Über Alexandra Richter

Ich bin 1974 in Darmstadt, Hessen geboren. Aufgewachsen in Karlsruhe, Baden Würtemberg. Lebe nun fest mit meiner Familie in Bühlertal im Schwarzwald. Habe Krankenpflegehelferin gelernt und bin jetzt Mutter und Hausfrau.

Interview mit Sarina Louis

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Sarina Louis? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Hallo und vielen Dank erst mal für die Möglichkeit. Freue mich total hier sein zu dürfen. Ich schreibe seit letztem Jahr unter dem Namen Sarina Louis, habe mich aber erst im Februar getraut, meinen ersten Roman zu veröffentlichen. Ich bin 36 und seit 17 Jahren verheiratet. Zusammen mit meinem Mann und meinen zwei Kindern (11,7) wohne ich mit meinen Eltern in einem Dreigenerationenhaus. Da meine Schwester letztes Jahr mit Mann und Kind genau gegenüber eingezogen ist, wird es nie langweilig. Full House ist bei uns immer und jeden Tag. Ich arbeite halbtags in einer radiologischen Praxis und in meiner Freizeit tauche ich gerne in Geschichten ein. Ob meine eigene oder die von anderen.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Seit 3 Jahren korrigiere ich für ein paar befreundete Autoren und so nach und nach hat sich die Geschichte von Jordan in meinem Kopf gebildet. Trotzdem habe ich es mir nie zugetraut selbst zu schreiben, bis eine Freundin und ihr Mann meinten, dass ich mich einfach mal hinsetzen und es probieren soll. Und plötzlich wollte ich gar nicht mehr aufhören zu schreiben, auch wenn meine Protas mich manchmal in den Wahnsinn treiben.

3. In welchen Genre schreibst du eigentlich? Ich habe leider noch kein Buch von dir gelesen? Aber vielleicht könnte dein Debütroman, was für mich und meine Leser sein. Erzähl uns doch etwas davon…

Liebesroman in jeder Form ist genau mein Genre, das ich auch selbst am liebsten lese. Und genau hier fühle ich mich zu Hause.

Ich hatte plötzlich eine Szene vor Augen von einem allein erziehenden Vater, aber nicht mit Kleinkind, sondern einer fast erwachsenen Tochter, mit der das Leben nicht immer einfach ist. Nur mit dieser Szene habe ich dann angefangen zu schreiben und musste mit ansehen, wie die Geschichte manchmal in eine andere Richtung ging, als ich eigentlich geplant hatte.

Da ich nicht so viel spoilern möchte, kann ich leider nicht zu viel verraten. Aber es beginnt im Grunde damit, dass Jordan vor 17 Jahren seine Frau verloren hat. Von heute auf morgen die Verantwortung für seine Tochter tragen musste und sich das nicht so einfach herausstellt, wie er immer gedacht hat. Bei einem Männerabend lernt er dann eine Frau kennen, die ihn von der ersten Sekunde an fasziniert, aber nach einer gemeinsamen Nacht wacht er allein im Bett auf. Wie es dann weitergeht müsst ihr selbst lesen, sonst würde ich zu viel verraten.

4. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Rituale habe ich eigentlich keine. Die einzige Macke, die ich habe: Es muss relativ ruhig sein. Ich habe es schon mit Musik versucht, aber dann summe ich die ganze Zeit mit und kann meine Gedanken nicht hören. Nee Quatsch beiseite, aber ich schreibe am besten, wenn es leise ist. Kein Fernseher, kein Gequatsche.

5. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Ich leide trifft es eher. Es ist schon das ein oder andere Mal vorgekommen, dass ich heulen musste, weil es mir so nahe geht. Dann habe ich aber auch Momente, in denen ich laut lachen muss und meine Familie mich ansieht, als wäre ich geistesgestört. Besonders wenn die Geschichte eine Wendung annimmt, mit der ich selbst nicht gerechnet habe. Dann stoße ich gerne mal ein gehässiges Lachen aus.

6. Hast du schon Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, möchtest du uns etwas darüber berichten?

Im Augenblick beschäftige ich mich intensiv mit dem Bruder von Jordan: Samuel. Blackstone wird wahrscheinlich eine Reihe von insgesamt fünf Büchern werden, die aber alle in sich abgeschlossen sind und einzeln gelesen werden können, ohne groß Vorkenntnisse aus den anderen Büchern zu haben.

Blackstone – Samuel wird voraussichtlich am 05.07.2019 erscheinen

7. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Wenn mich Freunde anschreiben, von denen ich schon lange nichts mehr gehört habe und sie mir sagen, dass sie mein Buch gelesen haben und es lieben. Wie stolz sie auf mich sind, dass ich mich getraut habe, diesen Weg einzuschlagen. Natürlich freut sich jeder Autor über Rezensionen, aber manchmal sind es auch einfach die kleinen Nachrichten, die einen glücklich machen.

8. Könntest du deinen Arbeitsplatz beschreiben?

Mein Arbeitsplatz ist im Grunde unser großer Esstisch. In dem Raum, in dem sich immer alles abspielt. Was absurd klingt, denn mit einer großen Familie ist es selten leise. Aber irgendwie klappt es hier trotzdem am besten.

9. Liest du auch selbst gerne mal? Wenn ja, welches Genre bevorzugst du dann persönlich?

Leider komme ich im Moment selbst kaum zum Lesen. Durch meinen Alltag, das Korrigieren und Schreiben bleibt mir dafür einfach zu wenig Zeit, auch wenn ich eigentlich so viel lesen will.

10. Etwas aus der Vergangenheit: Wenn du an die Schule zurückdenkst, was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Mathe und Deutsch waren schon immer meine liebsten Fächer, auch wenn in meinen Aufsätzen meistens stand: Thema verfehlt.
Physik und Chemie konnte ich nie viel abgewinnen und war immer froh, wenn die Stunden fertig waren.
Aber insgesamt hatte ich eine sehr schöne Kindheit und auch Schulzeit. Am Ende der Realschule habe ich meinen Freund kennengelernt, mit dem ich bis heute zusammen bin und ihn sogar geheiratet habe.

Interview mir Marit Bernson

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1. Wer ist Marit Bernson? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Marit Bernson ist mein Pseudonym, unter dem ich Bücher veröffentliche. Ich bin über 40 Jahre alt, verheiratet, Mutter von zwei hinreißenden Wirbelwindtöchtern und lebe in der Nähe von Bamberg. Ich bin kreativ, chaotisch und humorvoll. Und ich will alles ganz genau wissen. 

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich liebe Geschichten. In wirklich jeder Form. Bücher, Filme, Geschichten am Lagerfeuer, Gruselgeschichten im Ferienlager oder auch einfach, wenn mir jemand etwas erzählt. Geschrieben habe ich schon immer gern, früher Gedichte, dann Geschichten. Zusammen mit meiner überbordenden Fantasie kamen interessante Sachen dabei heraus, die unbedingt aufgeschrieben werden mussten.

3. Du hast nun ein Neues Buch veröffentlicht. Erzähl uns doch etwas darüber… (Klappentext/Buchcover)

Oh, es sind gleich zwei. Ich schreibe ja schon einige Jahre Kindergeschichten und jetzt hole ich die alle hervor und veröffentliche sie. In meinem neuen Kinderbuch geht es um einen Jungen, der herausfindet, dass seine Schwester ein mystisches Wesen ist. Ich liebe diese Geschichte. Mein anderes neues Buch ist ein Liebesroman. Ich bin ein Riesenfan von den Filmen "10 Dinge, die ich an dir hasse" und "Kiss me, Kate", beides Adaptionen von Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung". Ich habe die Handlung in die moderne Geschäftswelt verlegt und nur den ungefähren Handlungsrahmen übernommen. Meine Hauptfigur Kate ist auch widerspenstig, aber eben auch etwas hinterlistig. Um freie Bahn zu haben - nicht bei einer Frau, sondern bei einem lukrativen Auftrag - engagiert ihr Widersacher Luke seinen Schulfreund Peter, um Kate mit einem vorgetäuschten Auftrag abzulenken. Eine Bianca kommt auch vor. Kate kann Peter überhaupt nicht ausstehen. Und es stört sie, dass er sich offensichtlich an sie ran macht. Peter legt sich aber noch mehr ins Zeug, weil er eigene Gründe hat, diese Scharade mitzumachen.

4. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Auf jeden Fall. Deshalb habe ich bisher noch keine Erotikszenen geschrieben.

5. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Das ist total unterschiedlich. Ich bin meistens wie erstarrt, weil ich fasziniert zuschaue, wie es meinem Buchbaby so ergeht. Doch irgendwann reiße ich mich los, weil noch so viele Geschichten warten. Keine Ahnung, ob ich alle meine Ideen je zu Papier bringen kann, denn leider ist ja meine Lebenszeit begrenzt. Aber letztlich heißt es: schreiben, schreiben, schreiben.

6. Wie viele Bücher sind es denn insgesamt? Du schreibst ja auch in verschiedene Genre (Kinderbücher/Frauenliteratur)? Warum?

Vierzehn Bücher habe ich bereits veröffentlicht. Und wenn ich so im Kopf zähle, werden es noch einige in diesem Jahr mehr. Die meisten davon sind schon geschrieben und bekommen gerade ihren letzten Schliff. Angefangen hat es mit den Kinderbüchern. Deshalb scheint es, als würde ich die mal eben so aus dem Hut zaubern. Ist aber nicht so. Ich habe etliche Manuskripte in der virtuellen Schublade. Leider verlangt der Buchmarkt aus Verlagssicht im Kinderbuchbereich bestimmte Konventionen. Kurzgeschichten sind eh schwierig. Doch als Selfpublisherin bin ich da völlig frei. Meine Weihnachtskurzgeschichten haben es in die Amazon-eBook-Top 100 geschafft. Taschenbücher habe ich auch mehr verkauft, als es manch ein Verlag vermocht hätte. Und den Kinderbüchern gehört mein Herz. Außerdem liebe ich außergewöhnliche Liebesromane mit unkonventionellen Frauen. So sind u.a. "Die Mütter WG" und "Die Beziehungsvereinbarung" entstanden. Und dann noch meine schönen Weihnachtsbücher! Weihnachten lese ich eh sehr gern, am liebsten kurze Geschichten und dafür mehr. Deshalb sind meine Weihnachtsliebesromane etwas kürzer. Und mein fieser Weihnachtsroman ist halt einfach mein allererstes Buchbaby. Da ich Weihnachtsgeschichten so sehr liebe, fand ich es mehr als fair, eine bei dem mitten im Sommer stattfindenden Kindlestorytelleraward einzureichen. Gleichberechtigung für Weihnachtsgeschichten! 

7. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Von den Rezensionen hängt vor allem mein finanzieller Erfolg ab. Ich habe ja schon erleben müssen, wie gleich nach Veröffentlichung eines Buches schlechte Rezis von Autorenkollegen vergeben wurden, die das Buch dann in den Abgrund gerissen haben. Nach einiger Zeit verschwinden die wie durch Zauberhand wieder und die Bücher erholen sich. Aber das finde ich dermaßen fies. Ein-Sterne-Rezis finde ich unfair, weil das bedeutet, dass es schlechter nicht geht. Also weder Cover noch Text oder irgendwas überzeugt. Die Besserwisser-Mami-Kommentare unter meinen Büchern, in denen Mütter die Hauptrolle spielen, ärgern mich auch total, weil da einfach jemand mal seine Erziehungsansichten kundtun muss. Dabei schreibe ich nichts Kontroverses. Es geht um simple Sachen wie selber Abschnallen im Auto oder ein Schulkind, das mit seiner Schwester allein den Fußweg zur Schule antritt. Ätzend diese Kommentare dazu! Und dann ärgern mich die "noch nie so viele Rechtschreibfehler gesehen" - Rezis. Kein Buch ist fehlerfrei, aber wenn ich nach der Veröffentlichung noch Fehler gemeldet bekomme von Lesern, was ich total nett finde, sind es höchstens mal einer oder zwei im gesamten Buch. Leider weiß noch nicht jeder, dass wir eine neue Rechtschreibung haben und denkt deshalb, ich hätte Fehler gemacht. Das nervt! Bei Rezensionen bin ich möglicherweise insgesamt etwas empfindlicher, weil sie so sehr ins Gewicht fallen. Ansonsten kann ich mit konstruktiver Kritik super umgehen. Ich will wissen, ob die Emotionen so rüber kommen, wie ich das wollte, ob man Handlungen nachvollziehen kann. Ich schreibe ja schließlich nicht nur für mich. Ich habe glücklicherweise einen schönen Kreis an Leuten, die mir ehrliches Feedback geben.

8. Wenn du an die Schule zurückdenkst, was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Mathe war mein Lieblingsfach, weil ich darin einfach spitze war. Russisch mochte ich nicht wegen der Lehrer, die ich hatte. Schade eigentlich!

9. Mich würde dann noch brennend interessieren, hattest du so eine richtige Teenagerliebe?

Nein. Ich bin Serienmonogamistin und fing damit erst spät an.

10. so spontan… was fällt dir mit deinen Namenbuchstaben sofort ein?

M – Mathe
A – Arbeit
R – Riese
I – Igel
T – Tod

B – Bart
E – Ehe
R – Rummel
N – Nase
S – Siegel
O – Ohr
N – Neun

Interview mit May B. Aweley

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1. Wer ist May B. Aweley? Magst du dich mal vorstellen?

May ist eine blutrünstige Rothaarige mit schräger Mordlust- Fantasie, die sie gern auslebt. #May lacht# Nein, nicht wirklich. Das heißt, rothaarig bin ich tatsächlich. Und mein Hobby ist vielleicht ebenfalls seltsam. Ich glaube, es gibt wenig Morde im Realleben, die ich nicht schon gesehen oder gehört habe, sofern sie irgendwie als Reportage verfilmt wurden. Ich mag Verbrechen und ebenfalls die mühsame Jagd nach dem Mörder hinterher. Es fasziniert mich, in die Köpfe einzutauchen – mal wie ein Verbrecher zu denken, mal wieder auf der »guten« Seite zu stehen. Im normalen Leben bin ich eine gelegentlich Kekse/Kuchen backende Mutter, eine gelegentlich »nicht verpeilte« Ehefrau, Tochter, Nichte und Katzenmama. Bei besonders traurigen Filmen, brauche ich Taschentücher, doch wenn gemordet wird, leuchten meine Augen wieder.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und warum schreibst du mit einem Pseudonym?

Zum Schreiben bin ich … ja wie eigentlich? Lesen war schon immer meins. Als ich in die Schule kam, konnte ich bereits fließend lesen; anders als meine Mitschüler. Und ich wurde zum absoluten Bücherwurm, wenn ich nicht gerade eine kleine Räubertochter war. Etwa mit 12 Jahren schrieb ich erste Gedichte. Dann kam der Schnitt; meine Eltern beschlossen, nach Berlin auszuwandern. Mit etwa 14 Jahren lernte ich mühsam meine zweite Muttersprache, in der ich heute Bücher schreibe. Aber es dauerte noch lange, bis ich wirklich das erste Buch schrieb. Mein allererstes war eine Diplomarbeit, die ich gar nicht so schwer fand. Danach bekam ich recht schnell zwei Kinder hintereinander und die Chance, eine Mutter-Kind-Kur zu machen. Als Ergebnis meiner Abende mit den Müttern entstanden viele nächtliche Notizen zum Thema: Wessen Schwiegermutter ihrer Schwiegertochter das Leben mehr zur Hölle macht? Zu Hause angekommen, fügte ich meine Notizen zu einem Buch zusammen. Seitdem habe ich nicht aufgehört zu schreiben. Nur das Thema wechselte von Roman zu Thriller. Ich bin mit der Wahl in Harmonie.

Warum Pseudonym? Einerseits um meine Familie zu schützen. Mein Name ist einfach sehr selten. Ich wollte nicht, dass meine Kinder seltsam angesprochen werden, oder Mütter gar Angst haben, uns Kinder für gemeinsames Spiel in Obhut zu geben. Oder dass eines Tages ein seltsamer Leser an meine Tür klopft. Eine andere Erklärung ist vielleicht weniger persönlich. Da meine Bücher bisher in New York spielen, brauchte ich einen amerikanischen Namen, dass es mir jemand abnimmt, was ich so schreibe. Wir haben im Kopf ein kleines Zentrum für Harmonie. Wenn etwas unstimmig erscheint wie, dass die Bücher einer deutschen Autorin in Amerika spielen, dann stört uns das oft unterbewusst. Mit dem Pseudonym wollte ich es verhindern. Und May ist mein absoluter Lieblingsname.

3. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Mein Ritual ist: Ruhe. Und ein Becher Kaffee neben der Tastatur. Mehr nicht.

4. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Wie läuft das bei Selfpublishing ab?

Wenn das Buch veröffentlicht wird, wird es überall beworben. Schließlich sollen alle erfahren, dass es ein Buch von mir gibt. Das bedeutet, ich bewege mich viel in der Social Media. Manchmal gibt es Verlosungen etc. Alles, was hilft, mich bekannt zu machen.

5. Du hast auch schon mehrere Bücher geschrieben? Erzähle uns bitte etwas davon… Und warum ausgerechnet das Genre “Thriller”?

Das erste Buch »Puppenbraut« entstand, als mein Großer etwa 2 km in der ersten Klasse zur Schule gehen sollte. Der Weg führte an einem entlegenen Park vorbei. Es dauerte etwas, dass ich mich daran gewöhnen konnte. Während ich mein Kind mit einem Lächeln im Gesicht laufen ließ, bibberte ich innerlich. Also stellte ich mich meinen Ängsten. Und anstatt sie an mein Kind weiterzugeben, donnerte ich sie in die Tastatur. So entstand der erste Thriller, in dem es um die Entführung eines Kindes durch einen Pädophilen geht. Das zweite Buch war leichter. Im ersten kam laut der Meinung meines Mannes mein FBI-Team zu kurz dran, also »lud« ich es im zweiten (»Existenzlos«) dazu. Dabei lernte ich mein Ermittlerteam so gut kennen, dass die Bücher: »Der Angstheiler«, »Lauf, Sophie«, sowie »Erlöse uns« entstanden. Mein derzeit letztes publiziertes Buch mit dem Namen »Erinnerung aus Glas« war ein Experiment für diejenigen Leser, die an der Ermittlungsarbeit weniger interessiert sind. Darin geht es um eine Illusion der Liebe und wie immer um Serientäter. Das neueste Projekt, das ich gerade noch endkorrigiere, ist wieder ein Experimentalbuch, das in Berlin spielt. Es ist ein Zugeständnis an einen lieben Menschen, seine Geschichte zu erzählen; nur dass ich statt einem Drama – ein Thriller gebastelt hatte. Aber langsam vermisse ich mein FBI-Team.

6. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Und wie! Am schlimmsten kann es sein, wenn ich in den Kopf eines Täters hineinspringe und seinen Gedanken folge. Sie sind manchmal so verrückt und böse, dass ich Zeit zum Erholen brauche, wenn ich ein Kapitel geschrieben habe. Wenn meine Ermittler oder meine Protagonisten Erfolge haben, fiebere ich natürlich mit. Und runzle die Stirn, wenn sie sich in Gefahr begeben. Das Schreiben kann eine emotionale Achterbahn sein …

7. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Mal abgesehen von einer Veröffentlichung ist das schönste Moment, wenn ich meine Leser treffe (auf Messen) bzw. wenn sie mir schreiben, dass ich ihnen mit meinem Buch tolle Zeit geschenkt habe. Dafür die ganze Mühe, die ein Buch mit sich bringt! Es macht mich glücklich.

8. Hast du schon Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, möchtest du uns etwas darüber berichten?

»Keine Ideen«, was soll das für ein Zustand sein? In meinem Kopf schlummern tausende Ideen, die nur Zeit brauchen. Ich hoffe, sie finden alle zu Papier, bevor ich meine Augen für immer schließen muss. Soviel will ich verraten… Nach zwei langen Büchern ohne mein FBI-Team habe ich Sehnsucht entwickelt. Ich möchte sie wiedersehen. Das sollte im nächsten Projekt passieren.

9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen? Immer wieder ein heißes Thema?

Die Rezensionen der Leser (wohlgemerkt nicht die der Kollegen, die sich als Leser tarnen) sind mir sehr wichtig. Die sauge ich auf, denn ich will gern wissen, was der Leser vermisst, was ihm gut gefallen hat. Manche der »Vorschläge« landen direkt im nächsten Projekt, daher sind sie für mich essentiell. Jedem Autor ist es klar, dass er den Geschmack aller Leser nicht treffen wird. Was jemand ganz toll fand, findet der nächste langweilig. Das ist okay so! Aus negativen Beurteilungen kann man sehr viel lernen, sofern sie ehrlich gemeint sind. Der Umgang damit muss von jedem Schreibling erst gelernt sein. Wer schreibt, offenbart viel von sich selbst, ist daher zunächst nicht immun gegen Kritik. Mit den Jahren lernt jeder Schreibling, mehr oder minder erfolgreich gelassen zu sein.

10. Etwas aus der Vergangenheit: Wenn du an die Schule zurückdenkst, was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Mein allerliebstes Fach war schon immer Mathematik, das ich jahrelang dann auch gelehrt habe. Warum? Weil Mathematik so wunderschön logisch ist. Was kaum einer so wahrnimmt – ohne Mathematik, gäbe es keine Kunst, keine Musik, keine Verständigung. Es ist das Fach, das unser Leben am meisten prägt und Grundlage für alle Wissenschaften stellt. Ich sehe selbst Sprachen oft mathematisch. Manche sind es sehr – wie die slawischen. Manche weniger – wie Englisch. Es ist für mich eine gefühlte Sprache – voller Idiome. Sie folgt den Regeln nicht so streng, wie es andere tun. Also war mein Lieblingsfach ein Fundament für all das, was wir für uns im Laufe der menschlichen Entwicklung erarbeitet haben. So richtige Hassfächer hatte ich nicht. Jedes Fach kann etwas Faszinierendes beinhalten. Obwohl ich ein Mathematik-Physik-Schüler war, konnte ich mich nicht weniger für Erdkunde begeistern. Vielleicht mochte ich am wenigsten aber Musik, obwohl mich Musik jeden Tag begleitet. Ohne Klassik gibt es bei mir keine Zahnbehandlung oder Sonstiges. Musik ist Balsam für die Seele. Und ohne Musik gibt es keine Balance. Aber Musik ist für mich etwas, das einen durchdringt und etwas mit einem macht. Etwas, was dich zugleich entsetzen und dich in Euphorie versetzen kann. Da war es mir unwichtig, wer das Werk komponiert hatte oder ob ich die Noten lesen kann. Was es mit mir gemacht hat, war mir wichtig. Leider schlechte Voraussetzung für ein Schulfach.

Interview mit Konstanze Harlan

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1. Wer ist Konstanze Harlan? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Gern! Ich lebe mit Mann und Kindern im schönen Hamburg und bin in meinem anderen Leben Opernregisseurin. Deshalb ist Konstanze Harlan ein Pseudonym. Mit der Geburt unserer Kinder habe ich mit dem Schreiben begonnen und vor einem Jahr meinen ersten Roman „Wer den Frosch küsst“ veröffentlicht, eine Geschichte, die ich mir auf dem Spielplatz ausgedacht habe.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Begonnen hat es mit Theaterstücken, die ich selbst inszeniert habe. Die Elternzeit habe ich genutzt, um mal etwas Längeres zu schreiben und damit einen Kindheitstraum zu verwirklichen.

3. Wie lange, hast du immer an einen deiner Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang?

Nein, das erste hat natürlich am längsten gedauert (zweieinhalb Jahre), weil ich es eigentlich zweimal geschrieben habe. Das zweite hat dann „nur“ noch ein Jahr gebraucht, beides inklusive Lektorat. Natürlich habe ich mittlerweile mehr Routine und weiß schon besser, wie ich meine Geschichte strukturieren muss.

