Ich heiße Persephone Haasis, bin 30 Jahre alt und von Beruf Autorin. Ich lese und schreibe sehr gerne Liebesromane, gucke gerne Liebesfilme und Komödien und habe eine Schwäche für Himbeereis.
2. Die wohl meistgestellte Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schon immer habe ich Liebesgeschichten gemocht. Früher hat mir meine Oma sehr oft Märchen vorgelesen, natürlich nur die mit Prinzessinnen, die am Ende ihren Prinzen bekommen haben. Ich glaube zwar, dass man auch als Single glücklich sein kann, aber Verliebtsein ist einfach so wunderschön!
Irgendwann habe ich angefangen, mir meine eigenen Geschichten auszudenken und sie dann auch aufgeschrieben. Und so ging es dann los.
3. Im Mai ist dein neuer Roman „Ein Sommer voller Himbeereis“ bei Penguin erschienen. Wie kam dir die Idee zu diesem Roman und was möchtest Du den Lesern mitgeben?
Als erstes hatte ich die Katze Coco im Kopf, die immer wieder herumgeschlichen ist und in einer Geschichte auftauchen wollte. Irgendwann wusste ich, dass Coco zu Pauline gehört, die sehr gerne Eis mag und leider heftigen Liebeskummer hat. Und dann habe ich mich gefragt: Wenn Pauline so gerne Eis mag, wieso macht sie es dann nicht selbst? So hat sich aus den Figuren eine ganz eigene Geschichte entwickelt, die ihr jetzt in meinem ersten Roman lesen könnt.
Wichtig ist mir beim Schreiben immer, dass sich die Leserinnen und Leser mit meinem Roman davon träumen können. Sie sollen den Alltag vergessen, eine schöne Geschichte lesen und sich daran erfreuen. Wenn mir das gelungen ist, ist das für mich das schönste als Autorin.
4. Wenn du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Auf jeden Fall! Manchmal schreie ich auch in Streit-Szenen die Dialoge mal heraus, um zu testen, wie sich die Wut im Bauch anfühlt. Ich leide mit, wenn meine Protagonistinnen und Protagonisten leiden, und beim Happy End fließt auch öfter mal ein Tränchen, wenn sich die beiden nach dem ganzen Hin und Her dann endlich doch noch bekommen.
5. Hast du denn Rituale oder einen Rückzugsort beim Schreiben? Wenn ja, welche/wo?
Für mich ist es besonders wichtig, die Geschichte vorher einmal komplett geplant und durchdacht zu haben. Das klingt zwar sehr trocken, aber es hilft mir, den roten Faden nicht zu verlieren. An diesem Gerüst kann ich mich dann entlanghangeln, alles schön ausschmücken, die einfache Struktur mit Leben füllen und daraus dann eine richtig schöne Geschichte schreiben. Dabei brauche ich viel Ruhe. In einem Café könnte ich zum Beispiel gar nicht arbeiten. Und ansonsten gilt einfach: Kopf aus und drauf los, denn je mehr ich über die Sachen nachdenke, desto weniger kommt aufs Papier. Ich muss einfach fühlen, was ich da gerade schreibe. Oft suche ich mir auch Bilder, recherchiere im Internet und lasse mich inspirieren, wenn ich zu den Schauplätzen fahre oder zum Beispiel das Eis selbst in meiner Küche probiere. Dann wird alles gleich viel anschaulicher, und ich kann mich noch besser in meine Figuren hineinversetzen.
6. Gibt es schon Neuigkeiten für ein Neues Buch-Projekt? Darfst du dich dazu schon äußern? Das wäre fantastisch…
Oh ja, gerade schreibe ich an Buch zwei, das die Leserinnen und Leser nach Frankreich entführen wird. Nathalie, die Protagonistin, erhält von ihrem Exfreund nämlich eine fiese Postkarte von der Côte d’Azur, mit der er sie verlässt. Das macht sie so wütend, dass sie ihm kurzerhand hinterherfährt, doch unterwegs bleibt ihr Auto liegen und sie strandet auf einem idyllischen Aprikosenhof mitten in der Provence …
7. Was ist bis jetzt der Schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Der schönste Moment war, als meine Agentin mir geschrieben hat, dass sie einen Verlag für mein erstes Buch gefunden hat. Da habe ich mich riesig gefreut. Ich habe die Mail damals ausgedruckt und auf meinen Nachttisch gelegt – und gleich am nächsten Morgen habe ich geguckt, ob sie noch da ist und ich das nicht doch alles nur geträumt habe.
8. Ist dir Kritik von deinen Lesern wichtig und wie gehst du damit um?
Die Meinung meiner Leserinnen und Leser ist mir besonders wichtig. In den Schreibphasen sitze ich oft stundenlang alleine an meinem Computer und frage mich manchmal, was ich hier eigentlich mache. Aber wenn ich dann die ersten Rückmeldungen bekomme, dass jemandem mein Buch gefallen hat, freue ich mich und weiß, dass sich die Arbeit und die vielen Stunden gelohnt haben. Das finde ich immer ganz besonders schön.
9. Welches von den folgenden Fragen, trifft eher auf dich zu?
Kaffee oder Tee? – Definitiv Tee!
Sommer oder Winter? – Ich finde beides sehr schön. Der Sommer ist einfach herrlich, um draußen bei strahlendem Sonnenschein ein Eis zu essen, während man im Winter mit Plätzchen und Tee unter einer Decke eingekuschelt den Schneeflocken zugucken kann.
Gut oder Böse? – Gut! Ich finde es sehr schwierig, mir böse Figuren auszudenken.
Süß oder Sauer? – Süß. Ist doch klar bei Himbeereis, oder?
Print oder Ebook? – Auf jeden Fall die Printausgabe. Ich liebe es, mit den Fingern zu erfühlen, wie dick das Buch noch ist, schöne Stellen im Text zu markieren, meine Lieblingsbücher im Regal stehen zu haben und sie dann wieder herauszunehmen und darin zu schmökern.
Film oder Buch? – Das ergänzt sich beides sehr schön, finde ich.
Fernsehen oder Lesen? – Je nach dem, wonach mir gerade ist. Mal kann ich ein Buch nicht aus der Hand legen, dann freue ich mich wieder auf einen ganz tollen Liebesfilm.
10. Du bist ja jetzt nicht nur Romanautorin, sondern du hast ja auch eine Schul- bzw. Arbeitsstelle. Wie koordinierst du all die Tätigkeiten? In welcher Zeit fühlst du dich am wohlsten?
Ich habe tatsächlich das Glück, dass ich hauptberuflich Autorin bin. Aber das heißt natürlich nicht, dass ich den ganzen Tag nur Romane schreibe oder tolle Bücher meiner Kolleginnen und Kollegen lese. Manchmal steht auch viel Papierkram an oder die Steuererklärung. Das mag ich dann nicht so, es gehört jedoch dazu. Am schönsten finde ich es natürlich, wenn ich beim Schreiben in eine meiner Geschichten eintauchen kann. Da vergesse ich dann schon mal alles um mich herum und bin ganz versunken in meinen Roman.