner Autoren-Kollegin Michelle Schrenk? Trifft ihr euch zum Schreiben persönlich oder nur virtuell?

Das war bisher von Buch zu Buch unterschiedlich. Manchmal haben wir uns bei den Kapiteln abgewechselt. Dann wiederum war eine von uns mehr im Flow und hat daraufhin geschrieben, während die jeweils andere später das Geschriebene überprüfte, um es zu vervollständigen oder andere Sichtweisen hinzuzufügen. Egal wie, das hat immer erstaunlich gut geklappt, was vielleicht daran liegt, dass wir uns seit der Grundschulzeit kennen und befreundet sind. Wir telefonieren fast jeden Tag und haben uns zum Schreiben hin und wieder getroffen.

7. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Eigentlich könnte ich jedes Mal direkt mit dem Schreiben des nächsten Buches loslegen. Allerdings liegen sooo viele Ideen und Plots auf meinem Rechner, dass das eigentliche ‘Hauptproblem’ darin besteht, zu entscheiden, welches davon ich am liebsten umsetzen möchte. Das wird dann noch komplizierter, weil ich in verschiedenen Genres schreibe. Wenn ich jedoch weiß, wohin die nächste Reise gehen soll, lege ich los. Manchmal ist mir das bereits klar, während ich noch an der aktuellen Geschichte arbeite (und wenn die Idee sehr konkret ist, kann ich es kaum erwarten, endlich anzufangen). Und manchmal dauert es ein wenig. Allerdings gab es bisher noch nie große Pausen, gar von Monaten. Irgendwie schreibe ich immer an irgendetwas.

8. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser?

Konstruktive Kritik meiner Leser ist mir sehr wichtig und hat mich beim Schreiben in der Vergangenheit stark vorangebracht. Mittlerweile kann ich Rezensionen, die weder konstruktiv oder gar verletzend sind, gut ignorieren. Um so schöner ist es, wenn mich Leser direkt anschreiben. Ich liebe den Kontakt zu meinen Leserinnen und Lesern.

9. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Oh, da gibt es so viele. Einen schönsten kann ich da gar nicht nennen. Aber um einige nicht unerwähnt zu lassen: Jede meiner Lesungen war bisher ein Highlight. Mich mit meinen Leserinnen und Lesern auf Buchmessen auszutauschen – das liebe ich sehr. Und natürlich habe ich mich sehr über den Erfolg meines Debüts gefreut. Die positive Entwicklung des Buches hat mich motiviert, weiter zu schreiben. Gerade deshalb war dieser Erfolg so wichtig, auch wenn mittlerweile vielleicht andere meiner Bücher mehr gelesen oder auch gemocht wurden.

10. Wenn du an die Schule zurückdenkst; Was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Am liebsten mochte ich Deutsch und Englisch in der Schule. Am wenigsten konnte ich mich für Mathematik begeistern. Ich denke, Sprachen liegen mir einfach, aber Mathe… ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich habe einfach kein Interesse daran gehabt, und das ist bis heute so. Und na ja, am allerliebsten mochte ich die Pausen.

Mittwochsfrage 52

Es gibt heute einen Mitternachtskaffee. Wer ist dabei?

Ich werde mit dem Buchstaben P die Frage weiterführen:

Kennt ihr einen oder mehrere Buchtitel die mit einem P beginnt/beginnen?

Ich freue mich auf die Beispiele. Meine folgen hier:

Friedrich, Susanne – Pannen, Pech und Paul
Gerstenberger, Stefanie – Piniensommer

H. Hüberli, Mirjam – Plampi – Dezembertage
H. Hüberli, Mirjam – Plampi – Nur eine Nacht
H. Hüberli, Mirjam – Plampi sieht rot 

Kalpenstein, Friedrich – Prost, auf die Wirtin
Kalpenstein, Friedrich – Prost, auf die Nachbarn
Kalpenstein, Friedrich – Prost, auf die Singles
Kalpenstein, Friedrich – Prost, auf die Singles (Hörbuch)
Kalpenstein, Friedrich – Prost, auf die Gaukler
Kalpenstein, Friedrich – Prost, auf die Gaukler (Hörbuch)
Müller, Carin – Problemzonen – Einsichten aus dem Kiosk
Reen Bow, I. – Phönixakademie – Funke 1: Der schwarze Phönix
Rylance, Ulrike – Penny Pepper Alles kein Problem
Städing, Sabine – Petronella Apfelmus: Verhext und festgeklebt
Teufl-Heimhilcher, Brigitte – Politik und rote Rosen

Habt alle eine schöne Lesezeit….

 

Interview mit Iny Lorentz

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer steckt hinter Iny Lorentz? Magst du dich oder ihr beide euch mal kurz vorstellen?