4. Mittlerweile sind es Zwei Romane? Willst du uns über diese Beiden etwas erzählen? Buchcover und Klappentexte…

„Wer den Frosch küsst“ – mein erster Roman – erzählt von dem harten Weg einer alleinerziehenden Schauspielerin zurück ins Showbusiness.
Klappentext: Früher war Cecilia ein Fernsehstar, heute ist sie Kellnerin und Mutter eines Fünfjährigen. Als wäre das nicht genug, baggert der Besitzer des Cafés sie derart unverfroren an, dass sie kurzerhand ihren Job schmeißt. Nach einem ernüchternden Termin beim Arbeitsamt hat sie keine andere Wahl, als sich ihrer Vergangenheit zu stellen und um eine zweite Chance als Schauspielerin zu kämpfen. Doch damit geht das Chaos erst richtig los. Auf einer Networking-Party trifft sie den vermeintlich brotlosen Schauspieler Alex und verbringt eine heiße Nacht mit ihm. Als sie ihm zu ihrem Schrecken kurze Zeit später bei einem Casting begegnet, entpuppt er sich ausgerechnet als Chef der Produktionsfirma. Doch damit nicht genug. Wenig später wird ihr morgens übel und ausgerechnet jetzt taucht auch noch der Vater ihres Sohnes auf …

„Puccini zum Frühstück“ ist nicht nur ein Liebesroman – er berichtet auch von meiner persönlichen großen Liebe für die Oper. Ich wollte die Leser mit in diese für viele unbekannte, aber ganz besondere Welt nehmen.
Klappentext: Neues Leben, neuer Job und das totale Liebeschaos. Nie hätte Charlie gedacht, wie rasant sich mit ihrem ersten Arbeitsvertrag am Theater alles verändern würde. Immerhin war sie noch nie verliebt und jetzt gibt es gleich zwei Männer, die in ihren Gedanken herumspuken. Doch eigentlich hat sie für die Liebe gar keine Zeit. Überraschend darf Charlie bei der nächsten Opernproduktion als Dramaturgin ins kalte Wasser springen. Dumm nur, dass die Regisseurin keine Gelegenheit auslässt, sie zu schikanieren. Ein paar Katastrophen später ist sogar die Premiere gefährdet. Wird das das Ende einer kurzen Karriere sein? Und welcher Mann ist nun ihr Mister Perfect?

5. Könntest du deinen Arbeitsplatz beschreiben? Vielleicht mit Photo!

Ich schreibe überall, wo man mich lässt. Auf einer Spielplatzbank, in Wartezimmern oder in der Ballettgarderobe meiner Tochter. Das Foto habe ich an unserem Küchentisch aufgenommen.

6. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Die Nominierung für den „Deutschen Selfpublishing Preis“ im vergangen Jahr. Dass mein Roman aus 1200 anderen ausgewählt wurde, war ein fantastisches Gefühl für mich – besonders weil „Wer den Frosch küsst“ bei der Nominierung erst wenige Wochen auf dem Markt war. Ein unbezahlbarer Moment für mich!

7. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Immer. Das Schwierige ist tatsächlich, wieder aus dem Gefühl in die Realität zu treten, wenn meine Schreibzeit vorbei ist.

8. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Rezension sind immens wichtig, damit andere Leser sich ein Bild von dem Buch machen können. Deshalb freue ich mich über jede Einzelne. Auch über fundierte Kritik bin ich dankbar. Ich sehe mich als Lernende und finde es toll, wenn ich mich verbessern kann.

9. Du bist ja jetzt nicht nur Romanautorin, sondern du bist Ehefrau, Mutter und Hausfrau! Wie koordinierst du all die Tätigkeiten? In welcher Zeit fühlst du dich am wohlsten?

Das kommt drauf an. Wenn mir eine Geschichte unter den Nägeln brennt, dann möchte ich am Liebsten überhaupt nicht gestört werden, bis jede Idee aufgeschrieben ist. Das klappt aber nur sehr selten. In der Regel aber genieße ich die Zeit, die ich mit den Kindern habe. Ich habe mich bewusst entschieden, weniger zu arbeiten und so viel wie möglich für sie da zu sein. Seit sie da sind, bin ich viel strukturierter geworden und erledige Aufgaben deutlich schneller. Das ist ein Segen und meiner Meinung nach eine der wesentlichen Qualitäten von Eltern im Berufsleben. Am besten geht es mir, wenn wir als Familie zusammen sind und etwas gemeinsam machen.

10. Und die letzte Frage: Welche Jahreszeit magst du am liebsten und weshalb?

Ich liebe die ersten Tage im Frühling, wenn man die Jacke zuhause lassen kann und die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut spürt. 

Interview mit Antonia Günder-Freytag

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1. Wer ist Antonia Günder-Freytag? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Ich bin wohl eine Kaffeesüchtige Gummibärchenabhängige Schreibwütige Faulenzerin, die hin und wieder einen Anfall bekommt und dann kaffeetrinkend gummibärchenkauend am Laptop hängt und meiner kriminellen Ader freien Lauf lässt. Ansonsten bin ich viel draußen in der Natur, kümmere mich um meine drei ehemaligen Zirkus-Shetlandponys und gehe sehr viel mit meinem rumänischen Hund spazieren. Dabei sammle ich Kräuter und Heilpflanzen (für Mensch und Tier) und beschäftige mich nebenher noch mit Malerei. Eigentlich würde ich gern noch viel mehr machen, aber immer ist irgendwann der Tag rum.

2. Die wohl meist gestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Mir wollte keiner mehr zuhören, da habe ich angefangen, es aufzuschreiben.

3. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Nein. Ich fühle es nicht mit, ich lebe es. Ich bin dann traurig, witzig oder gespannt, ob es gut ausgeht … Ich kann mich nämlich beim Schreiben noch selbst überraschen.

4. Wie viele Bücher hast du insgesamt schon geschrieben?

Eine fünfteilige Krimireihe und zwei Einzelromane sind bereits erschienen. Ein neuer Krimi liegt bei meiner Agentur, ein fertiger historischer Roman wartet auf die letzte Überarbeitung und das Korrektorat. Zwei weitere Romane dümpeln fertig auf der Festplatte – ein Kinderbuch und noch ein Fantasy-Buch … Sagen wir also mal so – erschienen 7 – bald werden es 9. Wenn die Agentur fündig wird, 10. Wenn ich endlich mal den Hintern hochbekomme – 13.

5. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Auf keinen Fall. Ich bin doch nicht wahnsinnig. Tut mir auch leid für die Fans … Ich schreibe, wenn es hochkommt, ein bis zwei Geschichten im Jahr. Davon erscheinen welche gleich, andere bleiben erst mal so lange auf Halde, bis ich wieder was damit anfangen kann. Ich habe unglaublich viele Idee, aber ich habe auch noch ein Leben nach dem Buch.

Gut, ich darf nicht zu lange Pause machen, sonst verliert mich die schreibende Zunft endgültig. Aber so ein bis zwei Stunden müssen es schon sein.

6. Du bist ja jetzt nicht nur Romanautorin, sondern du hast ja auch eine Arbeitsstelle. Wie koordinierst du all die Tätigkeiten? In welcher Zeit fühlst du dich am wohlsten?

Ein perfekter Tag also? Ein perfekter Schriftstellertag sieht bei mir so aus: 5:00 Uhr aufstehen, einen Liter Kaffee brauen, durchs Internet wuseln – nur lesend, nicht selbst postend. Danach einen Zettel nehmen und alles aufschreiben, was man so vor hat … Neuen Kaffee kochen und sich damit an den Computer setzen. Computer an und dann feststellen, dass man a) viel zu abgelenkt ist durch das, was man schon wieder alles gelesen hat und b) zu aufgedreht ist, durch den vielen Kaffee. Also erst mal was im Haushalt machen und mit dem Hund zu den Pferden fahren. Mittagessen. Müde aufs Sofa. Neuer Kaffee … Mal einen Punkt vom Zettel abarbeiten (Haushalt und so ein Zeug – es macht richtig Freude, wenn man das Wort „Staubsaugen“ durchstreichen darf) – feststellen, dass der Hund wieder raus will. Will man auch. Abendessen. Fernseher oder Buch lesen lockt. Gebe ich nach? Ja. 22:00 Uhr müde vom Lesen ins Bett – dort noch eine halbe Stunde lesen – Wecker ganz früh stellen, damit man die Dinge reinholt, die man gestern nicht geschafft hat – schlafen. Von Dingen träumen, die man schreiben will, malen will … Also 4:45 Uhr aufstehen … Kaffee kochen …

7. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Ich freue mich über jede Rückmeldung. Schlechte Rezensionen hatte ich noch nie. Aber wenn ich eine bekäme, würde ich mich damit auseinandersetzen. Mir überlegen, ob was Wahres daran ist und dann dem Einwurf stattgeben und versuchen, es das nächste Mal besser zu machen.

8. Wenn du an die Schule zurückdenkst, was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Liebstes Fach: Literatur – ich glaube die Antwort erübrigt sich.

Blödestes Fach: Kalkulation – ich konnte einfach nicht akzeptieren, dass man in Großküchen damals noch mit einem viertel Pfennig kalkulierte, aber für ein Kartoffelgericht die Hälfte von einer Kartoffel wegschnitzte, um kleine runde Bällchen zu erhalten. Der Rest der Knolle kam in den Müll … also da vergeht mir persönlich die Kalkulation – mal abgesehen davon, dass ich in Mathe ´ne Niete bin.

9. Hattest du schon so ein richtig peinliches Erlebnis?

Wahrscheinlich. Aber ich habe es mir nicht gemerkt.

10. so spontan… was fällt dir dazu ein?

Lieblingsfarbe: Grün
Lieblingsbuch: äh … spontan … äh … nur eins? … äh …räusper… Die Unendliche Geschichte vielleicht
Lieblingsschriftsteller(in): äh … (weiter siehe oben) Mankell
Lieblingsgetränk: jetzt spontan: Kaffee!!!
Liebligsfilm: äh … (s.O.) … Ritter aus Leidenschaft
Lieblingsschauspieler(in): Leonardo DiCaprio, aber die Antwort war nicht spontan, sondern gut gewählt
Lieblingsort: Daheim
Lieblingsland: Weltenbürger
Lieblingshobby: Schlafen

Interview mit Ulrike Sosnitza

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1. Wer ist Ulrike Sosnitza? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Photographie von Gerhard Bayer

Ich bin ein Büchernarr. Lesen gehört zu meinem Leben wie Luft und Schokolade. Kein Wunder, dass ich nach dem Abitur erst mal Bibliothekarin wurde. Das Schreiben von Büchern fand ich allerdings schon immer spannender als deren Verwaltung. Außerdem liebe ich meine Familie und meinen Garten. Früher habe ich auch sehr viel fotografiert und im Chor gesungen, dazu fehlt mir aber heute leider die Zeit.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich war fünfzehn, unglücklich verliebt und fing an, Gedichte über meine Gefühle zu schreiben. Daraus entwickelte sich dann alles andere. Kein Wunder, dass ich gerne Liebesromane schreibe.

3. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Natürlich, sonst wird das Ganze eine hölzerne Sache. Man muss nur aufpassen, im Kontakt mit anderen Menschen wieder in eine normale Stimmung zu kommen und sie nicht wütend anzuschreien, wenn man gerade einen Streit beschrieb.

4. Wie viele Bücher hast du insgesamt schon geschrieben?

Geschrieben habe ich sechs Romane, von denen vier bislang veröffentlicht wurden.

5. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Es ist alles ein steter Fluss – nach Abgabe eines Manuskriptes ins Lektorat mache ich meist gar keine Pause, sondern überlege, was als Nächstes kommen soll. Oder recherchiere bereits, wenn ich weiß was kommt. Zum Veröffentlichungszeitpunkt habe ich bei den letzten Büchern meist schon mehr als die Hälfte des kommenden Projektes fertig. Ich genieße das sehr.

6. Könntest du deinen Arbeitsplatz beschreiben?

Mein Schreibtisch steht quer zu einem Fenster, so dass ich in mein Arbeitszimmer voller Bücher schauen kann und auch aus dem Fenster auf eine wunderschönen alten Baum, eine Esche. Hinter der Esche fließt ein kleiner Bach, den ich gluckern hören kann, wenn das Fenster geöffnet ist. Genauso wie die Gänse und Hühner des benachbarten Bauernhofes. Wir leben sehr idyllisch. Auf meinem Schreibtisch habe ich eine Funktastatur und einen ziemlich alten Bildschirm, der PC steht unterm Tisch. Und vor mir steht ein Flipchart mit Fotos und Notizen zu meinem jeweiligen Projekt. Es ist ein ziemlich schöner Arbeitsplatz, muss ich sagen.

7. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen?

Das Feedback meiner Leserinnen ist mir sehr wichtig. Ganz egal, wer diese Leserin ist – denn auch Lektorinnen sind in erster Linie Leser. Kritik annehmen zu können zeichnet für mich Professionalität aus. Sich alles in Ruhe anhören, drüber nachdenken und dann entscheiden, wie es weitergehen soll.

8. Wenn du an die Schule zurückdenkst, was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Das ist einfach: ich liebte Deutsch und hasste Sport.

9. Hattest du schon so ein richtig peinliches Erlebnis?

Ja, doch, in den vierundfünfzig Jahren meines Lebens ist schon allerhand peinliches zusammengekommen. Ich habe mal an einer Lesung teilgenommen, bei der ich eine unveröffentlichten Kurz-Krimi vortrug. Während ich so las und las dachte ich auf einmal – komisch, der Stapel der Seiten ist so dünn. Schaue auf die letzte Seite und: es war nicht die letzte. Ich hatte drei Manuskriptseiten zu Hause im Drucker liegen gelassen. Das war echt peinlich. Ich habe dann das Publikum raten lassen, wie der Krimi ausging. Es kamen ein paar sehr lustige Ideen zusammen.

10. so spontan… was fällt dir dazu ein?
Lieblingsfarbe: Rot
Lieblingsbuch:
Der Wolkenatlas von David Mitchell
Lieblingsschriftsteller(in): Patricia Highsmith, Jane Austen, Virginia Woolf, Joanne K. Rowling
Lieblingsgetränk: Ostfriesentee

Lieblingsfilm: Game of Thrones
Lieblingsschauspieler(in): Habe ich nicht, da gibt es so viele
Lieblingsort: Eine Bucht in der dänischen Insel Fünen, wo wir beim Ankern Schweinswale beobachtet haben
Lieblingsland: Schweden
Lieblingshobby: Im Garten sitzen und den Eichhörnchen zuschauen

Interview mit Lilli Beck

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Lilli Beck? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Photographie von Susie Knoll

Sich selbst zu beschreiben ist ja nicht so einfach, deshalb hier die Biografie, die man auch auf meinen Büchern findet:
Lilli Beck wurde in Weiden/Oberpfalz geboren, wo sie auch aufwuchs und nach der Schulzeit eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau absolvierte. Ende 1968 wechselt sie nach München. Nach zwei Wochen tippen bei einem Rechtsanwalt, wurde sie von einer Modelagentin (es gab noch keine Casting-Shows) in der damaligen In-Disco ,Blow up’ entdeckt. Es folgten die ersten Fotos in Paris. Anschließend arbeitete sie u.a. für Zeitschriften wie BRIGITTE, landete wegen ihrer perfekten Beine auf Strumpfpackungen und Plakaten, war die Pirelli-Kühlerfigur der 70er Jahre und Covergirl auf der LP “Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz” von Marius Müller-Westernhagen. Zwischendurch absolvierte sie ein Schauspielstudium, war Cutterassistentin, (u.a. bei Wim Wenders’ “Der amerikanische Freund”), und bekam erste TV- und Filmrollen. Durch die intensive Arbeit mit Texten begann sie, Kurzgeschichten zu verfassen. Nach der Geburt ihrer Tochter gab sie die Schauspielerei auf und wechselte hinter die Kamera als Visagistin. 2000 verließ sie die Welt des schönen Scheins, um nur noch zu schreiben. 2002 die ersten Veröffentlichungen von Kurzkrimis.
Aber ich bin auch Privatperson, ziemlich praktisch veranlagt, träume ständig vor mich hin, bin gerne allein, kenne keine Langeweile, lese viel, gucke auch gerne in die Glotze oder gehe ins Kino. Ich hasse Hausarbeit, koche aber sehr gerne und zwar täglich, verabscheue Fertigprodukte, kaufe vorwiegend Bio, achte auf Inhaltsstoffe in allen Produkten und habe im letzten Jahr meinen Konsum an Klamotten & Co. drastisch reduziert. Und als alte Hippiefrau träume ich immer noch vom Weltfrieden, obwohl das gerade mal wieder total unrealistisch ist.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und warum schreibst du mit Pseudoyme?