Iny stammt aus Köln, Elmar aus Franken. Zusammengefunden haben wir uns in einem Fantasy-Club, in dessen Clubmagazinen wir beide Kurzgeschichten und Erzählungen veröffentlichen konnten. Über ein Mitglied des Clubs bekam Iny die Chance, eine Erzählung für eine Fantasy-Anthologie beim Heyne Verlag zu schreiben, die im Januar 1982 erschienen ist. Später kamen Kurzgeschichten und Erzählungen bei weiteren Verlagen, so Goldmann, Bastei usw. hinzu. 1986 erschien mit ‚Paul und Strubbel‘ unser erstes Kinderbuch. Anschließend gab es eine gewisse Pause beim Schreiben, bis wir 1995 erneut damit begannen. Laut einer spöttischen Bemerkung von Elmar kamen die eingesandten Manuskripte schneller zurück als er von der Post, nachdem er sie aufgegeben hatte. Es war auch die Zeit einer gewissen Selbstfindung. Wir probierten mehrere Genres aus, bis wir schließlich mit unserem ersten historischen Romanen das Interesse unserer jetzigen Agentin weckten. Der fertige Roman war ihr für eine erste Veröffentlichung eines neuen Autoren(paares) zu lang. Von der Leseprobe, die wir hinzugelegt hatten, forderte sie dafür mehr Lesestoff an. Sie erhielt vier Wochen später den fertigen Roman und brachte ihn bei Knaur unter. Es war ‚Die Kastratin‘. Damals ahnte niemand, was danach kommen würde, wir am allerwenigsten. Wir hatten nur die Hoffnung, dass sich jeder unserer Romane so gut verkaufen würde, damit der Verlag auch den nächsten nehmen würde. Dann aber erschien ‚Die Wanderhure‘. Von dem Tag an war nichts mehr so, wie es früher gewesen war.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie seid ihr zum Schreiben gekommen?

Iny: Ich habe bereits einfache Texte lesen können, als ich in die Schule kam und Lesen war neben Hausarbeiten und Schularbeiten (in der Reihenfolge) meine wichtigste und auch die liebste Beschäftigung. Als ich zwölf war, habe ich mir gewünscht, selbst einmal meinen Namen als Autorin auf einem Cover in der Stadtbücherei zu lesen und hatte bereits begonnen, all die Anekdoten aufzuschreiben, die sich um unsere Hunde, ein Rudel Deutscher Boxer, drehten. Es gab halt lustige und kritische Situationen, die ich festhalten wollte. Den Wunsch ernsthaft zu schreiben musste ich aber noch 14 Jahre lang aufschieben. Als es mir endlich möglich war, konzentriert zu schreiben, stellte ich fest, dass ich Menschen brauchte, die etwas vom Schreiben lesenswerter Texte verstanden, und bin nach anderen Versuchen bei jenem Fantasy-Club gelandet, bei dem Elmar schon längere Zeit Mitglied war. Dort habe ich schnell gelernt und konnte nach wenigen Jahren eine Erzählung in einer Heyne-Anthologie unterbringen.  

Elmar: Ich habe mit zwölf Jahren das erste Mal daran gedacht, Autor zu werden. Der Wunsch war damals kühn, denn ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich ihn verwirklichen könnte. Allerdings hatte ich Glück. Mit sechzehn trat ich einem Science-Fiction-Club bei, der eine kleine Clubzeitschrift im Spiritus-Umdruckverfahren herausgegeben hat. Ein Club-Mitglied, dem meine handgeschriebenen Kurzgeschichten gefielen, tippte sie auf Matrize ab und so kam ich zu meinen ersten Amateur-Veröffentlichungen. Als unser SF-Club eine gewisse Zeit später einging, besaß ich bereits eine eigene Schreibmaschine und Kontakte, die mich zu einem Fantasy-Club brachten. In dessen Clubmagazinen habe ich etliche Kurzgeschichten und mehrere längere Erzählungen geschrieben, bis ich dann mit Iny zusammen 1981 auf unserer ersten Buchmesse in Frankfurt die Chance bekam, in SF- und Fantasy-Anthologien des Goldmann-Verlags zu veröffentlichen.

3. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in eurer gemeinsamen und bisherigen Zeit als Autorenpaar gewesen?

Der wohl schönste Tag war das Erscheinen der Heyne-Anthologie mit Inys erster Erzählung. Wir sind damals extra einen Tag früher aus dem Urlaub zurückgekommen, um diesen Band am Erscheinungstag in Bahnhofsbuchhandlung in München kaufen zu können. Ein weiteres Highlight war das Erscheinen der Lizenzausgabe der Kastratin bei Weltbild, die noch vor der Knaur-Ausgabe erschienen ist, und der erste übersetzte Roman mit La ramera errante, der Wanderhure auf Spanisch.

4. Wie viele Bücher habt ihr insgesamt schon geschrieben? Erzählt uns bitte etwas davon… Und warum ausgerechnet das Genre Historische Literatur?

Die Zahl unserer Veröffentlichungen liegt bei 86 Romanen inklusive eines Kinderbuches. Davon sind 52 historische Romane unter dem Pseudonym Iny Lorentz. Die anderen Romane gliedern sich auf in Fantasy, Phantastik, Gegenwartsromane, Thriller und Krimi. Was die historischen Romane betrifft, so haben wir immer welche gelesen. Der Anstoß bei Elmar, historisch zu schreiben, kann aus von einem Roman, den er in Stadtbibliothek ausgeliehen hatte und so grottenschlecht fand, dass seine Gedanken sich damit beschäftigten, wie man diesem Thema besser gerecht wird. Schließlich setzte er sich an den Computer und hat zu schreiben begonnen. Dieser Roman wird in ein paar Jahren etwa fünfundzwanzig Jahre nach seiner Entstehung erscheinen.