Während meiner Modelzeit habe ich regelmäßig Tagebuch geschrieben, was dem Romanschreiben gar nicht so unähnlich ist. Mitte der 80er Jahre habe ich dann mit Kindergeschichten weitergemacht und einige auch an den Dtv-Verlag gesandt. Als die Lektorin mich ermutigt hat, es mit einem Kinderroman zu versuchen, hat mich der Ehrgeiz gepackt. Bis zu meinem ersten Roman “Reich heiraten” hat es aber noch eine Weile gedauert und ich musste viele, viele Absagen einstecken. Erst 2008 erschien dann mein erster Roman “Reich heiraten” im Rowohlt-Verlag. Er handelt von einer Hippiefrau, die sich nie um Geld gekümmert hat und glaubt, durch eine reiche Heirat ihre Geldsorgen lösen zu können. Aber wie wir alle wissen: Geld macht nicht glücklich. Es stört aber auch nicht wirklich, sagt Betty, die Heldin in dieser Geschichte.
Die Pseudonyme waren und sind nicht meine Idee, die Verlage und Buchhandlungen stecken einen gerne in Genre-Schubladen, und da ich für Couchgeflüster eine jüngere Protagonistin hatte, wollte Rowohlt ihn nicht unter Lilli Beck veröffentlichen. Ähnlich war es beim Weihnachtsroman “Die hässlichste Tanne der Welt”, da musste noch mal ein neuer Name her. Im Januar erscheint nun bei Blanvalet ein Frauenroman mit einer älteren Protagonist unter dem Pseudonym Lilli Marbach, denn die Lilli Beck steht bei Blanvalet für historische Romane.

3. Wie lange, hast du immer an einen der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und wie viele Bücher sind es bis heute schon geworden?

Für die heiteren Frauenromane rechne ich von der ersten Idee bis zur finalen Manuskriptabgabe ca. 6 Monate, bei den historischen dauert es 1,5 – 2,5 Jahre.

4. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Ein großartiger Moment war natürlich der erste Buchvertrag von Rowohlt im Jahre 2007, und dann der ersten Vertrag für ein Hardcoverbuch, Glück und Glas, für den der Verlag auch eine Buchpremiere spendiert hat. Grundsätzlich bin ich aber jeden Tag happy, weil ich schreiben darf und mittlerweile bereits am 12. Buch arbeite.

5. Könntest du deinen Arbeitsplatz beschreiben?

Am Schreibtisch recherchiere ich und in meinem Bettschreibtisch schreibe ich dann die Texte. Dort habe ich keinen Internetzugang, das Handy ist ausgeschaltet und ich kann mich ganz auf meine Geschichte konzentrieren.

6. Woher hast du die Ideen zu deinen Romanen?

Ideen “überfallen” mich oft bei einem Spaziergang. Bei den historischen Projekten ergeben sie sich aber auch beim Recherchieren.

7. Mittlerweile habe ich dich schon mehrmals getroffen, und weiß aus einigen Gesprächen, das du mal gemodelt hast? Du bist immer noch eine sehr hübsche Frau, warum übst du diesen Beruf nicht mehr aus, sondern erzählst uns Geschichten?

Vielen Dank für das Kompliment, aber ich habe es nur wegen der guten Bezahlung gemach und hatte nie vor, ewig zu modeln. Es ist ein oberflächlicher, stumpfsinniger Job, mit vielen Reisen. Abends sitzt man dann oft allein in einem Hotelzimmer oder man hetzt zum Zug, weil der Fotograf mal wieder kein Ende fand. Ist man erfolgreich, muss man jederzeit bereits sein, hockt quasi permanent auf gepackten Koffern und das Privatleben kann man vergessen. Sehr frustrierend. Dazu kommt die ewige Angst vor Falten, dem Alt- und Fettwerden. Und ab 30 schaffen es nur die ehemaligen Top-Top-Models wie Claudia Schiffer & Co noch gebucht zu werden. Und diese Glitzer-, Glamourwelt, von Frau Klum im TV, ist reine Fiktion.

8. Wie wichtig sind für dich die sozialen Netzwerke?

Sehr wichtig, zwar sehr zeitaufwenig, aber doch eine wunderbare Möglichkeit mit den Lesern in Kontakt zu kommen und zu bleiben.

9. Wie würdest du deine Freizeit verbringen und wie sieht sie in der Realität aus?

Ich würde gerne mal einen langen Urlaub machen, allerdings bin ich kein Sonne-Strand-und-Meer-Typ. Ich liebe Städtereisen, und die sind sehr teuer. Dazu kommt meine Vorliebe für Luxushotels.

10. Was liest du eigentlich selbst? Bevorzugst du ein bestimmtes Genre?

Ich lese sehr viel, was ich nicht mag, sind brutale Krimis, erotische Romane oder Dystopien.

Interview mit Gabriele Diechler

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1.Wer ist Gabriele Diechler? Magst du dich mal vorstellen?

Ich bin 1,60 m klein, trage meine Haare super kurz und werde oft auf meinen offenen, wachen Blick angesprochen (dann muss es wohl stimmen … ). Ich liebe die tiefe Freude in meinem Herzen. Sie ist der Motor, meine Inspiration für alles, was jeder Tag so mit sich bringt. Und natürlich liebe ich Bücher, seit ich lesen kann.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Das Schreiben begann mit einem Tagebuch, das ich zum Geburtstag geschenkt bekam. Ich war sofort verliebt in das grüne Büchlein, und gleich am nächsten Morgen schrieb ich den ersten Eintrag hinein. Später habe ich mich viele Jahre mit dem Thema Psychologie befasst. Mich interessieren die Hintergründe … warum Menschen tun, was sie tun … Das ist für mich das Wichtigste am Schreiben – neben einer tragfähigen, spannenden Geschichte. Ich mag es Figuren mit Ecken und Kanten zu erschaffen, und zu erzählen, warum sie das tun, was in meinen Romanen geschieht.

3. Wie lange, hast du immer an einem der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Wie viele sind es denn schon geworden?

Ich schreibe an jedem Roman circa ein Jahr, inklusive Recherche. Inzwischen sind sieben Romane veröffentlicht. Der achte erscheint am 27. Oktober und wird „Schokoladentage“ heißen. Zusätzlich habe ich einige Kinder- und Jugendbücher geschrieben und sechs Filme für ARD und ORF, alles Komödien fürs Hauptabendprogramm.

4. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Wenn ich ein Manuskript abgebe und das Lektorat beginnt, nehme ich mir jedes Mal vor, eine kleine Pause einzulegen. Im Garten auf der Bank sitzen, neue Rezepte ausprobieren, vielleicht einen Kurzurlaub mit meinem Mann und meiner Tochter einschieben … aber es kommt immer anders. Ich schreibe den Titel des nächsten Romans in meinen PC und schon geht es weiter. Frag mich nicht, warum das so ist. Aber es läuft sicher beim nächsten Mal wieder genauso ab.

5. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Der schönste und irgendwie auch berührendste Moment war, als meine Agentin mich anrief, um mir mitzuteilen, dass der Insel Verlag meinen Roman „Ein englischer Sommer“ einkaufen möchte. Kein Witz, diese Szene hatte ich Tage zuvor genauso in meinem Kopf gesehen. Das war irgendwie verrückt und wunderschön.

6. Hast du schon Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, möchtest du uns etwas darüber berichten?

Der nächste Stoff existiert bereits als ausgearbeitetes Exposé. Meiner Agentin gefällt die Story, und mir natürlich auch. Diesmal entführe ich meine Leserinnen und Leser nach New York City und in die Hamptons. Die Geschichte ist sehr bewegend. Ich habe sie schon seit Jahren im Kopf. Also werde ich diesen Herbst anfangen, sie zu erzählen. Ich freue mich schon darauf, Emma, Ethan, und Geraldine … und den Hund Jimmy schreibend zu begleiten. Der Titel steht ebenfalls fest. Aber ein kleines Geheimnis muss bleiben.

7. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?

Kritik gehört dazu. Natürlich ist es nicht immer leicht, sie anzunehmen, aber sobald man schreibt, muss man gewillt sein, die Meinung der Leser zu respektieren. Ich schreibe allerdings erst mal für mich, denn ich bin, während des Schreibprozesses, auch die erste Leserin. Das Buch muss mir gefallen, mich berühren, mich bewegen … und wenn meine Leserinnen und Leser ähnlich empfinden ist das ein riesengroßes Geschenk.

8. Welches von den folgenden Fragen, trifft eher auf dich zu?

Kaffee oder Tee? – Tee
Sommer oder Winter? – Sommer
Gut oder Böse? – Ich sehe mein Leben als große Chance Liebe zu empfinden und zu verschenken, deshalb: weder gut noch böse, sondern liebevoll …
Süß oder Sauer? – Lieber Süßes, aber auch Saures …
Print oder Ebook? – Print. Ebook habe ich versucht, aber ich vermisse die Haptik und den guten Geruch der Bücher.
Film oder Buch? – Ich mag Bücher und Filme, aber wenn ich wählen muss, dann ein Buch.
Fernsehen oder Lesen? –Lesen. Weil dabei eigene Bilder im Kopf entstehen … und man das Tempo selbst bestimmen kann.

9. Das, was du schon in deinem Leben erreicht hast, ist es das was du wolltest? Was würdest du ändern wollen?

Ich würde nichts ändern wollen, denn ich habe großen Respekt vor der Dynamik des Lebens. Alles kommt, wie es kommen muss. Deswegen sage ich immer: Gabriele, gib dein Bestes und dann lass los …

10. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?

Ja, man kann mich auf Messen antreffen. Am liebsten treffe ich mich mit Leserinnen, aber auch mit Kolleginnen und Kollegin tausche ich mich gerne aus. Hin und wieder hab ich auch mal eins dieser schicken Feste besucht. Das sind dann schöne Erinnerungen.

Interview mit Heike Fröhling/Leonie Haubrich

✽•*¨*•๑✿๑★ Autoreninterview ★๑✿๑•*¨*•✽

1. Wer ist Heike Fröhling/Leonie Haubrich? Magst du dich mal vorstellen?

Seit 1999 schreibe ich, angefangen von einer literarischen Erzählung im Kleinverlag über journalistische Texte, Heftromane, aktuell Psychothriller und Romane, die wieder eher in Richtung des Literarischen gehen. 3 Kinder, 3 Katzen, 2 Hunde, 1 Mann, da ist das Leben auch neben dem Schreiben mehr als ausgefüllt. So freue ich mich umso mehr, meine Hütte am Waldrand zu haben, wo ich völlig ungestört schreiben kann.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und warum schreibst du mit Pseudonym?

Schreiben war für mich schon immer meine Auszeit, mein Ausgleich, meine Leidenschaft, seit ich in der Grundschule schreiben gelernt habe. Ich habe es von Anfang an getan, ohne groß darüber nachzudenken. Bei den Psychothrillern war der Name „Fröhling“ nicht wirklich passend, das klingt nach Frühling oder fröhlich sein, aber nicht nach düsteren Spannungsromanen. So habe ich mir ein Pseudonym ausgesucht, das inzwischen auch offiziell im Personalausweis eingetragen ist.

3. Hast du Rituale beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Für mich gehört Schreiben, die Hütte, die Hunde und Tee zusammen. Sobald ich in der Hütte angekommen bin, der Tee gekocht ist, die Hunde sich hingelegt haben, fließt es wie von selbst.

4. Was machst du hinterher, wenn das Buch beendet und veröffentlicht ist? Stürzt du dich gleich in den nächsten Schreibmarathon?

Bei mir laufen meistens 2-3 Bücher parallel. Gerade bei den Verlagsbüchern dauert es einige Monate, bis das Buch dann herauskommt. Fertiggestellt habe ich es meistens ein halbes Jahr vorher. Gerade ist bei mir wieder solch eine „Zwischenphase“ zwischen verschiedenen Projekten:
– Projekt 1 (Verlagsbuch) „Weil du da bist“ erscheint am 7.5., das ist noch etwas hin. Zu tun gibt es für mich nichts.
– Projekt 2 (Psychothriller) „Dünenkind“, davon ist der 1. Teil schon im Korrektorat, der 2. Teil wird gerade vom Lektor überarbeitet. Auch hier muss ich nichts mehr tun, außer den Teil 2 in ein paar Tagen überarbeiten, die Änderungen aus dem Lektorat einfügen, und ans Korrektorat weiterleiten.
– Projekt 3 (Psychothriller) wird gerade von mir geplottet, auch erstelle ich das Cover für diesen Roman selbst mit professioneller Unterstützung.
Für meine Freundinnen ist es oft chaotisch, wenn sie mich auf ein Buch ansprechen, weiß ich nicht, von welchem sie reden, und wenn ich etwas erzähle, haben sie auch meistens den Überblick verloren.

5. Du hast auch schon mehrere Bücher geschrieben? Erzähle uns bitte etwas davon… Und warum ausgerechnet das Genre “Thriller” & “Frauenliteratur”?

22 Bücher sind zur Zeit erhältlich, wobei es noch einige Bücher gibt, die man nur noch antiquarisch bekommt und bei denen auch keine Neuauflage geplant ist. Dazu gehört zum Beispiel mein Erstlingswerk, die Erzählung „Blaues Integral“. Die Genres Thriller und Frauenliteratur hören sich erst einmal sehr unterschiedlich an, aber sie haben doch viel gemeinsam. Es sind zwei Pole von den extremsten Emotionen, die der Mensch zu bieten hat: Hass / Wut / Verzweiflung / Zerstörungslust bei den Thrillern, Liebe / Zuneigung / Freundschaft bei meinen Romanen. Wobei ich den Begriff „Frauenliteratur“ eigentlich nicht mag, versuche, ihn zu vermeiden. Warum soll ein Mann ein Buch nicht lesen, nur weil eine Frau die Protagonistin ist? Frauen lesen ja auch Bücher und sehen sich Filme an, wenn ein Mann die Hauptrolle bekommt.

6. Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Oja. Es passiert schon, dass ich mitweine und mitlache. Deshalb bin ich auch froh, dass mir keiner außer den Hunden überhaupt beim Schreiben zusieht. Auch wenn eine Veröffentlichung alles andere als privat ist, ist das Schreiben für mich etwas, das nur mir gehört.

7. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Das ist eine richtig schwere Frage. Sicher, ich war super froh, als ich das erste Mal (es war ein Text für eine Zeitschrift) richtig Geld für einen Text bekommen habe. Mein erster Verlagsvertrag mit Vorschuss war toll! Auf der Bild-Bestsellerliste zu sein, war toll. Die Überraschung, als der Postbote Blumen und Champagner gebracht hat, ein Überraschungsgeschenk vom Verlag für 50.000 verkaufte Exemplare des Islandromans, ja, das war auch toll. Das sind auch die Momente, die teilt man auf Facebook und Instagram, das gibt viel Zuspruch, das ist messbar, belegbar, nachvollziehbar. Aber ich muss gestehen: Ein einfacher guter Schreibtag, wenn das Schreiben wie von selbst fließt, wenn ich in die Geschichten eintauche, wenn mich die Figuren packen und in eine Richtung ziehen, die ich vorher nie geahnt habe, dann berauscht mich das absolut. Das sind die schönsten Momente, davon gibt es allerdings viele, nicht DEN schönsten Moment. Das ist auch das, warum ich schreibe, nicht aufgebe und auch einiges an Pannen eingesteckt habe, weil mich diese Momente beim Schreiben halten. Sie sind nicht außergewöhnlich, man kann sie nicht posten, aber ich liebe sie am meisten.

8. Hast du schon Neue Ideen für ein weiteres Buch? Wenn ja, möchtest du uns etwas darüber berichten?

Das ist schwer! Ich habe nur eine vage Idee bisher, bastele am Cover, versuche es zu formulieren auf Papier, aber bisher ist das, was existiert, noch absolutes Kraut-und-Rüben-Durcheinander. Auf jeden Fall wird es ein Psychothriller.