5. Gibt es denn einen Protagonisten-Charakter, in dem ihr euch selbst wiederfinden würdet?

In jedem Protagonisten steckt ein Teil von uns, sei es im Guten wie im Bösen. Das geht gar nicht anders, wenn man aus dem Gefühl heraus schreibt. Man bringt die positive Seite des eigenen Ichs ebenso ein wie die negative.

6. Habt ihr Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Iny: Ich fülle stets eine Schüssel mit Obststücken und eine Schale mit zuckerfreien Keksen und lasse mir von Elmar zwei Thermoskannen und zwei große Tassen mit verschiedenen Tees füllen. Damit bin ich gerüstet für etwa 3 Stunden Arbeit am PC. Wenn die Konzentration zu sehr nachlässt, gehe ich nach neben an den Internet-PC und schaue nach Mails und den neuesten Nachrichten. Aber dort verweile ich nicht lange, denn ich versuche, das Pensum zu schaffen, dass ich mir vorgenommen habe.

Elmar: Ich schreibe bei zugezogenen Vorhängen. Außerdem steht, wenn ich mit dem Schreiben beginne, eine Thermosflasche Tee und eine Tasse neben mir, ebenso ein zerteilter Apfel für zwischendurch. An normalen Schreibtagen gehe ich erst ins Internet, wenn ich 60 Prozent meines Tagespensums hinter mir habe.

7. Wenn ihr eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibt, fühlt ihr dann mit?

Iny: Bei traurigen Szenen tue ich mich oft schwer und verschwinde zwischendurch an den Internet-PC, bei witzigen oder spannenden vergesse ich oft, Pausen zu machen oder in die Küche zu gehen, weil sich das Mittagessen nicht von alleine kocht.

Elmar: Es ist teilweise schlimm. Ich laufe dann mit einer Laune herum, die der im Roman aufgezeigten entspricht. Teilweise spüre ich es sogar körperlich. So hat mich im Hochsommer einmal fürchterlich gefroren, weil ich kurz vorher eine Szene geschrieben habe, in der meine Heldin im tiefsten Winter durch Eis und Schnee stapfen musste.

8. Habt ihr schon Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, dürft ihr uns etwas darüber berichten?

Wir haben Ideen für etliche weitere Bücher. Derzeit warten sechs Exposees auf die letzten Recherchen und Recherchereisen und auf ihre Verwirklichung. Darunter ist eine neue Idee, deren erster Band 2026 erscheinen soll. Dazu kommt eine Liste mit sehr vielen Ideen, die wir über die Jahre gesammelt haben und aus der wir uns bei Bedarf bedienen.

9. Ist euch Kritik von euren Leser/innen wichtig und wie geht ihr damit um?

Kritik ist immer wichtig. Sie muss jedoch fundiert sein. Bevor die Romane erscheinen, werden sie bereits von uns selbst, von unserer Cheflektorin und unserer Außenlektorin auf Schwächen und Fehler abgeklopft. Trotzdem erhalten wir gelegentlich einen Hinweis, dass da oder dort ein falsches Wort stehengeblieben ist. Das wird dann auch in der nächsten Auflage bereinigt. Im Allgemeinen halten wir uns aber an das Sprichwort von der Eule und der Nachtigall. Solange der größte Teil unserer Leserschaft mit unseren Romanen zufrieden ist, haben wir es richtig gemacht.

10. Nun habt ihr dieses Jahr 2023 schon das 20 jährige Autoren Dasein erreicht und als Vollzeit Autorenpaar erlebt? Wie sehen die Erinnerungen aus und wie werdet ihr eure Zukunft planen?

Zwanzig Jahre Vollzeit-Autoren werden wir erst am 01.01.2027 sein. Wir waren bis zum 31.12.2006 noch in Lohn und Brot. Zwanzig Jahre Iny Lorentz ist nur ein, wenn auch sehr erfolgreicher Abschnitt unseres Autorenleben. Am 01.01.2022 konnten wir das vierzigjährige Jubiläum von Inys erster Veröffentlichung in einer Anthologie des Heyne-Verlags feiern, wenn auch wegen Corona nur für uns. Irgendwie ist uns dieses Datum wichtiger als die zwanzig Jahre Iny Lorentz. Es war der allererste Schritt zu dem, was wir heute sind. Unsere Erinnerungen gelten auch eher den Jahren vor Iny Lorentz. Es war ein langer und harter Weg, bis es zu Iny Lorentz kam. Und auch danach war nicht alles eitel Sonnenschein. Für die Zukunft hoffen wir, dass wir so lange Geschichten ausdenken und aufschreiben können, wie es nur möglich ist. Ideen haben wir viele und würden uns freuen, so die meisten davon umsetzen zu können.