9. Wie wichtig sind dir die Rezensionen der Leser? Kannst du auch mit Kritik umgehen? Immer wieder ein heißes Thema?

Ein „heißes“ Thema nicht unbedingt, aber ein sehr zwiespältiges. Es gibt das begründete Lob, wenn jemand genau erklärt, was er warum gut fand. Das freut mich riesig und zeigt mir, was gelungen ist. Eine 5-Sterne-Rezension mit „schnelle Lieferung“, ja, das gibt es auch, aber was soll ich dazu sagen??? Nett, dass es den Sterneschnitt hebt? Da zucke ich mit den Schultern. Eine schlechte Rezension, in der jemand begründet, warum ihm etwas AM BUCH / AM TEXT nicht gefallen hat. Das ist interessant, ich frage mich dann schon, ob dadurch Verbesserungspunkte aufgezeigt werden. Wenn ja, ist das durchaus hilfreich. Aber es gibt auch die 1-Sterne-Rezensionen, wo jemand schreibt „blöd“. Oder: „Mein Kindle ist kaputt. “Ganz spannend: „Ein tolles Buch, ich kann es immer wieder lesen. Mein Lieblingsbuch“ – und dann einen Stern.
Rezensionen sind ungeheuer vielfältig, wie die Menschen auch. Manche lassen nur Frust ab, weil sie einen schlechten Tag haben, manche schreiben gar nichts zum Buch. Aber jede begründete Erklärung, egal ob positiv oder negativ, ist mir sehr wichtig und ich weiß es sehr zu schätzen, wenn sich jemand die Zeit nimmt zu erklären, warum ihm etwas gefallen hat oder nicht. Das ist ein Riesengeschenk!

10. Etwas aus der Vergangenheit: Wenn du an die Schule zurückdenkst, was war da dein liebstes und welches dein verhasstestes Fach – und wieso?

Mein Lieblingsfach war Mathe, weil es so nachvollziehbar war, die Gedankengänge für mich logisch und es fiel mir leicht. Ich hatte auch das Glück, wirklich ausschließlich tolle Mathelehrer gehabt zu haben, das war in keinem anderen Fach so. Mein verhasstestes Fach: Französisch. Umso größer die Erleichterung, als ich es in der Oberstufe abwählen konnte. Auch das lag zum Teil am Lehrer und daran, dass ich leider nie eine Verbindung zu der Sprache habe aufbauen können. Wobei das etwas ist, was ich inzwischen schade finde. Gerade bei meinen Aufenthalten in Frankreich bin ich so vielen netten Menschen begegnet, dass ich schon häufiger dachte: Irgendwann lernst du noch mal richtig diese Sprache.

Interview mit Roberta Gregorio/Raffaella Belli

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1. Wer ist Roberta Gregorio/Raffaella Belli? Magst du dich mal kurz vorstellen?

Photographie von Eleonora Ferolla

Ich bin ein Mensch mit Stärken und Schwächen, mit Ängsten und Zweifeln, aber auch mit Zuversicht und Mut. Die Gegensätzlichkeit, die ich wegen meiner deutsch-italienischen Herkunft in mir trage, scheint in jeder Lebenslage und in jeder Charaktereigenschaft durch. Früher habe ich dagegen angekämpft, heute sehe ich sie als eine meiner größten Bereicherungen. Dadurch bin ich sehr einfühlsam und flexibel geworden. Tolerant, sowieso.
Was es sonst noch über mich zu wissen gibt? Nun, ich bin fast 43 Jahre alt, Mutter von zwei Söhnen, staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin. Seit 18 Jahren lebe ich in Italien, genauer im Cilento, das ist ein Naturpark im südlichen Teil Kampaniens.
Ich mag gutes Essen, gute Bücher und Schuhe. Morgens bin ich immer grantig. Oft muss ich allein und für mich sein. Familie bedeutet mir alles.

2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Und warum schreibst du mit Pseudoyme?

Zum Schreiben hat mich meine Leidenschaft für Bücher gebracht. Ich habe schon immer viel gelesen und mich an eigenen Kurzgeschichten und mehr oder weniger dramatischen Gedichten versucht. Erst in meiner ersten Schwangerschaft habe ich mich an ein komplettes Manuskript gewagt. Aus diesem Versuch wurde „Wie im Märchen“, mein erster Roman.
Pseudonyme verwende ich in der Regel, wenn ich mich von meinem üblichen Genre wegbewege, oder um eine neue Phase einzuläuten.

3. Wie lange, hast du immer an einen der Bücher gearbeitet? Brauchst du für jedes Werk gleich lang? Und wie viele Bücher sind es bis heute schon?

Das ist ganz verschieden. Mal geht es schneller, mal langsamer. Kreativität lässt sich nicht immer steuern. Ein paar Monate brauche ich, wenn ich konzentriert und konsequent arbeite, für die Rohfassung aber schon.
Inzwischen habe ich über 20 Bücher geschrieben.

4. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Ich denke an die Anfänge zurück, als ich vom Schreiben noch gar nicht so viel wusste und mich auf die Suche nach einer Agentur gemacht habe. Der Tag, an dem ich einen Anruf von einer Agentin erhielt, die mich unter Vertrag nehmen wollte, ist und bleibt einer der schönsten meiner gesamten Karriere. In dem Moment habe ich begriffen, dass meine Geschichten etwas wert sind. Noch immer bekomme ich Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke. Meine Agentin ist eine Konstante, der Fels in der Brandung. Ohne sie hätte ich das Schreiben vermutlich längst aufgegeben.

5. Du lebst ja in Italien und du schreibst auch Romane über das Meer, die Küste und das Leben dort. Was gefällt dir denn da am meisten, das du uns dann diese Geschichten schreibst?

Mein Leben in Italien erlebe ich als Mensch, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Also praktisch als Deutsche, obwohl ich doch sehr italienisch bin. Dieser seltsame Kontrast erlaubt mir, das Leben hier aus einer gewissen Distanz beobachten zu können. Deshalb sehe ich vermutlich die vielen Besonderheiten, die ich dann gerne mit meinen Lesern teile.

6. Mittlerweile sind es einige Verlage, bei denen du unter Vertrag bist. Bedeutet, du schreibst hauptberuflich? Wie schaffst du das dann noch eine Familie zu managen, denn du mußt ja dann viele Geschichten schreiben?

Ich schreibe zwar hauptberuflich, aber ich mache nebenher noch eine ganze Menge: unterrichten, übersetzen, redigieren …
Ganz ehrlich: Ich schaffe es nicht immer, alles unter einen Hut zu bringen. Der Alltag, die Familie … das alles muss ja trotzdem laufen. Wenn mir alles zu viel wird, verschwinde ich für ein paar Stunden und gehe ans Meer. Dort finde ich die Kraft, um mich wieder aufs Wesentliche zu besinnen.

7. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?

Kritik ist mir absolut wichtig. Wenn sie konstruktiv ist, nehme ich sie mir sehr zu Herzen. Bisher hatte ich noch keine Kritik, die mich bis in den Schlaf verfolgt oder nachhaltig verletzt hat. Aber selbst dann, denke ich, wüsste ich damit umzugehen. Man wird mit der Zeit ja reifer und besonnener.

8. Welches von den folgenden Fragen, trifft eher auf dich zu?

Kaffee oder Tee? Tee. Aber nur Kräutertee. Oder Rooibos.
Sommer oder Winter?Frühling und Herbst. Ich hasse Extreme. Ich brauche milde Temperaturen.
Gut oder Böse?Gut! Aber ich kann auch Böse. Das dauert, doch wenn ich bei Böse angelangt bin, dann gibt es kein Zurück.
Süß oder Sauer?Sauer mag ich gar nicht. Süß schon deutlich mehr, aber ich versuche, nicht zu übertreiben.
Print oder Ebook? Ich bevorzuge Print. Ebooks aber gerne auf Reisen, oder im Wartezimmer.
Film oder Buch? – Buch – immer das Buch!
Fernsehen oder Lesen? –Lesen – ist doch klar!

9. Das, was du schon in deinem Leben erreicht hast, ist es das was du wolltest? Was würdest du ändern wollen?

Auf persönlicher Ebene stehe ich ziemlich genau dort, wo ich sein wollte. Beruflich warte ich noch immer auf einen Spiegel-Bestseller.

10. Bist du auch auf Messen, wie LBM und FBM & Co anzutreffen? Was machst du dann auf so einer Veranstaltung?

Ich bin leider nicht so oft auf Messen. Das hängt einfach mit der doch etwas längeren Anreise aus dem Ausland zusammen. Auch mag ich kleinere Veranstaltungen lieber. Auf der lit.Love in München, zum Beispiel, bin ich sehr gerne. Ich liebe das Gespräch mit meinen Leserinnen, die ganz besondere Atmosphäre, die auf derartigen Events herrscht. Ebenfalls interessant ist es, einfach mal zu schauen, was es so Neues gibt. Die Buchwelt ist magisch. Ich lasse mich gerne verzaubern.