Ein Hund für Zwei von Thorsten Steffens

✿*゚¨゚✎…. Auf den Hund gekommen

Mal für zwischendurch einen Gute-Laune Roman aus der Feder von Thorsten Steffens ausgelesen. Es ist mein erster Roman von dem Schriftsteller und seine Schreibweise hat mich blendend unterhalten. Ganz ehrlich, auf die Idee einen Hund zu teilen, muss man erst mal kommen. Er hat zwei wundervolle Charaktere erschaffen, die mich an die heutige Situation recht viel im Alltag begegnen lassen. Menschen die keinen Abschluss schaffen und sich durchs Leben kämpfen. Sie bewältigen es irgendwie und die Existenzängste kann ich nachvollziehen. Und eine andere Seite, arbeitswütige Menschen, die ihr Leben in der Arbeit finden und dann kaum Zeit für Privatleben haben. So sind zwei Menschen auch durch Zeitmangel, doch auf den Hund gekommen. Wunderschön geschrieben und so leicht zu lesen. Humorvolle Liebesgeschichte zum Wohlfühlen.

Interview mit Leonie Lastella

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Leonie Lastella? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin Autorin von heartbraking, spicy New Adult Romance Suspense und Romance Romanen und lebe mit meiner Familie und meinen Tieren in einer alten Reetdachkate nordwestlich von Hamburg inmitten von Büchern.
Seit 2017 widme ich mich ausschließlich dem Schreiben und veröffentliche Kurzgeschichten und diverse Romane unter anderem für den Fischer Verlag, Dtv und Penguin Randomhouse.
Es folgten Auszeichnungen von der deutschsprachigen Liebesroman-Vereinigung Delia und der Krimi-Nordica für meine Werke.
Autorin sein bedeutet für mich, immer wieder diese erste richtige Liebe zu erleben, die einem mit hundertachtzig Stundenkilometern von den Füßen reißt und es gibt für mich nichts Schöneres, als die Leser auf diese emotionale Achterbahnfahrt mitzunehmen.
Neben der Literatur liebe ich Ben &Jerrys Eis, Country Musik, gern in Kombination und am besten auf einem Roadtrip quer durch die USA.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich war schon immer sehr Buchaffin, habe mein Leben lang gelesen und die Welt der Bücher geliebt. Mit dreizehn habe ich Friedhof der Kuscheltiere von King gelesen und diese Szene, in der der kleine Sohn stirbt und der Vater trauert hat mich emotional echt auseinandergenommen. King versteht es eben nicht nur mit unseren Ängsten zu spielen, sondern auch all die anderen Emotionen zu triggern. Da war mir das erste Mal klar, ich möchte Menschen so berühren, wie er mich da berührt hat. Danach habe ich immer nur für mich geschrieben, bis ich dann mit Kurzgeschichten bei Wettbewerben angetreten bin und meinen ersten Verlagsvertrag bei einem kleinen Miniverlag ergattert habe. Da hatte ich Blut geleckt und habe mir 2016 ein Jahr Zeit gegeben, es zu schaffen, eine Agentur zu finden und einen Vertrag bei einem Großverlag zu bekommen. Innerhalb von drei Monaten war ich bei einer großen Agentur unter Vertrag und mein Debut wurde zwischen verschiedenen Großverlagen versteigert. Und seitdem darf ich das tun, was ich am meisten liebe.

3. Wie ist die Buchidee zu “Unsafe & Unseen” entstanden? Und warum nur eine zweiteilige Buchreihe über Seaside Hideaway?

Die Idee zur Seaside Reihe hatte ich eigentlich direkt, als ich den Schauplatz in Oregon besucht habe. Das geht mir oft so, dass Orte oder Songs oder Menschen etwas in mir auslösen, was dann erstmal zu einer groben Idee wird. Rockaway Beach ist so ein typisch verschlafenes, cozy Küstenstädtchen, in dem man sich vor der Welt verkriecht. Die Wälder der Coast Range sind düster und dicht. Diesen Kontrast auch im Genremix zu haben, fand ich unglaublich spannend. Außerdem habe ich ursprünglich mit Thrillern das Schreiben begonnen und habe hier jetzt meine beiden Lieben, was das Schreiben angeht vereint, indem ich der vorrangigen Liebesgeschichte eine unterschwellige Spannung verpasst habe.
Die Idee ist dann weiter gereift, ich habe sie mit meinem Schreibbuddy ausgebaut und dem Verlag vorgeschlagen und die waren sofort sehr begeistert.
Warum es nur eine Dilogie ist? Ich denke, dass die Geschichte rund um Nevah und Miller auserzählt ist und ich wende mich auch nach zwei Bänden immer gern neuen Projekten zu, selbst wenn es bedeutet Abschied zu nehmen und ein bisschen Sehnsucht zu haben. Aktuell befinde ich mich gerade in Kalifornien am Lake Tahoe und dieses Mal wird es noch ein bisschen spannender und düsterer.

4. Man merkt beim Lesen direkt, dass du Nevahs und Jacksons Lebens-Situationen sehr detailreich und realistisch beschrieben hast? Woher hattest Du Deine Informationen, also wie hast du für diese Charaktere recherchiert?

Ich versuche immer so viel wie möglich zu recherchieren. Vor Ort, im Netz, mit Betroffenen, aber natürlich fließen auch persönliche Emotionen mit ein. Das ist ja quasi unsere Superkraft als Autor_innen, das wir in der Lage sind in Menschen hineinzuversetzen, selbst wenn wir selbst die Erfahrungen noch nicht gemacht haben und Panikattacken, Traumata oder Emotionen generell für den Leser spürbar zu machen.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ja, immer. Sehr. Weinen tue ich dabei in der Regel nicht, weil ich zu konzentriert bin, aber ich stehe dann schon mal mit gebrochenem Herzen vom Schreibtisch auf und muss erstmal durchschnaufen, um wieder in den Alltag zu starten. Aber ich mag das. Als Leserin, wenn andere Autor_innen mir das Herz brechen und genauso, wenn ich schreibe und mir selbst ein broken Heart verpasse.

6. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Ich brauche unbedingt Musik beim Schreiben. Ohne geht es eigentlich nicht. Und ich brauche meinen Schreibbuddy in der Hinterhand, falls der Plot mal nicht will. Ansonsten ein gemütliches Plätzchen. Eine eiskalte Coke Zero und den Autorenkater und los geht es.

7. Du hast bereits mehrere Romane veröffentlicht. Wieviele und warum im unterschiedlichsten Genre? Hast du dann auch noch Pseudonyme?

Ich habe eine ganze Menge Pseudonyme, die ich gar nicht alle verraten darf und da ich ein bissche wie Tom Holland bin, der immer Geheimnisse spoilert, muss ich jetzt echt überlegen, welche ich aufdecken darf.
Also, ich habe unter meinem Klarnamen geschrieben 2 Bücher bei Fischer geschrieben, 2 beim Diana Verlag und 6 bei dtv. Dann gibt es noch drei Teile einer Serie bei Fischer, die aber ein geschlossenes Pseudonym sind. Unter meinem Klarnamen sind noch 4 Thriller im Kleinverlag erschienen, die ich gerade neu auflege und unter dem Pseudonym Leo StarK im Selfpublishing rausbringe. Dann gibt es noch ein Selfpublishing Pseudonym Emma Cole unter dem ich 2 erotische Cowboynovellen veröffentlicht habe und ein paar Kurzgeschichten in Anthologien. Im nächsten Jahr erscheint dann wieder eine Dilogie bei Dtv und ein New Adult Romance bei Penguin Randomhouse unter offenem Pseudonym. Ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen und komme auf 22 Bücher.
Warum in den unterschiedlichsten Genres? Weil es Spaß bringt, sich immer wieder neu zu erfinden und Projekte zu verwirklichen, die ganz anders sind, als das Vorangegangene. Ich mag den Mix und die Abwechslung.

8. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich habe zunächst einen groben Handlungsplan, das sogenannte Expose, mit dem ich Agentin und Verlag überzeuge und das Grundlage für das szenische Plotten ist. Dann arbeite ich dieses Expose weiter aus und am Ende plane ich jede einzelne Szene vor, indem ich sie mit wenigen Sätzen umreiße. Das hört sich jetzt ganz unromantisch an und furchtbar starr, aber zu wissen, was inhaltlich passieren wird, gibt mir im Schreibprozess die Möglichkeit mich ganz auf die Emotionen und das Wie zu konzentrieren. Das genieße ich sehr. Und natürlich kommt es auch mal vor, dass einem noch eine galaktische Idee kommt, die man dann eben noch mit einbindet oder es fügt sich etwas, was man eben nicht geplant hat, aber das Gros steht vor dem Schreibprozess fest.

9. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Da gibt es so viele. Deswegen ist Autorin sein auch mein Traumberuf, weil ich immer wieder so unglaublich, völlig verrückte Dinge erleben darf. Am wertvollsten sind glaube ich die Menschen, die ich dadurch getroffen habe und zum Teil jetzt zu meinen Freunden zählen darf. Aber auch Leser_innen, die mich mit ihrer Reaktion auf meine Bücher berührt haben und mir das Gefühl geben, das was ich tue, ist richtig und gut und wird gewertschätzt. Das sind definitiv Momente, die ich ganz fest in meinem Erinnerungsmarmeladenglas verschließe.
Aber es sind eben auch Dinge wie der erste Großverlagsvertrag. Das erste professionelle Fotoshooting, bei dem man sich einen Tag lang wie Prinzessin fühlt. Das erste Mal das eigene Buch als riesige Werbung am Bahnhof sehen oder überhaupt in einer Buchhandlung. Das erste Mal Cover für die Verlagsvorschau sein. Oder das erste Mal auf einer Vertretertagung vor 50 Anzugträgern mittleren Alters erklären, warum der eigene Bookboyfriend so wahnsinnig toll ist und sich am Ende über sexy Männerleisten unterhalten. Oder eben so winzige Dinge, wenn plötzlich Dinge aufgehen und sich wie magisch zusammenfügen, die man so nicht geplant hat. Oder einen Schreibflow zu haben und am Ende wahnsinnig viele Seiten geschrieben zu haben, die sich total gut anfühlen. Die Recherchereisen, die mich an so viele Traumorte geführt haben, an denen ich wieder interessante und inspirierende Menschen kennenlernen durfte. Und das allerschönste: Diese Reise ist nicht vorbei und ich hoffe, ich darf noch ganz viele solcher Momente erleben.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Ich habe es weiter oben ja schon angeteasert. 2024 wird es auf jeden Fall wieder eine New Adult Romance Suspense Reihe geben, die am Lake Tahoe in Kalifornien spielt. Es wird sehr heartbraking und hat nochmal deutlich mehr Suspense-Elemente als die Seaside Reihe. Und es wird einen New Adult Romance Roman bei Penguin Randomhouse erscheinen, zu dem ich aber noch so gar nichts verraten darf, ausser vielleicht, dass er in Hamburg spielen wird und mir unglaublich viel Spaß macht, ihn zu schreiben.

Hallo November 2023

✿*゚¨゚✎…. Der November

Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor…
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Was man besaß, weiß man, wenn man’s verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Erich Kästner

Interview mit Elisabeth Marienhagen

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Elisabeth Marienhagen? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Eine gute Frage und ich wäre schon einen Schritt weiter, wenn ich das selbst wüsste. Spaß beiseite. Ich bin in Rheinland-Pfalz geboren, genauer gesagt in Zweibrücken, in Saarbrücken und Karlsruhe aufgewachsen, habe in Erlangen studiert und bis zur Geburt meines ältesten Kindes als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin gearbeitet, dreißig Jahre in Lappersdorf einer Stadtrandgemeinde von Regensburg gelebt und bin mit meinem Mann vor ein paar Wochen nach Bayreuth gezogen. Hier noch ein paar Fakten über mich: verheiratet bin ich seit 42 Jahren und Mutter von vier inzwischen erwachsenen Kindern. Zu unserer Familie gehört außerdem eine reizende Mopsdame namens Bruni.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Hier würde ich so gerne etwas Originelles schreiben – aber es klingt ähnlich wie bei vielen anderen. Es war einmal: Ein kleines Mädchen, das früh angefangen hat, kleine Geschichten aufzuschreiben, sobald es einigermaßen lesen konnte (von der Rechtschreibung schweigen wir lieber). Ihr erstes großes Projekt scheiterte grandios: Dabei waren alle Figuren in der Geschichte unfassbar lieb und nett zueinander. Irgendwann stellte das Mädchen fest: Statt Harmonie brauchen Geschichten Konflikte. Es hat weitergeschrieben und lebte glücklich und zufrieden – jedenfalls meistens …

Das Manuskript, an dem ich zur Zeit arbeite, ist keine leichte Kost – das waren Märchen im Original oft auch nicht. Der Roman spielt im 2. Weltkrieg und angesichts der allseits herrschenden Konflikte frage ich mich, ob Menschen gar nichts aus vergangenen Fehlern lernen …

3. Wie viele Bücher hast du insgesamt schon geschrieben und in welchem Genre?

Inklusive Ebooks habe ich inzwischen acht Bücher in diversen Genres veröffentlicht – darunter einen Cosy-Krimi, Familiengeheimnis- und historische Romane und einen Katzenroman.

4. Gibt es denn einen Protagonisten-Charakter, in dem du dich selbst wiederfinden würdest?

Grundsätzlich liebe ich alle meine Romanfiguren, sogar die nicht ganz so netten – woher die ihre schlechten Seite haben, frage ich mich immer mal wieder. An mir kann es unmöglich liegen. Tatsächlich weisen viele meiner Helden Charakterzüge auf, mit denen ich mich identifizieren kann und erstaunlicherweise sind sie allesamt eigenständige Persönlichkeiten (obwohl sie meinem Kopf entsprungen sind). Sie können mich ziemlich überraschen. Zum Beispiel hat sich Heiner im ersten Band meiner Winzerfrauenreihe glattweg geweigert, zu sterben, wie es im Plot vorgesehen war. Ein Glücksfall für mich. Er gehört mit zu meinen liebsten Figuren. Genau wie Magdalena, sie ist die Heldin der Trilogie. In Lenchen steckt sehr viel von meinen Wurzeln mütterlicherseits und meiner Oma Margarete, einer wunderbar warmherzigen Frau. Anfangs ist es mir übrigens immer wieder passiert, dass ich die beiden Namen miteinander verwechselt habe.

5. Wie lange brauchst du, bis der Roman beendet ist?

Leider schreibe ich unheimlich langsam und das Recherchieren nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Darum wird das Schreiben von Ellas Geschichte (sie ist Magdalenas Tochter – und mein neuester Liebling) sicher gut über ein Jahr dauern. Bis das Lektorat durch ist und der Roman erscheint insgesamt eineinhalb Jahre: Weil ich auch eine kleine Schreibpause nach dem vorherigen Roman brauchte.

6. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Und ob, ich heule Rotz und Wasser bei traurigen Szenen und ächze und seufze, was meine Familie mitunter zu Fragen nach meinem Befinden veranlasst. Momentan fällt mir das Schreiben übrigens ziemlich schwer, Ellas Geschichte steuert unaufhaltsam auf einen Tiefpunkt zu, um den ich mich gerne drücken würde. Aber wenn einem meiner Protas etwas Gutes passiert, trage ich ein breites Lächeln auf dem Gesicht.

7. Wenn du die Geschichten deiner Bücher mit 5 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?

„Verrat, Vertrauen, Wut, Angst, Verzeihen.“

Bei dieser Frage zitiere ich aus der neuesten Rezi zu meinem Cosy-Krimi – denn diese Themen ziehen sich mal mehr, mal weniger ausgeprägt durch alle meine Bücher: Und hier für Interessierte die gesamte Rezi zu der ‚Tote von Wynden Manor‘ aus dem dp Verlag. Sie steht beim großen A – ist kurz, aber ich habe mich sehr darüber gefreut: Spannend bis zur letzten Seite.

Rezension aus Deutschland vom 22. Oktober 2023: Verrat und Vertrauen. Wut, Angst und Verzeihen. Ein Krimi den ich nicht zur Seite legen konnte. Dank an die Autorin.

8. Was war bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Das war der Moment – als ich einen handgeschriebenen Brief einer alten Dame erhielt, in dem sie mir berichtet hat, dass ihr Vater mit General Guderian befreundet war – und wie sehr meine Trilogie sie an diese Zeit erinnert habe. Oder war es der Moment, in dem ich Dank meiner Agentin Alisha Bionda den ersten Verlagsvertrag in Händen hielt? Vielleicht auch der Moment, als ich bei der Agentur Ashera angenommen wurde. Oder der Moment, als ich vor Jahren eine Mail von geöffnet und gelesen habe, dass ich den 3.Platz im Fitzek-Thrillerwettbewerb von Neobooks gewonnen hatte …

9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Fällt es dir schwer, sie anzunehmen?

Besonders schön finde ich Leserunden, bei denen ich direktes Feedback bekomme. Das ist jedes Mal ein Highlight. Auch die nicht so begeisterten Stimmen sind mir sehr wichtig – da kann ich nachfragen, erklären z.B. warum mir die Szene mit Magdalena in der Schule wichtig war. Auch wenn ein Klappentext falsche Erwartungen weckt, ist das eine bedeutsame Info, oder dass ein Personenverzeichnis schön wäre … Hinweise in der Art nehme ich natürlich ernst. Traurig bin ich über Ein-Sterne- Bewertungen.

Wenn es heißt: Nicht mein Geschmack, kann ich das durchaus nachvollziehen … ich mag ja auch nicht alles lesen. (Ich selbst bewerte ein Buch dann nicht.)

10. Was ist deine Lieblingsfreizeitbeschäftigung? Sag jetzt nicht: mit Mops Bruni spazieren gehen!

(Daraufhin lachte sich die Autorin Elisabeth Marienhagen schlapp und ich mit…)

Was? Ich soll nicht?! Aber genau das wollte ich schreiben – und dass ich gerne male und zeichne, in der Dusche gerne singe, außerdem mag ich Linedance, hatte ich schon erwähnt, dass ich gerne lese..

Und sehr passend zu Halloween hat sie am Wochenende Kürbisse mit ihrer Tochter geschnitzt! GRUSSELIG!!!

Interview mit Alex Beer

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Alex Beer? Magst du dich mal vorstellen?


@by Pamela Rußmann

 

Ich wurde an einem Karfreitag geboren (womöglich wurde mir damals schon der Hang zum Morbiden in die Wiege gelegt). Es folgten eine Kindheit am Land, ein Studium in Wien (Wirtschaft und Archäologie), ein kurzer Abstecher in die Welt der Werbung und mehrere Auslandsaufenthalte (u.a. New York und Berlin). Seit 2008 lebe ich als freischaffende Schriftstellerin in Wien. Meine Wohnung ist vollgestopft mit Büchern und Magazinen und befindet sich passenderweise in der ehemaligen k.k. Hof- und Staatsdruckerei. Mein Beruf ist gleichzeitig mein Hobby, weshalb ich die meiste Zeit mit Lesen und Schreiben verbringe.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich war als Projektassistentin in einem New Yorker Verlag tätig und bin dort zu der Erkenntnis gelangt, dass die Arbeit auf der kreativen Seite schöner ist. Die rund eineinhalb Stunden, die ich jeden Tag in der U-Bahn quer durch Brooklyn verbracht habe, habe ich genutzt, um mein erstes Buch zu schreiben.

3. Du wurdest mit dem Buch “Felix Blom: Der Häftling aus Moabit” für den Goldenen Homer 2023 nominiert. Das ist ein Preis für hervoragende Historische Literatur. Wie hast du dich gefühlt, als du von der Nominierung erfahren hattest und dann noch mit dem silbernen Homer heimgegangen bist?

Ich habe mich natürlich unglaublich gefreut. Schon die Nominierung war eine große Ehre, dass ich dann aber auch noch den silbernen Homer bekommen habe, war einfach unfassbar schön. Da ich bereits einige Krimipreise gewonnen habe, war es für mich besonders toll, endlich auch eine Anerkennung für das historische Schaffen zu erhalten.

4. Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet? Wie kamst du auf die Idee zu diesem Buchtitel? 

An dem Buch habe ich ungefähr ein Jahr gearbeitet.

5. Wie verlief die Recherche zu diesem Buch und was war für dich bei den Recherchen die größte Herausforderung?

Für die historischen Stoffe ist es wichtig, so tief wie möglich in die jeweilige Epoche einzutauchen. Bevor ich mir eine Handlung ausdenke, versuche ich, so viel Zeitkolorit wie möglich zu erfahren, und lese deswegen alle Zeitungen, Magazine, Biografien, politische Abhandlungen etc., die ich in die Finger kriege. Ich habe zudem viel in Archiven recherchiert und dort Gebäudegrundrisse und Stadtpläne studiert. Das artet manchmal aus und führt dazu, dass ich Hunderte von Stunden in der Nationalbibliothek, dem Staatsarchiv und ähnlichen Einrichtungen verbringe, bevor ich überhaupt das erste Wort aufs Papier bringe.

Die vielen angesammelten Fakten, Berichte, Anekdoten … fügen sich irgendwann zu einem Gesamtbild, in das ich dann ein Verbrechen einbaue.

Jede Geschichte hat ihre eigenen Bedürfnisse und Anforderungen. Da ich es liebe, in Archiven und Antiquariaten zu stöbern, alte Landkarten und Stadtpläne zu studieren, sehe ich diese Art der Arbeit nicht als Herausforderung. Ich muss mich eher dazu zwingen, irgendwann mit dem Zusammentragen von interessanten Details und spannenden Anekdoten aufzuhören – immerhin ist das nur ein Aspekt des Buchs.

6. Wie authentisch ist eigentlich der Hintergrund? Beruht dein Buch auf wahre Begebeneiten?

Bei diesem Buch war es vor allem ein kleiner Artikel aus einer alten Zeitung (Berliner Gerichtszeitung vom 13. Juni 1878), in dem der mysteriöse Selbstmord eines jungen Konditorgehilfen beschrieben wird. Die Meldung setzte auf Anhieb mein Kopfkino in Gang, enthält sie doch ein äußerst mysteriöses Detail: Der vermeintliche Selbstmörder trug eine Karte bei sich, auf der zu lesen war „binnen 30 Stunden müsse er eine Leiche sein“. Was es damit wohl auf sich hatte? Nachforschungen im Berliner Polizeimuseum sowie anderen Institutionen und Archiven brachten leider keine Ergebnisse, und auch die Zeitungen von damals liefern keine weiteren Spuren. Es oblag also meiner Fantasie, sich eine Antwort auf die Frage auszudenken.

Und auch Felix ist an eine wahre Figur angelehnt. Während meiner Recherchen stieß ich auf die unglaubliche Biografie des 1857 verstorbenen Eugène François Vidocq. Der abenteuerlustige Franzose verdingte sich zunächst als Betrüger, Dieb und Fälscher, und wandelte sich im Laufe seines Lebens vom gerissenen Gauner zum Vater der modernen Kriminalistik und dem ersten Privatdetektiv der Geschichte.

7. Erzähl uns doch ein wenig aus deinem Schreiballtag. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast du bestimmte Rituale?

Rituale gibt es nicht. An manchen Tagen schreibe ich viel, an anderen muss ich recherchieren oder überarbeiten. Es gibt die Reisetage, an denen ich zu Lesungen, Buchmessen, Interviews … fahre. An manchen Tagen kümmere ich mich um Dinge wie den Klappentext, Werbemaßnahmen etc. oder ich arbeite Organisatorisches ab, wie z.B. Steuer, Reisebuchungen …

8. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Ja, denn nach dem Buch ist vor dem Buch.

9. Weißt du bereits vorher genau, was in deinen Büchern passiert, d.h. arbeitest du dich an einen genauen Handlungsplan entlang oder brechen dir die Figuren schon mal aus und erfinden ihre ganz eigene Geschichte?

Ich plane vorher sehr genau, denn für Umwege oder Verirrungen bleibt mir leider keine Zeit. Zum Glück kenne ich meine Figuren sehr gut, weswegen es kaum Überraschungen gibt.

10. Gibt es bereits neue Projekte, die in Arbeit sind und von denen du erzählen möchtest bzw. darfst?

Derzeit arbeite ich am 6. Teil der Emmerich-Reihe und mache mir auch schon Gedanken über den 3. Fall für Felix Blom und Mathilde Voss. Es gibt auch noch einige Nebenprojekte, aber momentan ist noch keines davon spruchreif, weswegen ich auch nicht darüber reden möchte.

Siegfried – Der Drachenreiter von Anna Kindermann

✿*゚¨゚✎…. Sagen für Kinder

Sagen für Kinder – steht auf dem wunderschönen Buchcover vom Kindermann Verlag. Ich bin dreifache Mutter und liebe es durchaus – noch – Kinderbücher zu lesen, wenn auch alle Kinder schon halbwegs erwachsen oder in der Pubertät stecken. Und ich habe tatsächlich meinem 15 jährigen pubertierenden Sohn etwas über die Sagenhafte Geschichte um Sigfried und Krimhild erzählen können. Daraufhin haben wir die neue Erzählung von der Verlagschefin und Autorin Anna Kindermann zusammen gelesen. Ich war sofort mit Siegfried, als er jung und voller Tatendrang war, in seine Geschichte, um und über Kriemhild und den Drachen, mitgenommen worden. Die tollen Bilder von der Illustratorin Lena Winkel, waren in dieser Art zu jedem Text genau mit Fröhlichkeit oder Düsterheit, wunderbar in Szene gesetzt worden. Die Autorin gab der Geschichte Überschriften und damit waren kleine Kapitel entstanden, um ein Kurzes Lesevergnügen mit Pausen zu ermöglichen, das bei Kindern sicherlich zu beachten ist. Sie schafft es daher schon kleine Zuhörer:innen, ab 6 Jahren, in die faszinierende Welt der Nibelungen zu entführen – eine mythische Geschichte zum gemeinsamen Lesen für die ganze Familie! Absolut empfehlenswert für alle im Herzen junggebliebenen Eltern!